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Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition)

Titel: Höllenqual: Lenz’ zehnter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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dass den beiden Polizisten
der Atem stockte. Das gesamte Gesicht war blau angelaufen, die blutverklebten Haare
hingen strähnig in alle Richtungen, und das rechte Jochbein schien ein wenig verrutscht
zu sein. Das Ohrläppchen auf der anderen Seite war nicht mehr zur Gänze mit dem
Kopf verbunden.
    »Hallo,
Viola«, flüsterte Hain leise, bekam jedoch keine Reaktion.
    »Hey, Mädchen,
was machst du denn für Sachen?«
    Nun öffnete
sie das linke Auge und sah den Polizisten an.
    »Kommissar
Thilo!«, hauchte sie. »Da freu ich mich aber, dich zu sehen.«
    »Und ich
erst. Wer hat dich denn so zugerichtet?«
    Sie versuchte
als erste Reaktion, die Schultern hochzuziehen, was sich jedoch als äußerst schmerzhafte
Übung herausstellte.
    »Ich weiß
es nicht«, schob sie deshalb leise nach. »Ein Typ um die 50, schwarze, gegelte Haare.«
    »Hast du
einen Namen?«
    Sie machte
die Andeutung eines Kopfschüttelns.
    »Hab ich
vergessen.«
    »Sonst ist
dir nichts an ihm aufgefallen?«
    »Nee. Vielleicht
weiß ich morgen wieder mehr, aber heute nicht. Die haben mir im Notarztwagen die
restlichen Lichter ausgeblasen, Kommissar Thilo.«
    »Stimmt
es, dass er dich entführt hat?«
    Wieder ihre
Andeutung eines Nickens. Offenbar war auch das Sprechen für die Frau extrem schmerzhaft.
    »Wie kam
es dazu?«
    Eine längere
Pause.
    »Er hat
gesagt, er käme von Maik.«
    »Maik Wesseling?«
    »Hmm.«
    Hain überlegte
kurz, ob er ihr erzählen sollte, dass Maik Wesseling ein paar Etagen über ihr in
einem Krankenbett lag, ließ es jedoch bleiben.
    »Sieht aus,
als hätte er gelogen, was?«
    »Hmm. Ich
kann mich zwar nicht mehr an alles erinnern, aber ich weiß noch genau, dass er geredet
hat wie der Pfaffe aus meinem Konfirmationsunterricht.«
    »Wie genau
meinst du das?«
    »Der hat
wie irre auf mir rumgeprügelt und dabei so Sachen gesagt wie ›Auge um Auge, Zahn
um Zahn‹. Völlig durchgeknallt und krank, das Ganze.«
    »Aber du
hast keine Idee, warum er dich so zugerichtet hat?«
    »Er wollte
mich killen, ehrlich. Er wollte mich wirklich umbringen.«
    »Das glaube
ich dir gern, wenn ich dich ansehe. Vermutlich hast du heute einen Haufen Glück
gehabt.«
    »Stimmt.«
    »Was ist
er für ein Auto gefahren?«
    »BMW. Ein
Kombi. Älteres Modell.«
    »Farbe?«
    »Dunkelblau.«
    »Sonst noch
was?«
    Bevor die
Frau antworten konnte, ging die Tür zu dem kleinen Raum auf und Dr. Berger trat
ein.
    »Sorry,
meine Herren, aber die Zeit ist um. Sie müssen jetzt wirklich gehen.«
    »Ja, ist
in Ordnung«, erwiderte Hain, wandte sich zu Viola Bremer und griff vorsichtig nach
ihrer Hand.
    »Ich komm
vorbei, sobald es dir besser geht und du Besuch empfangen kannst, versprochen.«
    »Mach das,
Kommissar Thilo. Ich freu mich.«
    Damit drehte
der Polizist sich um und wollte das Zimmer verlassen, stoppte jedoch, weil die Frau
auf der Pritsche seine Hand nicht losließ. Stattdessen zog sie ihn erneut zu sich
herunter.
    »Du musst
nach einem mit einer geschwollenen Nase suchen«, flüsterte sie. »Wenn du einen mit
einer geschwollenen oder gebrochenen Nase gefunden hast, kannst du relativ sicher
sein, dass es das Dreckschwein ist, das mich umbringen wollte.«
    »Hast du
ihm diese verbeulte Nase verpasst?«
    »Ja«, erwiderte
sie mit der Andeutung eines Grinsens.
     
    »Damit fällt Bernd Ahrens ganz offensichtlich
als Täter aus«, resümierte Lenz geknickt, nachdem Hain ihm den Inhalt seines Gesprächs
mit Viola Bremer noch einmal genau wiedergegeben hatte.
    »Dieser
fiese Gedanke hat mich auch schon beschlichen«, stimmte der Oberkommissar zu. »Was
zwar nicht heißt, dass wir mit unserem Verdacht komplett auf dem Holzweg sind, aber
auf der 100-prozentig richtigen Spur sind wir leider auch nicht.«
    »Immerhin
können wir jetzt endlich Feierabend machen.«
    »Ja, das
könnten wir. Aber wir könnten uns auch Gedanken darüber machen, warum Ahrens uns
vor seinem Haus so zum Affen gemacht hat. Warum wollte er um jeden Preis vermeiden,
mit uns reden zu müssen?«
    »Weil er
dabei war, sich das Leben zu nehmen, vielleicht. Ich kann mich schlecht in die Gedankenwelt
eines Selbstmörders hineinversetzen, aber es könnte doch durchaus sein, dass sein
Entschluss so weit feststand, dass er auf gar keinen Fall davon abgebracht werden
wollte.«
    »Wäre eine
Möglichkeit, ja.«
    Lenz signalisierte
der Bedienung der Kneipe am Krankenhaus, in deren Biergarten sie saßen, dass er
ein weiteres Mineralwasser haben wollte. Die junge Frau bedeutete ihm, dass sie
seinen

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