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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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hatten.«
    » Aber das ist… das ist… ich hatte nie erwartet…«
    » Das ist in Ordnung. Hätten Sie mich nicht mit Mr. Wainwright in Kontakt gebracht, hätte ich das Buch nicht verkauft, Sie haben das Geld also verdient.«
    Sie blinzelte ihn an. » Ich kann Ihnen nicht genug danken, Mr. Nightingale«, sagte sie. Sie blickte vom Scheck auf. » Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, sagen Sie es einfach.«
    » Es gibt da tatsächlich etwas«, sagte er. » Ich möchte einen magischen Kreis auf einen Holzboden zeichnen. Gibt es eine Spezialkreide oder etwas dergleichen, was ich verwenden sollte?«
    » Natürlich, und ich habe sie auf Lager«, sagte sie. » Ich benutze sie selbst für heilige Kreise.«
    Sie ging zu der Auslage mit Tarotkarten. Daneben lagen etwa ein Dutzend Schachteln in der Größe von Zigarettenpäckchen, aber statt mit den gesetzlich vorgeschriebenen Gesundheitswarnungen waren sie mit Sternen und Monden bedruckt. » Das geht aufs Haus«, sagte sie und reichte ihm eines.
    » Und geweihtes Salzwasser«, sagte Nightingale.
    » Es geht um einen Schutzkreis, oder?«
    Nightingale nickte. » Es heißt, dass ein mit geweihtem Salzwasser verstärkter Kreidekreis den stärksten Schutz bietet.«
    » Schutz wogegen genau?«, fragte sie. » Was haben Sie vor?«
    Nightingale überging die Frage. Er nahm eine Liste aus seiner Tasche und reichte sie ihr. » Es gibt hier noch ein paar andere Artikel, die ich brauche, um den Kreis zu öffnen und zu schließen.« Sie nahm ihm die Liste ab und überflog sie. Sie presste die Lippen zusammen. » Ach herrje, Mr. Nightingale. Wollen Sie das wirklich machen?«
    » Ich bin mir ganz sicher. Können Sie mir diese Artikel verkaufen?«
    » O ja, das ist kein Problem. Aber ich hoffe wirklich, dass Sie wissen, was Sie tun.«
    » Das hoffe ich auch, Mrs. Steadman. Das hoffe ich auch.«

67
    Nightingale wischte gerade den Boden des großen Salons, als Jenny mit ihrer Aktentasche hereinkam. Sie lächelte. » Das ist ja eine Premiere.«
    » Es muss sauber sein«, erklärte er. » Jedweder Schmutz zerstört den Schutzkreis. Das hat Mitchell geschrieben.«
    » Du ziehst das jetzt wirklich durch, oder?«
    » Heute Abend ist es so weit«, sagte er. » Hab gestern den ganzen Tag damit zugebracht, alles zu besorgen. Ich habe die Spezialkreide, das geweihte Salzwasser und die Kräuter, genau, wie du es gesagt hast. Mrs. Steadman verkauft das alles.«
    » Hat sie dich gefragt, was du vorhast?«
    » Ich glaube, sie hat es erraten. Kannst du mir einen Gefallen tun? Kannst du in den Keller gehen und mir fünf Kirchenkerzen hochbringen, die richtig großen?«
    Jenny reichte ihm einen kleinen, gepolsterten Briefumschlag. » Der ist heute Morgen mit der Post gekommen«, sagte sie. » Aus dem Hillingdon Home.«
    Jenny ging in den Keller hinunter, und er machte den Umschlag auf. Drinnen lagen das Kruzifix seiner Mutter und eine handschriftliche Notiz von Mrs. Fraser. Darin wiederholte sie, was sie schon in ihrem Büro gesagt hatte: Seine Mutter hätte bestimmt gewollt, dass er das Schmuckstück bekam. Er hängte sich die Kette um den Hals. Das Kruzifix ruhte in seiner Halsgrube.
    Nightingale putzte weiter, bis Jenny mit den Kerzen zurückkam. Sie stellte sie neben die Tür und sah zu, wie er den Boden auf allen vieren mit Papierhandtüchern trockenrieb. Jenny öffnete ihre Aktentasche und nahm ihr DIN -A4-Ringbuch heraus. » Man kann den Kreis mit Kreide ziehen, aber damit er wirklich sicher ist, muss man ihn mit einem Schwert einritzen, schreibt Mitchell.«
    » Im Keller liegen massenhaft Schwerter«, sagte Nightingale.
    » Es muss ein magisches Schwert sein«, erklärte Jenny. » So steht es hier. Veneficus mucro. Magisches Schwert.«
    » Wie zum Teufel soll ich denn wissen, welches der Schwerter magisch ist?«, fragte Nightingale. Er sammelte die nassen Papiertücher auf und warf sie in einen Müllsack.
    Jenny fuhr mit dem Finger über die Seite. » Er schreibt, du kannst auch einen Birkenzweig nehmen.«
    » Na, das klingt schon besser«, meinte Nightingale. » Da draußen haben wir ja unseren eigenen Wald. Jetzt sag mir bitte, dass du weißt, wie eine Birke aussieht.«
    » Ich komme vom Land, schon vergessen?« Sie lachte.
    Nightingale stellte seinen Müllsack neben die Tür. » Irgendwann muss ich wohl doch mal deinen Lebenslauf lesen«, sagte er.

68
    Mit der Kreide, die er in Alice Steadmans Laden gekauft hatte, zeichnete Nightingale einen Kreis von etwa vier Meter Durchmesser mitten in den

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