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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Rivalen nicht ihre Tricks. Wir hüten unsere Geheimnisse eifersüchtig. Warum fragen Sie danach, Jack?«
    » Ich brauche Informationen über meinen Vater. Was er getan hat, wozu er fähig war, so was eben.«
    » Sie könnten es mit dem Orden der Neun Ecken versuchen«, sagte Wainwright. » Sie wissen, dass er dort Mitglied war?«
    » Ich weiß so gut wie nichts über ihn«, antwortete Nightingale. » Was ist das für ein Orden?«
    » Eine satanistische Sekte hier in England. Am besten ist sie für ihre Behauptung bekannt, dass Menschenopfer nicht unbedingt etwas Schlimmes sind. Das sorgt für eine schlechte Presse. Und sie gehört zu den Gruppen, die glauben, dass Satan existiert.«
    » Sie sagten Ecken, nicht Engel?«
    » Dieses Missverständnis ist recht häufig«, erwiderte der Amerikaner. » Die Leute glauben, es handele sich um eine Gruppe, die mit gefallenen Engeln Umgang hat, aber das stimmt nicht. Der Name bezieht sich auf das Sektenabzeichen, das neun Linien zeigt, die die sieben Planeten mit den sieben niedrigeren Sefirot des kabbalistischen Lebensbaums verbinden.«
    » Jetzt kann ich Ihnen nicht mehr folgen«, sagte Nightingale.
    » Es ist ein kompliziertes Thema«, erklärte Wainwright. » Mancher braucht sein ganzes Leben, um Meister zu werden, was der Grund dafür ist, dass Männer wie Ihr Vater immer nach Abkürzungen Ausschau halten.«
    » Und all diese Gruppen verehren Satan?«
    Wainwright schüttelte den Kopf. » Ganz im Gegenteil«, sagte er. » Sie erkennen nicht einmal alle Satans Existenz an. Man kann an satanische Macht glauben, ohne an Satan zu glauben. Hier passt wieder die Analogie mit dem Handy. Nicht, warum es funktioniert, ist von Bedeutung, sondern was zählt, ist das Ergebnis.« Er sog an seiner Zigarre. » Es gibt einige Vertreter, die sich Atheistische Satanisten nennen. Sie glauben, dass eine dunkle Kraft mit Hilfe der Entropie alles zerstört und dass wir diese Kraft hier auf Erden nutzen können. Aber sie glauben nicht, dass Satan als Wesenheit existiert.«
    » Und Sie, was glauben Sie?«
    Wainwright grinste. » Um es mit den Worten der Monkees zu sagen: I’m a believer. Ich glaube daran.«
    » An den Teufel?«
    » An Gott, den Teufel, das volle Programm.«
    Nightingale stieß Rauch aus. » Wie ich hörte, ist es ziemlich einfach, einen Teufel heraufzubeschwören.«
    » Das ist Okkultismus für Anfänger«, sagte Wainwright. » Geben Sie in eine beliebige Suchmaschine › den Teufel beschwören‹ ein. Sie werden Tausende Treffer bekommen.«
    » Und die eigene Seele zu verkaufen ist auch einfach?«
    Wainwright zuckte zusammen. » Man muss wissen, was man tut, Jack. Man muss sich sicher schützen, und man muss wissen, wie man mit den Teufeln umgeht. Das sind keine Schoßhunde, sondern die Herren der Hölle. Wenn man eine einzige falsche Bewegung macht, reißen sie einem die Seele aus dem Leib.«
    » Haben Sie von Proserpina gehört?«
    » Natürlich. Sie ist eine der Großen. Definitiv nichts für Amateure. Keiner sollte sie beschwören wollen, wenn er nicht wirklich weiß, was er tut.«
    » Und ist es möglich, ihr die Seele eines ungeborenen Kindes zu verkaufen? Ist das machbar?«
    Wainwrights Augen waren plötzlich so hart wie Stahl. » Was ist los, Jack?«, fragte er. » Was möchten Sie eigentlich wirklich wissen? Sie reden um den heißen Brei herum.«
    Nightingale lächelte verkrampft. » Es klingt schon verrückt, es nur zu sagen«, meinte er.
    Wainwrights Zigarre verharrte Zentimeter vor seinen Lippen in der Luft, und er zog die Augenbrauen zusammen. » Gosling hat es getan, nicht wahr?«
    Nightingale antwortete nicht. Wainwrights Augen bohrten sich in die seinen, und Nightingale musste wegschauen.
    » Ainsley Gosling hat Ihre Seele vor Ihrer Geburt an Proserpina verkauft?«
    » Das hat er mir gesagt, ja«, antwortete Nightingale. » Er hat mir eine DVD hinterlassen, auf der er genau das behauptet.«
    » Tragen Sie das Zeichen? Das Pentagramm?«
    » Ich glaube nicht.«
    Wainwright beugte sich vor. » Wenn Sie kein Pentagramm haben, gibt es auch keinen Vertrag«, sagte er. » Das steht fest.«
    » Ich habe überall gesucht«, berichtete Nightingale.
    » Dann ist alles in Ordnung«, meinte Wainwright. » Was ist mit Ihrem Vater geschehen?«
    » Er hat sich umgebracht.«
    » Wie?«
    » Mit einer Schrotflinte.«
    » Aber er hat sich in einem Schutzkreis aufgehalten, oder? Einem Pentagramm?«
    Nightingale nickte. » Woher haben Sie das gewusst?«
    » Weil das die Art wäre, wie

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