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Hoellennacht

Hoellennacht

Titel: Hoellennacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Leather
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Raum. » Bist du dir sicher, dass er keine bestimmte Größe haben muss?«, fragte er.
    Jenny blickte von ihrem Ringbuch auf. » Mitchell schreibt, er kann so groß oder klein sein, wie man will«, antwortete sie.
    Nightingale grinste sie an. » Komisch«, meinte er. » Kürzlich hattest du doch gesagt, dass Größe zählt.« Er richtete sich auf und zeichnete mit dem Birkenzweig, den sie draußen im Garten von einem Baum gebrochen hatten, den Rand des Kreises nach.
    » Wenn du mit dem Zweig fertig bist, zeichnest du das Pentagramm. Einen fünfzackigen Stern. Achte darauf, dass zwei Spitzen nach oben zeigen und eine nach unten.«
    » Wo ist im Kreis oben und wo unten?«, fragte Nightingale.
    » Das entscheidest du selbst«, sagte Jenny. Stirnrunzelnd las sie ihre Notizen. » Okay, hier ist es. Du musst ein Dreieck um den Kreis ziehen. Wenn du den Teufel einmal beschworen hast, muss er in dem Bereich zwischen dem Kreis und dem Dreieck bleiben. Und die Spitze des Dreiecks muss nach Norden zeigen.«
    » Okay«, sagte Nightingale zögernd.
    » Du lässt also die Spitze des Dreiecks nach Norden zeigen. Zwei Zacken des Pentagramms sollten ebenfalls nach Norden zeigen und eine nach Süden.«
    Nightingale blickte über den Rasen hinweg nach draußen und versuchte sich vorzustellen, wie er zum Haus gefahren war. Er zeigte übers Gras. » London liegt in dieser Richtung, da ist also Norden.«
    » Ich glaube, wir sollten etwas genauer vorgehen«, sagte Jenny. » Unten habe ich ein paar Kompasse gesehen. Ich hole einen.«
    Während sie in den Keller zurückging, besprenkelte Nightingale die Kreislinie mit geweihtem Salzwasser.
    Jenny kam mit einem Messingkompass wieder. Sie stellte sich an den Rand des Kreises und zeigte Nightingale, wo Norden war.
    » Ich habe eigentlich ziemlich richtig gelegen«, meinte er.
    » Gut gemacht«, sagte sie. Sie sah zu, wie er das Pentagramm in den Kreis hineinzeichnete und ein großes Dreieck außen herum.
    Als er mit dem Dreieck fertig war, sah er sie fragend an. » Und jetzt?«
    » Jetzt schreibst du etwas in die drei Spitzen des Dreiecks. Und zwar schreibst du erst › MI ‹, dann › CH ‹ und dann › AEL ‹.«
    » Michael?«
    » Der Erzengel«, sagte Jenny. » Gib nicht mir die Schuld, wenn es lächerlich klingt. Ich erzähle dir nur, was in Mitchells Tagebuch steht.«
    Nightingale schrieb die drei Buchstabenfolgen nieder, legte dann die Kreide weg und putzte sich die Hände ab. » Ist das alles?«, fragte er.
    » Der Schutzkreis ist jetzt gezogen. Wenn du bereit bist, stellst du die Kerzen auf die Spitzen des Pentagramms, steckst sie an und verbrennst die Kräuter.«
    » Okay«, sagte Nightingale.
    » Dann musst du das hier rezitieren.« Sie zeigte ihm einen Abschnitt, den sie auf Latein notiert hatte. » Ich bin mir ziemlich sicher, dass du diese Worte so aufsagen musst, wie sie hier stehen, und nicht die Übersetzung. Wenn du fertig bist, sagst du: › Bagahi laca bacabe‹. Frag mich nicht, was das bedeutet, ich habe keine Ahnung. Latein ist es nicht.«
    » Und das ist es dann?«
    » Mitchell zufolge ja. Sobald du diese drei Worte ausgesprochen hast, wird angeblich Proserpina erscheinen. Aber so oft, wie mir beim Kochen schon Rezepte misslungen sind, weiß ich, dass es manchmal nicht reicht, einfach nur die richtigen Zutaten zu haben.«
    Er nahm ihr das Ringbuch aus der Hand. » Weißt du, was ich nicht verstehe, Jenny?«
    Jenny seufzte. » Ich könnte eine Liste erstellen, aber das würde Monate dauern.«
    » Warum bleibst du bei mir?«
    » Was meinst du damit?«
    » Du bist enorm überqualifiziert, die Arbeit ist nicht gerade anspruchsvoll, und ich benehme mich meistens wie ein Idiot.«
    » Alles richtig«, sagte sie.
    » Und warum arbeitest du dann also für mich?«
    » Ich habe noch nicht wirklich darüber nachgedacht«, antwortete sie.
    » Das kann nicht sein. Du musst doch manchmal mit dem Gedanken spielen, die Stelle zu wechseln. Das tut doch jeder.«
    » Ich arbeite gerne für dich, Jack.«
    » Ich habe von Anfang an nicht begriffen, warum du überhaupt auf meine Stellenanzeige reagiert hast.«
    » Das war einfach ein Glücksfall«, antwortete sie. » Ich hatte ja nicht gerade eine Stelle bei einem Privatdetektiv gesucht.« Sie stockte. » Ich habe dir nie erzählt, was an dem Tag passiert ist, an dem ich zum Vorstellungsgespräch gekommen bin.«
    » Zuerst habe ich geglaubt, du wärest eine Agentin des Finanzamts«, sagte er. » Du kamst mir zu gut vor, um wahr zu

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