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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Philosophischen Gesellschaft. Jefferson bezeichnet den Diebstahl als ›nicht wieder gutzumachendes Unglück‹. In dreißig Jahren hatte er fünfzig verschiedene Indianersprachen erforscht, zögerte aber mit der Veröffentlichung, weil er das von Lewis gesammelte Material noch nicht eingearbeitet hatte. Er glaubte, dass einige indianische Wörter Ähnlichkeiten mit dem Russischen hatten. Er konnte ein paar Blätter aus dem Fluss bergen, darunter Mitteilungen über die Sprache der Pani-Indianer, die von Lewis stammten, ›und das kleine Fragment eines anderen Blattes‹. Wie ich sehe, ist es in seiner Handschrift verfasst, aber es gibt keinen Hinweis, um welche Sprache es geht.«
    »Mich würde interessieren, ob es in diesen fragmentarischen Listen Ähnlichkeiten zu den Wörtern auf der Karte gibt, die als Phönizisch identifiziert wurden«, sagte Gamay.
    »Das wäre möglich«, antwortete Paul. »Vielleicht hat Jefferson an Lewis geschrieben und ihm von den phönizischen Wörtern auf der Karte erzählt. Dann hat Lewis bemerkt, dass die Wörter Ähnlichkeiten zu anderem Material hatten, das er zwar auf seinen Reisen gesammelt, aber nicht an Jefferson weitergeleitet hatte.«
    »Warum sollte er dieses Material zurückhalten?«, fragte Gamay.
    »Vielleicht hat er die Bedeutung anfangs nicht erkannt.
    Nachdem er das Schreiben von seinem alten Chef erhalten hatte, ließ er alles stehen und liegen und machte sich auf den Weg nach Monticello, um Jefferson etwas Bestimmtes zu zeigen.«
    »Das heißt, dass die Karte von großer Bedeutung ist«, sagte Gamay. »Sie stellt die Verbindung zu den Phöniziern her und zeigt, wo Ophir liegt.«
    »Eine interessante Idee, ohne weitere Informationen aber völlig nutzlos«, sagte Trout kopfschüttelnd. »Eine Windrose.
    Eine Entfernungsangabe. Landmarken. Solche Daten würden uns weiterhelfen.«
    Angela öffnete ihre Aktentasche, kramte im Jefferson-Dokument und zog das Blatt mit den Schnörkeln, Punkten und phönizischen Wörtern hervor.
    Sie hielt die Karte hoch. »Wir alle sind uns vermutlich darin einig, dass einige Details der Karte fehlen«, sagte sie.
    »Richtig«, bestätigte Paul. »Wie es scheint, ist sie nur ein Teil einer größeren Darstellung.«
    »Wenn das stimmt«, sagte Gamay mit wachsender Aufregung, »wäre es doch möglich, dass Lewis die andere Hälfte der Karte zu Jefferson bringen wollte. Angeblich hatte Lewis bei seiner Pazifik-Expedition eine Goldmine gefunden.«
    »Wow!«, rief Angela. »Das bedeutet, wenn unsere Theorie über den jungen Sklaven stimmt, hat Jefferson
gewusst
, wo sich Ophir befindet.«
    »Einen Moment«, sagte Paul grinsend. »Wir haben vielleicht einen falschen Eindruck erweckt. Gamay und ich spielen gerne mit Ideen, aber wir können nicht vergessen, dass wir Wissenschaftler sind. Das heißt: wir gehen im Ernstfall immer nur von Fakten aus. Hier äußern wir lediglich Vermutungen, die auf nicht bewiesenen Annahmen basieren.«
    Angela wirkte plötzlich niedergeschlagen.
    Gamay versuchte, die junge Bibliothekarin wieder aufzumuntern. »Du musst aber auch zugeben, dass es aufregende Vermutungen sind, Paul, trotz aller Fragen, die noch offen bleiben.«
    »Ich wäre der Erste, der dir beipflichten würde, dass sie plausibel klingen«, sagte Paul. »Vielleicht finden wir ja hier ein paar Antworten.«
    Er stellte den Humvee auf einem Parkplatz in der Nähe der Jefferson-Bibliothek ab. Es war ein imposantes, zweieinhalbgeschossiges Gebäude mit weißem Schindeldach, das fast einen Kilometer östlich vom Haupteingang des Anwesens lag.
    Sie betraten die Eingangshalle, nannten der Frau am Empfang ihre Namen und baten um ein Gespräch mit dem Archivar, mit dem sie zuvor schon telefoniert hatten. Ein paar Minuten später kam ein großer Mann in braunem Anzug in die Eingangshalle und streckte ihnen eine Hand entgegen.
    »Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte er mit breitem Lächeln und in einem sanften, leicht schleppenden VirginiaDialekt, »Mein Name ist Charles Emerson. Jason Parker, der Archivar, mit dem Sie gesprochen haben, hat Ihre Anfrage an mich weitergeleitet. Willkommen in der Jefferson-Bibliothek.«
    Emerson sprach mit tiefer Stimme und dem höflichen Ton eines Gentleman aus den Südstaaten. Seine mahagonifarbene Haut wirkte erstaunlich glatt, abgesehen von ein paar Lachfältchen um die Augen. Sein athletischer Körper füllte den Anzug aus, aber die stahlgraue Farbe seines Haars deutete darauf hin, dass er möglicherweise schon in den

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