Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
Vom Netzwerk:
Teufel gibt, die sie kaufen.«
    » Dann ist er ein Spinner«, meinte Jenny und setzte sich auf seine Schreibtischkante.
    » Ein sehr reicher Spinner, der mir für eines der Bücher aus der Bibliothek meines Vaters zwei Millionen Euro gegeben hat. Er will, dass ich ihm eine Liste des restlichen Bestandes schicke.«
    » Du verarschst mich doch«, sagte Jenny.
    » Nein, das meine ich ernst. Ich habe das Geld in der Bank eingezahlt– hier ist der Einzahlungsbeleg, falls du mir nicht glaubst.« Er hielt ein Blatt Papier hoch.
    Jenny nahm es ihm ab und starrte es mit aufgerissenen Augen an. » O Gott«, sagte sie wieder. » Wer ist dieser Mann?«
    » Google zufolge gibt es ihn gar nicht«, antwortete Nightingale. » Ein junger Kerl, sieht aus wie ein Rapper. Er fliegt in einem Gulfstream-Jet in der Weltgeschichte rum, wenn er sich nicht gerade auf der Astralebene aufhält, und er geht davon aus, dass ich wirklich geliefert bin, falls ich das Zeichen habe, das Pentagramm.«
    » Jack, das ist doch Unsinn, und das weißt du auch.«
    » Das habe ich auch geglaubt, bis ich das Pentagramm gesehen habe.«
    » Es gibt keine Teufel und Dämonen, Jack. Genauso wie es den Weihnachtsmann und die Zahnfee nicht gibt. Darauf zu warten, dass ein Teufel kommt und dir deine Seele entreißt, ist so albern, wie vor dem Kamin zu sitzen und darauf zu warten, dass der Weihnachtsmann dir Geschenke bringt.«
    » Ich habe überhaupt keinen Kamin.«
    » Eben.«
    » Wieso eben? Was beweist es denn, dass ich keinen Kamin habe?«
    » Es geht hier nicht um den Weihnachtsmann«, sagte Jenny. » Hör auf, das Thema zu wechseln.«
    » Du hast doch damit angefangen.«
    Jenny stöhnte entnervt auf. » Das war doch nur ein Beispiel– um zu zeigen, wie lächerlich es von dir ist, auch nur mit der Idee zu spielen, dass dein Vater einen Vertrag mit dem Teufel geschlossen haben könnte.« Sie sah, wie er den Mund aufmachte, und unterbrach ihn mit erhobener Hand. » Mit einem Teufel«, verbesserte sie sich. » Oder genauer, einer Teufel in. Das steht alles in Mitchells Tagebuch. Da beschreibt er, wie er seiner Meinung nach diese Proserpina beschworen und einen Handel mit ihr geschlossen hat.«
    » Ja, wie schade, dass wir das Tagebuch nicht mehr haben. Ich muss mit ihr sprechen.«
    » Ich habe mir Notizen gemacht«, sagte sie.
    » Und die haben Mitchells Männer dir nicht weggenommen?«
    Jenny ging zu ihrem Schreibtisch und zog die unterste Schublade auf. Sie holte ein Ringbuch im Format DIN A4 heraus. » Die wollten nur das Tagebuch haben. Das hier lag in meinem Schlafzimmer.«
    » Du hast alles aufgeschrieben?«
    » Die Bruchstücke, die ich gelesen hatte.«
    » Und dazu gehört auch, wie man Proserpina beschwört? Das hast du tatsächlich aufgeschrieben?«
    Jenny nickte. » Ein paar Worte müsste ich noch nachschlagen, aber das meiste habe ich verstanden.«
    Nightingale nahm ihr das Ringbuch ab. » Du bist ein Knüller, Jenny. Ein absoluter Knüller.«
    » Das Ganze ist Unsinn, Jack. Das Geschwafel eines Verrückten. Mitchell ist genauso gestört, wie dein Vater es war.«
    » Bedeutet das, dass du mir nicht helfen möchtest?«, fragte Nightingale.
    » Dir helfen?«, fragte Jenny. » Wie denn?«
    » Mir helfen, mit Proserpina zu reden. Mir helfen, einen Ausweg zu finden.«
    » Jack…«
    » Das ist meine einzige Chance, Jenny.« Er tippte auf die Netzhautscans. » Das hier beweist, dass mein Vater die Wahrheit gesagt hat. Er hat wirklich meine Seele verkauft. Morgen um Mitternacht kommt ein Teufel, um sie zu holen, und ich will verdammt sein, wenn ich das zulasse.« Er lächelte gequält. » So oder so verdammt. Also, hilfst du mir jetzt oder nicht?«

66
    Alice Steadman staubte gerade ein paar Kristalle in ihrer Auslage ab, als Nightingale in ihren Laden trat. Sie lächelte strahlend, als sie ihn sah. » Mr. Nightingale, wie schön, Sie zu sehen«, sagte sie. » Hat mit Mr. Wainwright alles geklappt?«
    » Wie am Schnürchen«, antwortete Nightingale. Er nahm einen Umschlag aus seiner Jacketttasche und gab ihn ihr. » Ich wollte vorbeischauen und Ihnen Ihre Kommission geben. Ich hoffe, Sie sind mit einem Bankscheck einverstanden.«
    Sie nahm den Umschlag entgegen und machte ihn auf. Als sie den Scheck herauszog, riss sie die Augen auf. Aufkeuchend lehnte sie sich gegen eine Vitrine. » Mr. Nightingale, das hier ist ein Vermögen. Das kann ich nicht annehmen. Wirklich nicht.«
    Nightingale winkte ab. » Es ist die Kommission, auf die wir uns geeinigt

Weitere Kostenlose Bücher