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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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stranguliert.
    Während er mit einer Anklage wegen Mordes im Gefängnis schmorte, machten die Schlagzeilen ein großes Ding aus der Tatsache, dass er der Sohn des letzten spanischen Garotte-Henkers war, damals, als die Strangulation noch die staatlich befürwortete Exekutionsmethode gewesen war.
    Eines Tages hielt der Mann, der sein Gönner werden sollte, in einem Wagen mit Chauffeur vor dem Gefängnis. Er setzte sich mit hinein in die Zelle und sagte zu dem jungen Mann: »Sie haben eine stolze und ruhmreiche Vergangenheit und eine große Zukunft.«
    Der junge Mann lauschte gebannt, als der Fremde vom Dienst der Familie am Staat sprach. Er wusste, dass der Vater des jungen Mannes arbeitslos geworden war, nachdem man 1974 die Garrotte eingemottet hatte, dass er seinen Namen geändert und sich auf einen kleinen Bauernhof zurückgezogen hatte, wo die Familie ein Leben am Existenzminimum führte, bis er verarmt und gedemütigt gestorben war und eine Witwe und ein Kind hinterlassen hatte.
    Der Wohltäter wollte, dass der junge Mann für ihn arbeitete. Er bestach die Gefängniswärter und den Richter, gab der trauernden Familie mehr Geld, als der tote Hühnerrupfer in hundert Jahren hätte verdienen können, und die Anklage gegen den jungen Mann wurde fallen gelassen. Er wurde auf eine Privatschule geschickt, wo er mehrere Sprachen lernte, und nach seinem Abschluss erhielt er eine militärische Ausbildung. Die Berufskiller, die ihn unter ihre Fittiche nahmen, erkannten – wie zuvor schon sein Gönner –, dass er Talent besaß. Bald wurde er auf Einzelmissionen geschickt, um Leute zu beseitigen, die seinem Wohltäter ein Dorn im Auge waren. Er bekam einen Anruf mit den Instruktionen, er führte den Auftrag aus, und das Geld wurde auf einem Schweizer Bankkonto deponiert.
    Bevor er nach Bagdad gekommen war, hatte er einen militanten Priester getötet, der die Gegner einer Mine, die sich im Besitz des Gönners in Peru befand, aufgestachelt hatte. Er war gerade auf dem Rückweg nach Spanien zu seinem Gönner gewesen, als er die Nachricht erhielt, als Vorhut der amerikanischen Invasion illegal in den Irak einreisen zu sollen.
    Dort hatte er sich nun in einem kleinen Hotel eingemietet und die nötigen Kontakte geknüpft.
    Er war enttäuscht, als er erfuhr, dass es kein Mordauftrag war, sondern lediglich darum ging, den Diebstahl eines Objekts aus dem Museum von Bagdad zu organisieren. Positiv war allerdings zu verbuchen, dass er bei der Invasion einen Logenplatz haben und Tod und Zerstörung aus nächster Nähe miterleben würde.
    Er studierte noch einmal den Stadtplan und brummte zufrieden. Er war nur noch ein paar Minuten von seinem Ziel entfernt.

3
    Wegen des Stromausfalls in der Stadt fiel es Carina schwer, das Betongebäude in der Altstadt von Bagdad zu finden. Sie war schon einmal dort gewesen, allerdings bei Tageslicht und nicht inmitten eines Krieges. Die Fenster waren vernagelt worden, was dem Gebäude das Aussehen einer Festung verlieh. Als sie auf die dicke Holztür zuschritt, konnte sie in der Ferne eine Gewehrsalve hören.
    Sie drückte den schweren gusseisernen Türgriff. Die Tür war nicht verschlossen, also stieß sie sie auf und trat ein. Der Schein von Öllampen erhellte die Gesichter von Männern, die über Backgammonbretter und Teegläser gebeugt saßen.
    Der dichte, erstickende Rauch, den Dutzende von Zigaretten und Wasserpfeifen erzeugten, dämpfte den Schweißgestank nach ungewaschenen Körpern kaum.
    Das leise Murmeln männlicher Stimmen verstummte, als hätte man einen Schalter umgelegt. Obwohl die meisten der unrasierten Gesichter im Dunkeln lagen, wusste sie, dass sie gerade zur Zielscheibe feindseliger Blicke geworden war.
    Zwei Gestalten lösten sich aus einer dunklen Ecke wie Tiere, die aus einem Sumpf krochen. Einer schlüpfte hinter ihr vorbei, schloss die Tür und schnitt ihr damit den Fluchtweg ab. Der andere baute sich vor ihr auf. »Wer sind Sie?«, knurrte er auf Arabisch.
    Sein Atem stank nach altem Tabak und Knoblauch. Carina unterdrückte einen Würgereiz und richtete sich zu ihrer vollen Größe von einsvierundsechzig auf. »Sagen Sie Ali, dass Mechadi ihn sehen will.«
    Weibliche Bestimmtheit war bei arabischen Männern nicht gern gesehen. Ein Arm legte sich von hinten um ihren Hals und drückte sanft zu. Der Mann vor ihr zauberte ein Messer hervor und hielt es so dicht vor ihr linkes Auge, dass die Spitze nur noch ein verschwommener Fleck war.
    Sie krächzte einen leisen

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