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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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interessieren dürfte, weil ihr vorhin nach ihm gefragt
hattet. Komischer Zufall übrigens.«
    »Vielleicht
ist es ja auch gar kein Zufall.«
    »Ja, vielleicht.
Dann würde ich auf der Stelle bei euch um Entschuldigung nachsuchen.«
    »Das hat
Zeit.«
    »Gut. Aber
ihr fahrt jetzt ins Klinikum?«
    Lenz und
Hain sahen sich an. Beide nickten.
    »Ja, das
machen wir.«
    »Dann viel
Erfolg.«
    »Danke.
Und, RW, wo wir gerade dabei sind. Was ist an der Sache dran, dass es einen Verdächtigen
im Fall Zeislinger gibt?«
    »Du meinst
die Geschichte mit der Schießerei?«
    »Genau.«
    »Da weiß
ich vermutlich genauso viel wie du, nämlich das aus dem Radio. Die Wiesbadener Kollegen
sind nicht sehr mitteilsam, um es mal vorsichtig auszudrücken. Mir haben sie aufs
Auge gedrückt, alle auch nur im Ansatz vergleichbaren Fälle der letzten 20 Jahre
zu recherchieren, was nichts anderes heißt, als: Halt dich aus unserer Arbeit raus.
Das mache ich jetzt, eben Dienst nach Vorschrift.«
    »Tut mir
leid für dich, RW.«
    »Ach, lass
mal. Ich denk mir immer, dass es nur noch ein paar Monate sind, bis ich die ganze
Soße hinter mir hab, und die sitze ich doch auf einer Arschbacke ab. Mit oder ohne
Kollegen aus Wiesbaden.«
    Im Hintergrund
wurde Gemurmel hörbar.
    »Ich muss
Schluss machen. Viel Erfolg für euch.«
    Noch bevor
einer der Polizisten im Wagen etwas erwidern konnte, ertönte ein Knacken und das
Gespräch war beendet.
    »Sieht schlecht
aus für unseren Feierabend«, meinte Hain lakonisch.
    »Ja, der
gleiche Gedanke kam mir auch gerade. Aber hinfahren sollten wir schon.«
    »Auf jeden
Fall. Zumindest können wir ihn dann fragen, was ihn geritten hat, uns heute Nachmittag
zum Affen zu machen.«
     
    *
     
    Die Hitze lag noch immer unerbittlich
über der Stadt, als die beiden zum zweiten Mal an diesem Tag das Klinikum Kassel
betraten. Die Bewegungen des Hauptkommissars auf dem Weg zur Information als langsam
zu bezeichnen, wäre völlig an der Realität vorbeigegangen. Sein Tempo war erschreckend
langsam, und trotzdem quälte er sich bei jedem Aufsetzen der Krücken sichtbar.
    »Guten Abend«,
begrüßte Hain, seinen Ausweis in der Hand haltend, den weiß gekleideten Mann hinter
der mit Edelstahl verkleideten Theke, der ihn freundlich anlächelte. »Hier wurde
vor Kurzem ein Mann eingeliefert, Bernd Ahrens. Können Sie uns sagen, wo wir ihn
finden?«
    »Einen Herrn
Ahrens kann ich Ihnen leider nicht bieten«, bekam er kurz darauf zur Antwort, nachdem
der Mitarbeiter des Krankenhauses ein paar Tasten auf seiner Computertastatur gedrückt
hatte. »Aber wenn Sie sagen, dass er unlängst hier eingeliefert wurde, ist es möglich,
dass er sich noch in der Notaufnahme befindet. Unsere Patienten werden erst im System
erfasst, wenn sie auf eine Station verlegt wurden.«
    »Vielen
Dank. Dann werden wir uns in der Notaufnahme umsehen.«
    »Sie kennen
sich aus?«
    »Ja, danke.«
    Als sie
eine der Verbindungstüren zur Notaufnahme öffneten, wurden sie in eine Wolke von
Desinfektionsmittelgeruch gehüllt. Neben dem Durchgang war eine blau gekleidete
Putzfrau dabei, den Boden zu schrubben.
    »Puh, wie
das stinkt«, murmelte Hain leise, während er seinem Kollegen die nächste Tür aufhielt,
über der in großen Buchstaben › NOTAUFNAHME‹ zu lesen war. Direkt dahinter
standen zwei Männer und vier Frauen, die alle die Köpfe hoben und die Beamten anstarrten.
Wie es aussah, handelte es sich um eine auf dem Flur stattfindende Stationsbesprechung.
    »Wir möchten
gern zu Herrn Ahrens, wenn das möglich ist«, ließ der Oberkommissar die Ärzte und
Schwestern so freundlich wie möglich wissen.
    »Warum möchten
Sie das?«, fragte der ältere der Männer zurück, wobei sein Tonfall verriet, dass
er die Störung ganz und gar nicht leiden mochte.
    »Lass nur,
Fred, ich mach das schon«, beschied ihn sein Kollege schnell, trat aus der Gruppe
heraus und schob den Polizisten seine rechte Hand entgegen.
    »Hallo,
meine Herren. Erinnern Sie sich nicht mehr an mich?«
    »Doch, klar!«,
entfuhr es Hain. »Sie sind Dr. Berger.«
    Sie hatten
den mit einer Japanerin verheirateten Mediziner ein paar Monate zuvor kennengelernt,
als es darum ging, einen Straftäter aus dem Heimatland der Arztgattin dingfest zu
machen.
    Berger reichte
auch Lenz die Hand, während er auf dessen Gipsbein deutete.
    »Was ist
denn mit Ihnen passiert, Herr Kommissar?«
    »Sprunggelenkfraktur.
Aber auf dem Weg der Besserung.«
    »Schon operiert,
wie ich annehme?«
    »Ja,

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