Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
sie Professor Nasir in Bagdad an und berichtete ihm, dass sie kurz davor stand, die Sammlung zurückzubekommen.
    Nasir war hocherfreut, aber die Verhältnisse im Irak waren noch immer chaotisch, und er war um die Sicherheit der Sammlung besorgt. Er versuchte Geldgeber zu finden, um ein brauchbares Verzeichnis der vorhandenen Sammlung des Museums anzulegen. Nasir stimmte Carinas Vorschlag, die Kunstobjekte zum Spendensammeln zu benutzen, sofort begeistert zu. Er wollte eine Verzichtserklärung ausstellen, die es ihr erlaubte, die Objekte eine Zeit lang in ihrem Besitz zu behalten, und würde die irakische Botschaft in Washington kontaktieren, um das diplomatische Personal über die Möglichkeit einer Tournee zu informieren.
    Die Ereignisse überschlugen sich jedoch, als sie nach Ägypten kam. Beim Mittagessen im Nile Sheraton Hotel erzählte der Colonel, dass er die Sammlung schon erworben hätte. Nachdem sie ihm das Honorar bereits vollständig überwiesen hatte, übernahm er galanterweise die Restaurantrechnung. In jener Nacht hatte sie im Lagerhaus an den Docks von Port Said mit wachsender Aufregung auf den Lastwagen gewartet, der kurz nach Mitternacht auftauchte.
    Die Objekte waren verschmutzt, aber in mehr oder weniger ordentlichem Zustand. Sie machte im Licht der Taschenlampe eine schnelle Bestandsaufnahme und notierte Objektbeschreibung und eine Nummer für jeden Gegenstand. Eins der größeren Stücke war eine große Statue von einem Mann in einer Art Kilt und mit kegelförmiger Mütze. Die Bronze war vom bärtigen Gesicht bis zu einer Katze, die zu Füßen der Figur saß, schmutzig. Die Statue stand nicht auf der Originalliste, aber ein zerknittertes Stück Papier, das mit einem Bindfaden am Arm befestigt war, wies das Objekt als
Navigator
aus. Nachdem sie einen Teil von Baltazars Vermögen auch auf dem Hafengelände und im Abfertigungsbüro verteilt hatte, musste sie die Ware auf einen Frachter verladen, der nach Italien auslaufen würde.
    Nachdem sie dem Frachter nach Salerno vorausgeflogen war, organisierte sie die Verschiffung der Ware auf der
Ocean Adventure
in die Vereinigten Staaten. Und während der aufreibenden Wartezeit legte sie mit Nasir und der Botschaft den Plan für die Tournee fest. Als der Frachter schließlich eintraf, rief sie Benoir an und erzählte ihm, dass sie die antiken Objekte zur Vorbereitung auf eine Tournee in Besitz genommen hätte. Er klang zwar irgendwie enttäuscht, rief aber später zurück und berichtete, dass er Baltazar darüber informiert hätte und dieser ihr zu ihrem Fund gratulierte. Carina beschloss, die Kunstgegenstände nicht wieder aus den Augen zu lassen, weshalb sie auch eine Kabine auf dem Containerschiff buchte.
    Sie blieb kurz stehen und spähte in die Gasse zwischen den Containerstapeln, um sich zu vergewissern, dass sich der blau gestrichene Container nach wie vor an seinem Platz befand. Sie setzte ihren Weg in Richtung Bug fort, wo sie ein Schwall eisige Luft traf, als sie auf das ungeschützte Deck trat.
    Der Kapitän hatte ihr am Vorabend beim Abendessen erzählt, dass das Schiff mit achtzehn Knoten fuhr. Er würde die Geschwindigkeit drosseln, wenn sie sich Neufundland näherten und die Region, die als »Iceberg Alley« bekannt war, erreichten. Diese Warnung löste eher Neugier als Angst aus.
    Sie blieb am Bug stehen, um nach Eisbergen Ausschau zu halten. Lediglich Stücke von Baumstammgröße trieben in der grauen See. Mehrere Schichten Pullover waren immer noch nicht genug, um den eisigen Wind davon abzuhalten, ihre Rippen zu kitzeln. In der Messe warteten heißer Kaffee und Rührei auf sie. Sie kehrte der offenen See den Rücken zu und marschierte die Backbordseite entlang.
    Carina hatte ungefähr zwei Drittel des Wegs zur Brücke zurückgelegt, als ein Knattern das Rauschen des Wassers am Schiffsrumpf übertönte. Sie blickte nach oben und sah zwei Hubschrauber dicht nebeneinander ein paar Hundert Fuß über der Wasseroberfläche fliegen. Sie kamen rasch näher. An den schwarzen Rümpfen waren keine Markierungen zu erkennen.
    Carina war überrascht. Das Schiff war immerhin hundert Seemeilen vom Festland entfernt. Doch dann erinnerte sie sich daran, dass der Kapitän von Öl- und Gasbohrinseln in dieser Gegend gesprochen hatte. Die Hubschrauber mussten zu einer davon gehören.
    Sie überflogen das Schiff knapp über Masthöhe, wendeten in geschlossener Formation und kreisten wie Raubvögel in einer Spirale um das fahrende Schiff, bis sie wieder aus

Weitere Kostenlose Bücher