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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kuszew, der bereits Mühe mit dem Sprechen hatte. Seine Frage war für mich nur schwer verständlich gewesen, denn er befand sich bereits mitten in der Verwandlung. Möglicherweise nicht freiwillig, weil ihn der Anblick des Kreuzes einfach dazu zwang. Das wußte ich, und ich schaute auch zu.
    Hinter seinem offiziellen Gesicht tobten andere Kräfte. Zuerst sah ich sie nur als Schatten, die ihr bisheriges Gefängnis verlassen hatten, aber mit fortschreitender Zeit immer deutlicher wurden.
    Das Tier trat hervor – die Bestie kam!
    Bestien waren die Kreaturen der Finsternis allesamt, denn in ihrer Gier nach Blut, nach Vernichtung, nach dem Tod der Menschen waren sie unersättlich. Es gab kein Gewissen bei ihnen, es existierte kein Gefühl.
    Wenn sie aussahen wie Menschen, war das allein nur Maske.
    Eine Schnauze bildete sich. Lang, spitz und trotzdem irgendwie rund, als bestünde sie aus der eines Hundes und eines Schweins, wobei die Frontseite noch feucht schimmerte. Sie wies sogar zwei Löcher auf, um die herum sich feine Härchen verteilten.
    Die Dicke der neuen Schnauze hatte die Proportionen des anderen, normalen Gesichts verschoben, und zwar nach oben hin, so daß der Schädel aussah wie aufgebläht. Dort entdeckte ich auch die Augen. Es waren zwei kalte, gelbe Kreise, wie hineingemalt und auch hineingedrückt. Ein dunkler Flaum wuchs auf der Haut, ähnlich wie er bei der Verwandlung des Menschen in einen Werwolf entsteht.
    Den aber hatte ich nicht vor mir.
    Ich sah eine echte Kreatur der Finsternis, denn so hatten sie schon in den Frühzeiten ausgesehen, wo sie aus böser, magisch aufgeladener Magie entstanden waren.
    Er fixierte mich.
    Ich wußte, daß ich zu seinen Todfeinden zählte. Vor meinem Kreuz mußte er sich einfach fürchten. Es vernichtete die Kreaturen, aber in dieser Welt glaubte er schon an einen gewissen Schutz.
    Seine Schnauze klaffte auf.
    Auf einmal sah ich das Gebiß.
    Mörderische Zähne, mit denen er selbst das Fell eines Löwen aufreißen konnte. Hände und Beine waren bei dieser Kreatur normal geblieben, nur eben der Kopf hatte sich bestienhaft verändert.
    Die Verwandlung war sehr schnell vor sich gegangen. Alles deutete auf einen Angriff meinerseits hin. Ich wollte auch nicht mehr länger fackeln.
    Die Hilfe bekam er von einer anderen Seite.
    Die offene Grenze nutzte er aus.
    Und plötzlich waren die verdammten Skelette des Schwarzen Tods in meiner Nähe.
    Ich hatte sie noch fliegen sehen und heranhuschen hören, dieses gewaltige und gefährliche ›Wusch Wusch‹ ihrer lederartigen Schwingen.
    Die drei Gestalten umklammerten mit ihren Knochenbeinen die mageren Körper der Urzeittiere. Lange Schnäbel, vorn spitz wie Lanzen, mit denen sie auch eine menschliche Beute forttragen konnten.
    Ich mußte zurück.
    »Komm her, John!«
    Sukos Ruf erreichte mich in dem Augenblick, als er an mir vorbeihuschte und die fliegenden Monstren selbst angriff.
    Er hatte seine Dämonenpeitsche gezogen, den Kreis geschlagen, so daß die drei Riemen frei lagen, und er wuchtete die Peitsche in die Höhe, den anfliegenden Monstren entgegen.
    Suko traf.
    Ich ebenfalls.
    Aber ich hatte die Beretta gezogen, kniete auf dem Boden, feuerte gegen die Monstren, drehte den Arm dann nach links und gab auch einen Schnappschuß auf Kuszew ab.
    Ich traf ihn.
    Die Kugel bohrte sich von der Seite her in seinen Leib, ohne ihn allerdings stoppen zu können. Er lief wieder in die andere Richtung, also dorthin, wo der Schreibtisch saß, an dem Bill wieder hockte.
    Der sah natürlich, was los war.
    Er sprang auf.
    Meine Beretta hatte er nicht bekommen. Er war praktisch waffenlos und konnte sein Heil nur in einer begrenzten Flucht suchen, denn die verdammte Kette ließ ihm nur wenig Platz.
    Ich wurde durch ein weiteres Monster abgelenkt, so daß ich Bill nicht zu Hilfe eilen konnte. Die schwarzen Skelette auf den Flugdrachen waren noch mit gefährlichen Lanzen bewaffnet, die sie zielsicher schleudern konnten, zumeist aus dem vollen Flug heraus, um die Gegner aufzuspießen.
    Als die Lanze auf mich zuflog, warf ich mich zur Seite. Sie verfehlte mich und tickte auf dem harten Untergrund in dem Moment auf, als ich Bills wütenden Schrei hörte.
    Ich konnte mir gut vorstellen, was geschehen war. Er mußte den brutalen Zug und den Druck der Kette gespürt haben, und er kam nicht mehr weiter.
    Ich brauchte meine ganze Geschicklichkeit, um gegen den Diener des Schwarzen Tods anzugehen. Das Flugtier flatterte noch in meiner unmittelbaren

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