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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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ihm mit dem Bleigurt und der Druckluftflasche. Austin machte einen schnellen Check und prüfte den Lungenautomat. Dann zog er sich eine Tauchermaske über das Gesicht und klemmte sich das Mundstück zwischen die Zähne. Er setzte sich auf das Schandeck und ließ sich rückwärts ins Wasser fallen.
    Austin versank in einer Wolke aus Luftblasen. Für einen kurzen Augenblick wurde ihm kalt, bevor sich das Wasser, das zwischen Anzug und Haut drang, auf Körpertemperatur erwärmen konnte. Mit den kräftigen Stößen seiner muskulösen Beine tauchte er tiefer ins dunkler werdende Wasser ab, bis er den silbrig-grünen Schein der Lampen des ROV erkennen konnte.
    Austin schwamm zur Vorderseite des Tauchroboters und hielt den hochgereckten Daumen vor die Kameralinse. Zavala ließ das ROV ein paar Mal auf und ab wackeln, als würde es nicken. Austin winkte zurück und untersuchte dann die Spanten. Das Holz war eindeutig verkohlt.
    Er wollte sich gerade dem Helm widmen, als er in der Nähe ein rechteckiges Objekt entdeckte. Er hob es auf und vermutete, dass es sich um eine Stein- oder Tontafel handelte, etwa zwanzig Zentimeter im Quadrat und mehrere Zentimeter dick. Auf einer Seite waren Linien in die Oberfläche geritzt.
    Austin steckte die Tafel in einen Beutel, der an seiner Tarierweste befestigt war, und wandte sich nun ganz dem Helm zu. Er säuberte die Basis von Vegetation. Der Helm war immer noch am Brustteil befestigt. Er grub sich tiefer in den Schlamm. Fetzen aus verrottetem Leinenstoff hingen am Rand des Brustteils.
    Austin wurde erneut kalt, doch diesmal lag es nicht nur an der Wassertemperatur.
    Er löste eine wasserdichte Taschenlampe von seinem Gürtel, schaltete sie ein und richtete den Strahl auf das Gitter. Die leeren Augen eines menschlichen Schädels starrten zurück.
    Austin überlegte, wie man nun weiter vorgehen sollte.
    Genauso wie die meisten Männer des Meeres hatte er den größten Respekt vor einem nassen Grab. Er konnte auftauchen und seinen Fund den Behörden melden. Aber die groben Hände von Polizeitauchern zerstörten vielleicht die Geheimnisse, die sich noch im Wrack verbargen.
    Er legte die Arme um den Helm und zog ihn vorsichtig aus dem Schlamm. Der Schädel fiel unten heraus und landete kopfüber auf dem Grund. Austin tröstete sich damit, dass der tote Taucher immer noch grinste.
    Er wich dem Blick der traurigen Augenhöhlen aus und zog einen Hebesack aus einer der Taschen. Er band die Leinen am Halsstück des Helms fest und füllte den Sack mit Luft aus seiner Druckluftflasche. Dann blies er seine Tarierweste auf, griff nach dem Helm und stieg langsam zur Wasseroberfläche hinauf.
    Zavala hatte die primitive Bergungsaktion über den Monitor des ROV beobachtet. Er sah, wie Austins Kopf auftauchte, und warf ihm eine Leine zu. Austin knotete die Leine am Helm fest, damit er nicht wieder unterging. Er reichte Zavala die Druckluftflasche, den Bleigurt und die Flossen, dann stieg er über eine Leiter ins Boot.
    Sie packten gemeinsam die Leine und hievten den Helm an Bord.
    Austin zog seine Kapuze ab und ging neben dem Helm in die Knie. »Das ist ein Oldtimermodell«, sagte er. »Wahrscheinlich liegt er schon seit vielen Jahren da unten.«
    Zavala untersuchte den Anschluss für den Luftschlauch und den Aufbau des Helms. Er ließ die Finger über die Metallrundung gleiten. »Erstaunlich gut gearbeitet. Das Ding besteht aus Messing und Kupfer.« Er versuchte den Helm und das damit verbundene Bruststück anzuheben. »Dieses Baby scheint mehr als fünfzig Pfund zu wiegen. Der Kerl, der diesen Anzug getragen hat, muss verdammt zäh gewesen sein.«
    »Nicht zäh genug«, sagte Austin.
    »Das habe ich auch vermutet«, sagte Zavala mit einem Blick über die Bordwand. »Wer er wohl war?«
    Austin kratzte einen Belag ab, unter dem eine ovale Metallscheibe zum Vorschein kam. Darauf war der Hersteller des Helms eingraviert, der am Brustteil festgenietet war. Die Inschrift besagte, dass die Ausrüstung von der
Morse Diving Equipment Company
in Boston stammte. Darunter stand eine Seriennummer.
    »Vielleicht finden wir es damit heraus.«
    Er nahm sein Handy und rief die historische Abteilung der NUMA an. Er wurde mit einer Forscherin verbunden, die sich als Jennifer vorstellte, und gab ihr die Informationen von der Herstellerplakette. Jennifer wollte auch die Nummern auf den Riemen wissen und versicherte dann, dass sie die Sache recherchieren und ihn später zurückrufen werde.
    Zavala hatte sich wieder an die

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