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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Geldsummen flossen und ehrbare Geschäftsleute selten waren. Ali hatte wahrscheinlich den Falschen zu betrügen versucht.
    Trotzdem hatte sie seinen Tod bedauert. Ohne Ali war es zweifelhaft, ob sie die verschwundene Sammlung antiker Kunstobjekte jemals finden würde. Ali war der Mittelsmann gewesen, der die gestohlene Ware auf den Markt brachte. Er hatte nichts Schriftliches hinterlassen. Die Namen von Käufern und Verkäufern hatte er allesamt im Kopf gehabt. Nachdem der schäbige Händler von der Bildfläche verschwunden war, waren die antiken Stücke, nach denen sie gesucht hatte, bestimmt schon in alle vier Winde verstreut worden.
    Carina hatte eine Menge um die Ohren gehabt, nachdem sie den Irak verlassen hatte und in ihr UNESCO-Büro in Paris zurückgekehrt war. Monate später, als sie gerade die Spur einer wertvollen etruskischen Statue verfolgt hatte, war Auguste Benoir in ihr Büro gekommen und hatte ihr seine Karte überreicht. Benoir war ein förmlicher, aalglatter Typ, der Carina an Agatha Christies Detektivfigur Hercule Poirot erinnerte.
    Benoir war Partner in einer angesehenen Pariser Anwaltskanzlei, und er kam gleich zur Sache. »Mr. Baltazar ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Philanthrop. Er war zutiefst betrübt, als er von der Plünderung des Museums in Bagdad hörte. Mr. Baltazar hat einen Artikel über Ihre Bemühungen gelesen, eine Sammlung gestohlener Antiquitäten ausfindig zu machen, und er hofft, dass Sie Ihre Talente mit der Unterstützung seiner Stiftung dieser Suche widmen werden, um die Stücke dem irakischen Museum zurückgeben zu können.«
    »Das ist sehr freundlich von Mr. Baltazar«, hatte Carina geantwortet. »Allerdings glaube ich, dass ich in einer weltweit agierenden Organisation wie der UNESCO noch wertvollere Arbeit leisten kann.«
    »Verzeihen Sie mir, wenn ich Mr. Baltazars Angebot nicht deutlich genug dargelegt habe. Sie würden deshalb die UNESCO keineswegs verlassen müssen.«
    Carina warf einen Blick auf die Akten, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelten. »Wie Sie sehen können, bin ich mit der Arbeit für die UNESCO voll ausgelastet.«
    »Verständlich.« Benoir zog ein einzelnes Blatt Papier aus seiner Aktentasche. »Das ist die Vereinbarung, die wir Ihnen unterbreiten wollen. Die Stiftung würde eine uneingeschränkte finanzielle Unterstützung über eine Bank Ihrer Wahl leisten. Sie hätten jederzeit Zugriff darauf, unter einer Bedingung: Das Geld muss darauf verwendet werden, die irakischen Kunstschätze wiederzubeschaffen. Wie gesagt, der zur Verfügung stehende Fonds ist derzeit unbegrenzt.«
    Damit war Carinas Interesse geweckt, und sie dachte über das Angebot nach. »Mr. Baltazar ist ausgesprochen großzügig.«
    Benoir strahlte. »Und was sagen Sie dazu, Mademoiselle Mechadi?«
    Carina war in der Zwickmühle. Sie kümmerte sich gerade um mehrere UNESCO-Projekte, doch diese Chance konnte sie sich auch nicht entgehen lassen. Sie überflog die Vereinbarung. »Lassen Sie mich über den Vorschlag nachdenken. Ich rufe Sie morgen an und teile Ihnen meine Antwort mit.«
    Am nächsten Morgen rief sie Benoir an und sagte zu. Bei ihrem UNESCO-Job hatte sie mit Regierungen, Interpol, Museumsleuten und Archäologen zusammengearbeitet, aber die Chance, über unbegrenzte Geldmittel zu verfügen, eröffnete ihr ganz neue Welten. Mit haufenweise Bargeld in den Händen wäre sie dazu in der Lage, sich Zugang zu den zwielichtigen Gestalten zu verschaffen, die sich auf dem Antiquitätenkunstmarkt tummelten. Und so war es auch. Schnell hatte sie ein schlagkräftiges Netzwerk zu Polizei und Informanten geknüpft, von denen sie zahlreiche Hinweise auf vermisste antike Kunstwerke aus anderen Ländern als dem Irak bekam.
    Eine ihrer zuverlässigsten Quellen war ein betrügerischer ägyptischer Armeeoffizier, den sie nur als den Colonel kannte. Erst vor wenigen Tagen hatte er sie unverhofft mit der Neuigkeit angerufen, dass die Sammlung irakischer Objekte, nach denen sie suchte, von einem kleinen Dieb namens Hassan zum Verkauf angeboten wurde. Sie teilte dem Offizier mit, dass sie sich innerhalb der nächsten achtundvierzig Stunden mit ihm treffen würde, kabelte ihm das Geld und bat ihn, den Kauf unbemerkt zu tätigen.
    Die Vereinbarung mit der Baltazar-Stiftung schrieb vor, dass sie diese über neue Entwicklungen unterrichtete. Sie informierte Benoir also telefonisch über die Neuigkeit mit Hassan, und er sagte, dass er sie weitergeben würde. Bevor sie nach Kairo flog, rief

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