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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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und Austin mit Messerstichen aus dem Verkehr ziehen, während sich der Dritte Carina schnappte.
    Buck und seine Gorillas hatten alle in Spezialeinheiten gedient. Sie waren zweifellos auch in Messerkampf und Tötungstechniken ausgebildet worden. Man würde ihm eine Hand über den Mund legen, damit er nicht schrie. Dann ein kurzer Stich mit der Klinge zwischen die Rippen. Wenn die Umstehenden bemerkten, dass ein Mord geschehen war, würde Austin längst sein Leben aushauchen. Buck und seine Kameraden würden sich in der folgenden Verwirrung aus dem Staub machen.
    Wenn er etwas unternehmen wollte, sollte er es also lieber bald tun.
    Die Touristengruppe betrat einen großen, mit Teppichen ausgelegten Raum. Die Wände waren mit blauweißen Kacheln aus dem siebzehnten Jahrhundert geschmückt. Ein mit Goldbrokat bezogener Diwan stand auf einem Sockel unter einem vergoldeten Baldachin, der von vier Säulen getragen wurde. Die Wände waren in einer Mischung aus Barock und Rokoko dekoriert. Licht drang durch die Buntglasfenster – knapp unter dem kuppelförmigen Dach.
    Der Reiseführer sagte, dass sie sich im Thronsaal befänden, der auch
königlicher Salon
genannt werde. In einer Ecke des Raumes erhob sich ein weiterer Sockel, wo die Konkubinen, die Ehefrauen und die Mutter des Sultans gesessen hatten, wenn Hof gehalten oder musiziert und getanzt wurde.
    Die Menge teilte sich auf und lockerte den Puffer, der Austin und Carina vor Buck und seinen Männern abgeschirmt hatte. Nun standen nur noch wenige Touristen zwischen Austin und den Gorillas.
    Jetzt oder nie.
    Austin flüsterte Carina zu, dass sie von nun an mitspielen sollte. Er nahm ihre Hand und näherte sich dem Reiseführer.
    »Wäre es möglich, dass wir die Gruppe vorzeitig verlassen?«, fragte Austin. »Meine Frau fühlt sich nicht gut. Sie ist schwanger.«
    Der Führer musterte Carinas schlanke Figur. »Schwanger?«
    »Ja«, sagte Carina mit einem stillen Lächeln. »Seit wenigen Wochen erst.«
    Carina legte sich eine Hand auf den flachen Bauch. Der Führer errötete und zeigte hastig auf einen Durchgang. »Sie können dort hinausgehen.«
    Sie dankten ihm und machten sich auf den Weg zum Ausgang.
    »Warten Sie!«, rief der Führer ihnen nach und nahm sein Funkgerät vom Gürtel. »Ich werde den Wachschutz rufen, damit man Sie nach draußen begleitet.«
    Er sprach ins Funkgerät. Der Wachmann würde in wenigen Minuten da sein. Er sagte ihnen, dass sie so lange bei der Gruppe bleiben sollten.
    Buck hatte gesehen, wie Austin mit dem Führer gesprochen hatte. Als dieser das Funkgerät benutzte, vermutete er, dass Austin Hilfe rufen ließ.
    »Ziehen wir’s durch«, sagte er zu seinen Männern.
    Austin führte Carina in einen anderen Teil des Raumes, um möglichst viel Abstand zu den Verfolgern zu gewinnen.
    Ihm wurde bewusst, dass ein offener Raum nicht gerade ideal für ein Versteckspiel war.
    Die drei Männer kamen näher. Austin konnte bereits das mordlustige Funkeln in ihren Augen erkennen. Buck griff unter seine Jacke.
    Ein stämmiger Wachmann betrat den Thronsaal, und der Reiseführer zeigte auf Austin und Carina. Dann spielte Austin seine Trumpfkarte aus.
    Anklagend richtete er einen Finger auf Buck und die Männer und brüllte, so laut er konnte: »PKK! PKK!«
    PKK war die Abkürzung für
Partiya Kerkeren Kerdistan
, die Kurdische Arbeiterpartei, eine marxistisch-leninistische Guerilla-Organisation, die für einen unabhängigen Kurdenstaat im Südosten der Türkei kämpfte. Die PKK hatte seit 1978 einen gewalttätigen Feldzug gegen die türkische Regierung geführt, Anschläge auf staatliche Gebäude und Touristenanlagen ausgeführt, die Tausende von Menschenleben gefordert hatten.
    Die freundliche Miene des Wachmanns verschwand, er griff nach dem Revolver im Gürtelholster. In der Türkei hatte der Ruf »PKK« die gleiche Wirkung, als würde man Benzin in ein offenes Feuer schütten. Es dauerte eine Weile, aber dann hatte der Wachmann seine Waffe gezogen.
    Der Wachmann sah das Messer ins Bucks Hand. Er hielt den Revolver mit beiden Händen und schrie etwas auf Türkisch. Buck drehte sich um und sah den Revolverlauf, der auf seine Brust gerichtet war. Das Messer fiel klirrend zu Boden, und er hob die Hände über den Kopf.
    Einer von Bucks Männern richtete eine Pistole auf den Wachmann. Austin warf sich wie ein Rammbock mit der Schulter gegen den Brustkorb des Mannes, und seine Waffe flog in hohem Bogen davon. Sie stürzten zu Boden, und Austin holte mit dem

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