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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill, es hat keinen Sinn.«
    »Was hast du vor, John?« wollte Suko wissen.
    »Wenn die Grenze fällt, will ich bei Kuszew sein. Ich werde ihn zwingen, sich zu offenbaren.«
    »Das Kreuz?«
    »Ja!« Meine Antwort hatte ziemlich sicher geklungen, aber so fühlte ich mich nicht. Ich wußte, daß die Kraft des Kreuzes in Atlantis keine Wirkung zeigte, denn dort hatten andere Gesetze geherrscht, da war an ein Symbol wie das Kreuz nicht gedacht worden, aber ich vertraute darauf, daß Kuszew noch nicht so stark in diesen Kontinent verflochten war und noch immer seinen eigenen Weg ging.
    Das Kreuz hing nicht mehr vor meiner Brust. Es lag inzwischen in meiner Hand. Ich spürte das Metall an den Fingern, und es gab mir ein verdammt gutes Gefühl.
    Die unheimliche Szenerie des alten Kontinents war für mich in den Hintergrund getreten. Auch den Schwarzen Tod beachtete ich nicht.
    Wichtig war einzig und allein die Kreatur der Finsternis, die beides beherrschen wollte - Vergangenheit und auch die Gegenwart.
    Noch war die Grenze geschlossen. Nichts aus der anderen Zeitepoche erfaßte mich fühl- und spürbar. Ich merkte auch kein Hindernis, ich lief nicht gegen eine unsichtbare Wand, sondern schritt meinem Gefühl nach weiter in den Bunker hinein, wobei die andere Welt dann zurückwich, um mir Platz zu schaffen.
    So zumindest hätte es erklärbar sein können, aber so war es nicht, denn ich bewegte mich in oder an einem Zeitphänomen entlang, wahrscheinlich schon in einer anderen Dimension. Ich schaute ihn an.
    Kuszew glotzte zurück. Ja, es war ein Glotzen. Hinter seinem normalen Gesicht zeigte sich zwar das andere, aber mehr wie ein Schatten, denn es war noch nicht in der Lage durchzukommen.
    Er bewegte seinen Mund. Er bewegte auch seine rechte Hand, in der er die Memoiren hielt.
    Und dann schleuderte er die Blätter zur Seite. Sie wirbelten durch die Luft, blieben nicht mehr zusammen. Das Höllenscript flatterte auseinander, denn es hatte seine Schuldigkeit getan.
    Die Grenze zwischen den Zeiten war verschwunden!
    ***
    Sheila fuhr nicht gern mit dem Porsche, der Wagen war ihr einfach zu sportlich, doch das war ihr jetzt egal. Es ging um das Leben ihres Mannes. Und nicht nur das. Es ging auch um das Glück ihrer Familie.
    Möglicherweise lag es an Sheila, ob sie weiterhin bestehen blieb oder nicht.
    Und das machte sie zu einer Tigerin. Nichts anderes hatte Sheila im Sinn. Sie wollte und sie würde kämpfen. Keiner konnte sie davon abbringen.
    Londons Verkehr war wie immer grauenhaft. Egal, um welche Tages-oder Nachtzeit man sich mit dem Wagen durch diese Stadt bewegte, man geriet immer wieder in Staus, von denen auch Sheila nicht verschont blieb. Jede Sekunde vor roten Ampeln oder Kreisverkehren empfand Sheila als Folter. Und alle Behinderungen zusammen waren nicht mehr auszuhalten.
    Ich komme noch rechtzeitig! Machte sie sich trotzdem Mut. Ich kann und ich werde es schaffen!
    Die Sorge um Bill trieb sie nicht nur weiter, sondern auch zu riskanten Überholmanövern, die immer gutgingen, auch wenn es einige Male sehr knapp gewesen war.
    Das wütende Hupen anderer Fahrer störte sie nicht. Sheila betete nur, nicht von der Polizei angehalten zu werden. Das kostete sie Zeit, und ihre Erklärungen würde man ihr sowieso nicht glauben.
    An diesem Tag hatte sie Glück, denn es war niemand da, der sie anhielt, und so ließ sie den Porsche wieder vorschießen.
    Auch später, als die Straßen schlechter wurden und eigentlich nichts anderes als Wege waren. Für den Porsche nicht gerade problemlos.
    Wegen der unebenen Fahrbahnen kriegte der tiefliegende Wagen mehrmals Bodenkontakt.
    Sheila hatte die Klimaanlage eingeschaltet, trotzdem schwitzte sie, was sicherlich nicht an der Temperatur lag. Die Hitze kam von innen, und sie wurde von der Angst sowie der Nervosität gespeichert.
    Die Welt der Häuser und der dichten Bebauung hatte Sheila längst hinter sich gelassen. Als ländlich wollte sie die Umgebung nicht direkt bezeichnen, sie war einfach nur einsam und sicherlich nur für gewisse Spaziergänger interessant.
    Niemand kultivierte oder pflegte hier etwas. So hatte sich die Natur freie Bahn verschaffen können. Das Unkraut wuchs sehr hoch. Bäume waren nur wenige zu sehen, und die meisten davon waren recht klein.
    Sie sah auch die kleinen Seen. Mehr Sumpflöcher, vor denen sie sich hüten mußte. Der Boden war sowieso schon weicher geworden, und wenn sie an den toten Flußarmen vorbeifuhr, dann wirkten die auf sie wie grüne

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