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Höllenscript

Höllenscript

Titel: Höllenscript Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war schon fünfzig. Da konnte sie eben so reden.
    Keines der Models nahm es ihr übel.
    »Gut.« Claudine hob die Schultern. »Eben wie immer.«
    »Das freut mich für dich.« Isolde strahlte. »Aber jetzt bist du platt, wie?«
    »So ähnlich.« Claudine trank einen Schluck von ihrem Wasser und ärgerte sich über ihre Nervosität. »Trotzdem wollte ich dich fragen, wie es aussieht für mich. Ich meine, gebucht für den neuen Sommerkatalog bin ich schon, aber was ist dazwischen? Es sind schließlich ein paar Monate Pause.«
    »Ich weiß.«
    »Das hört sich für mich nicht gut an.«
    Isolde hob die Arme und holte tief Luft. »Was heißt hier, es hört sich nicht gut an. Du mußt Geduld haben. Im Moment ist eine kleine Flaute eingetreten. Aber du kennst ja das Geschäft«, redete sie schnell weiter, »das kann sich von heute auf morgen ändern. Brauchst dir also keine Sorgen zu machen.«
    »Das sagst du.«
    »Geht es dir denn schlecht?«
    »Nein, das nicht. Nur hatte ich nicht vor, so viele Monate auf der faulen Haut zu liegen.«
    »Brauchst du auch nicht, Claudine, brauchst du bestimmt nicht. Andere wären froh, wenn sie so ausgebucht wären. Da mach dir mal keine Sorgen, das wird alles schon klappen.«
    »Ich verlaß mich darauf.«
    »Und du bleibst hier in London?«
    »Klar doch.« Sie trank ihr Glas leer und stand auf. »Okay, ich lege mich erst mal hin. Schlafen, nur schlafen. Danach hören wir voneinander.«
    »Sicher, Kindchen, sicher.« Auch Isolde war aufgestanden und begleitete Claudine zur Tür. Sie streichelte das Model dabei sanft.
    Wieder dachte Claudine daran, daß man Isolde zahlreiche Beziehungen zu Frauen nachsagte, doch das war ihr jetzt egal. Claudine verabschiedete sich ziemlich hastig.
    Beinahe fluchtartig eilte Claudine durch das Büro nebenan, und ihre Stimmung erhielt einen weiteren Dämpfer. An der Wand, wo die Fotos der besten Models hingen, war ihres verschwunden!
    Mit dem Lift fuhr die entnervte Claudine nach unten.
    Ihr Gepäck stand in der Portierloge, wo der ältere Mann Wache gehalten hatte. »Es ist nichts weggekommen, Miß.«
    »Danke.« Sie gab ihm einen Schein. Dann bat sie ihn, ein Taxi zu rufen.
    »Wird erledigt.«
    Claudine Otrano wartete in der Halle. Sie rauchte und hatte sich neben einen Standascher gestellt. Mit etwas verhangenen Blicken schaute sie den Rauchwolken hinterher, die nur langsam zerfaserten. Sie verglich diesen Vorgang mit ihrer Karriere, die sich wohl nun dem Ende zuneigte.
    Draußen fuhr der Wagen vor. Der Portier half ihr dabei, die beiden Reisetaschen ins Freie zu tragen. Er lud sie dann auch ein und wünschte noch einen schönen Abend.
    »Danke, ich Ihnen auch.« Claudine warf sich auf den Rücksitz und nannte ihre Adresse. Es war eines dieser neuen Häuser an der Themse, wo die Wohnungen zwar schön, luftig und groß, für viele aber auch unbezahlbar waren.
    Ihr reichten zwei Zimmer mit Küche und Bad. Das konnte sie noch locker bezahlen, aber andere Wohnungen auf dem Flur standen leer.
    Zumindest hatten sie das noch vor einigen Wochen.
    Beinahe wäre sie bei der Fahrt eingeschlafen. Als der Wagen hielt, zuckte Claudine hoch, als hätte in ihrem Innern ein Wecker angeschlagen. Sie schaute sich etwas verwirrt um und hörte den Fahrer sprechen. »Ich denke, wir sind da, Miß.«
    »Ach ja?« Sie entschuldigte sich und zahlte den Preis. Ein Trinkgeld bekam der Mann auch, der ihr beim Ausladen des Gepäcks half. Mit beiden Taschen an den Händen betrat Claudine das Haus, dessen Tür weit offenstand. Aus dem Erdgeschoß zog jemand aus. Junge Leute transportierten einen zerlegten Schrank durch den Flur nach draußen.
    Claudine ließ sie vorbei. Danach fuhr sie mit dem Lift hoch in die dritte Etage, wo ihre Wohnung lag.
    Ein weißer Flur. Beinahe wie in einem Krankenhaus. Aber der grüne Anstrich sorgte für Belebung, auch wenn er nur die Hälfte der Wände bedeckte. Sie blieb vor ihrer Wohnungstür stehen. Den Schlüssel hatte sie schon hervorgeholt.
    Wenig später stand sie im kleinen Flur und erlebte das gleiche Gefühl wie immer, wenn sie von einer längeren Reise zurückkehrte. Die Wohnung war ihr einfach fremd, und sie würde es auch in den nächsten Stunden noch bleiben. Eine gewisse Gewöhnung brauchte sie schon.
    Zudem enthielt sie nicht viel an persönlichen Dingen.
    Wegen der spärlichen Möblierung wirkte sie kahl. Daran änderte auch der Parkettboden nichts. An den hellen Wänden hingen nur wenige Bilder, und durch die große Scheibe im Wohnraum drang

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