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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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wurden vorläufig katalogisiert und sollten später in die Hauptsammlung integriert werden. Einige lagern hier schon seit mehreren Jahren.«
    »Die Fußspuren führen hier herein«, sagte Carina.
    »Die Diebe werden wahrscheinlich gedacht haben, dass sich etwas Wertvolles in diesem Raum befindet. Das können wir aber erst feststellen, wenn wir alles mit der Inventarliste abgeglichen haben. Allerdings sind wir viel zu sehr damit beschäftigt, wertvollere Stücke zu bergen.«
    »Ich habe gehört, dass es eine Amnestie gibt«, sagte sie.
    »Richtig. Das hat mir zum Teil den Glauben an die Menschheit wiedergegeben. Die Leute haben Tausende von Gegenständen zurückgebracht, einschließlich der Maske von Warka. Ich hoffe, dass es noch mehr werden, aber wie Sie wissen, sind die wertvollsten wahrscheinlich längst im Besitz einiger wohlhabender Sammler, die in New York oder London sitzen.«
    Carina seufzte zustimmend. Die Diebstähle waren offenbar sorgfältig geplant worden. Die Invasionspläne waren schon Wochen vorher bekannt gewesen. Skrupellose Händler in Europa oder den Vereinigten Staaten hätten beizeiten Bestellungen ihrer reichen Klientel für bestimmte Objekte annehmen können.
    Der Antiquitätenhandel war inzwischen fast so lukrativ geworden wie das Geschäft mit Drogen. London und New York waren die größten Märkte. Entwendete Objekte von illegalen Ausgrabungsstätten in Griechenland, Italien und Südamerika wurden häufig in der Schweiz gewaschen, wo Antiquitäten bereits nach nur fünf Jahren im Land legalen Status erhielten.
    Stumm und nachdenklich stand Carina inmitten der leeren Kästen. Nach einer Weile sagte sie: »Vielleicht kann ich den Amnestieprozess beschleunigen.«
    »Aber
wie?
Wir haben die Nachricht bereits überall gestreut.«
    Sie wandte sich an den Marine. »Ich glaube, ich brauche Ihre Hilfe, Corporal O’Leary.«
    »Ich habe strikten Befehl, Sie in allem zu unterstützen.«
    Carina verzog die Lippen zu einem geheimnisvollen Lächeln. »Darauf habe ich gezählt.«

2
    Der Asphalt vibrierte unter dem Dröhnen des fünfundzwanzig Tonnen schweren Bradley-Schützenpanzers und kündigte den Truppentransporter an, lange bevor er ins Sichtfeld rumpelte. Als das Fahrzeug um die Ecke bog und über den Boulevard rollte, war der Mann, der eben noch an den leeren Geschäften entlanggegangen war, in einer Gasse verschwunden. Er versteckte sich in einem Hauseingang, wo er für das Nachtsichtgerät des Fahrzeugs unsichtbar war.
    Der Mann beobachtete den Schützenpanzer, bis dieser hinter der nächsten Ecke verschwunden war, bevor er sich wieder aus der Gasse wagte. Das Dröhnen der Bomben, das dem Vormarsch der amerikanischen Truppen vorausging, war verstummt. Nur noch sporadisches Maschinengewehrknattern war zu hören. Bis auf die Schusswechsel, die folgten, wenn die Invasoren Widerstandsnester aushoben, herrschte eine Kampfpause, während die Koalition und die Reste der Verteidigung über ihr weiteres Vorgehen nachdachten.
    Er kam an einer verunstalteten Statue von Saddam Hussein vorbei und lief ungefähr zehn Minuten weiter, bis er eine Seitenstraße erreichte. Im Schein einer Stifttaschenlampe, die einen dünnen roten Strahl abgab, studierte er einen Stadtplan, dann steckte er Plan und Lampe zurück in die Tasche und folgte der Straße.
    Obwohl er ein groß gewachsener Mann von über eins neunzig war, bewegte er sich so lautlos wie ein Schatten durch die stockfinstere Nacht. Diese Fähigkeit hatte er in wochenlangem Training in einem Lager erworben, das von früheren Mitgliedern der französischen Fremdenlegion, der US-amerikanischen Delta Force und der britischen Special Ops geführt wurde. Er konnte sich in schwerstbewachte Einrichtungen einschleichen, um seinen Auftrag auszuführen.
    Obwohl er ein Dutzend verschiedener Tötungsmethoden kannte, war seine Lieblingswaffe die alles zerquetschende Kraft seiner großen, dickfingrigen Hände.
    Er hatte bereits einen langen Weg hinter sich. Seine Familie hatte in einer Kleinstadt in Südspanien in ärmlichen Verhältnissen gelebt, als ihn sein Wohltäter gefunden hatte. Er war noch keine zwanzig gewesen und hatte in einem Schlachthaus gearbeitet. Er mochte das Töten, auch wenn es nur um Hühner oder Rinder ging, und versuchte immer wieder, ein wenig Kreativität in seine Arbeit einzubringen.
    Trotzdem verlangte etwas in ihm nach Höherem.
    Beinahe wäre es jedoch schiefgegangen. Er hatte einen nervigen Kollegen bei einem idiotischen Streit

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