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Höllenschlund

Höllenschlund

Titel: Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Gegenmittel zu den Wochen in der einsamen Wüste des Jemen.
    Er fuhr in die Außenbezirke von Kairo und parkte auf der Sharia Sudan. Ein stechender Tiergeruch und unmenschliche Laute schlugen ihm von einem umzäunten Gelände entgegen, dem
Souq al-Gamaal
. Es war der alte Kairoer Kamelmarkt. Die Koppeln, einst von grünen Feldern umgeben, wurden nun von Appartementhäusern gesäumt.
    Saxon hatte den Treffpunkt vorgeschlagen. Aus Sicherheitsgründen wollte er Hassan an einem öffentlichen Ort treffen. Außerdem entsprach die dungverkrustete Oase des alten Ägypten seinem Sinn für Dramatik.
    Saxon zahlte das bescheidene Eintrittsgeld, das Nichtägypter entrichten mussten, und schlenderte zwischen den Koppeln hindurch. Hunderte von Kamelen, hauptsächlich aus dem Sudan, erwartete das Schlachthaus oder ein noch schlimmeres Schicksal, dergestalt nämlich dass sie übergewichtige Touristen zu den Pyramiden tragen mussten.
    Saxon blieb stehen, um ein widerspenstiges Dromedar zu beobachten, das in einen großen Pick-up verladen wurde, als jemand sanft an seiner Hand zerrte.
    Ein schmutzgesichtiger Straßenjunge, der über den Markt zog und um Bakschisch bettelte, versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen. Saxons Blick folgte seinem ausgestreckten Zeigefinger. Ein Mann stand unter einem improvisierten Sonnensegel in der Nähe einer Gruppe feilschender Kamelkäufer.
    Saxon gab dem Jungen ein Trinkgeld und ging quer über die Koppel. Der Mann hatte den für Ägypter typischen Milchkaffeeteint und einen sorgfältig getrimmten Kinnbart. Er trug eine runde Häkelkappe und eine dazu passende
galibaya
, ein langes Baumwollgewand, das von vielen Ägyptern getragen wurde.
    »
Sabaah ilkheer
«, sagte Saxon.
    »
Sabaah unnuur
, Mr. Saxon. Ich bin Hassan.«
    »Danke, dass Sie gekommen sind.«
    »Sie wollen Geschäfte machen?«, fragte Hassan. Die Eröffnung hätte Saxon misstrauisch machen sollen. Ägypter tranken gerne erst einmal Tee, bevor sie übers Geschäft sprachen.
    Aber seine Ungeduld trübte sein Urteilsvermögen.
    »Mir wurde gesagt, Sie könnten mir vielleicht behilflich sein, einen verschwundenen Gegenstand wiederzufinden.«
    »Vielleicht«, sagte Hassan. »Wenn Sie den Preis dafür bezahlen können.«
    »Ich zahle, was auch immer, solange es angemessen ist«, sagte Saxon. »Wann kann ich das Objekt sehen?«
    »Ich kann es Ihnen gleich zeigen. Ich habe es im Wagen.
    Kommen Sie mit.«
    Saxon zögerte. Die Kairoer Unterwelt hatte manchmal Verbindungen zu undurchsichtigen politischen Gruppen. Er hielt es für klüger, sich erst einmal ein Bild von Hassan zu machen, bevor er sich in seine Hände begab.
    »Gehen wir zu Fishawi. Dort können wir uns unterhalten und erst einmal kennenlernen«, schlug er vor. Das beliebte Straßencafé lag in der Nähe des größten Basars und der ältesten Moschee von Kairo.
    Hassan runzelte die Stirn. »Zu viele Leute.«
    »Ja, ich
weiß
«, sagte Saxon.
    Hassan nickte. Er führte sie vom Markt zu einem zerbeulten weißen Fiat, der am Bordstein stand. Er hielt Saxon die Tür auf.
    »Ich folge Ihnen in meinem Wagen«, sagte Saxon.
    Er ging über die Straße und setzte sich hinter das Lenkrad seines Mietwagens. Als er den Schlüssel ins Schloss steckte, um den Motor anzulassen, hielt ein Wagen mit quietschenden Reifen dicht neben ihm.
    Zwei Männer in schwarzen Anzügen sprangen ganz plötzlich heraus und warfen sich in sein Fahrzeug, der eine hinten, der andere neben Saxon. Beide richteten Waffen auf Saxons Kopf.
    »Fahren!«, befahl ihm der Mann auf dem Beifahrersitz.
    Saxon gefror das Blut in den Adern. Doch er reagierte erstaunlich gelassen. In den Jahren als Forscher und Abenteurer hatte er schon viele solcher Situationen erlebt. Er startete den Motor, fuhr los und gehorchte dem Befehl, Hassans Wagen zu folgen. Er sagte kein Wort. Fragen hätten die ungebetenen Fahrgäste nur aufgebracht.
    Der Fiat quälte sich durch die verstopfte Stadt in Richtung Zitadelle, einer Anlage aus Moscheen und Militärgebäuden.
    Saxons Mut sank. Nicht einmal eine komplette Armee würde ihn im Gassengewirr um die Zitadelle wiederfinden.
    Hassans Wagen fuhr auf den Eingang eines unscheinbaren Gebäudes zu. Das Schild an der Fassade wies es auf Englisch und Arabisch als Polizeirevier aus.
    Hassan und seine Männer zerrten Saxon aus dem Wagen und durch eine spärlich beleuchtete Eingangshalle in einen kleinen fensterlosen Raum, in dem es nach Schweiß und kaltem Zigarettenrauch roch. Die einzigen Möbel waren ein

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