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Höllensog

Höllensog

Titel: Höllensog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es hier bei uns ist und was ich alles hinter mir habe?«
    »Eine Sause, denke ich.«
    »Und was für eine!«
    »Willst du dich eben durch eine Dusche klarmachen? Dann rufe ich später noch einmal an.«
    »Nein, es geht schon irgendwie. Was willst du mir denn sagen?«
    »Du mußt kommen.«
    »Nach Moskau?«
    »Zum einen.«
    »Und zum anderen?«
    »Werden wir in den Süden unseres Landes reisen. Dort wirst du dann einem Fall nachgehen, der dich sicherlich interessieren wird.«
    »Worum geht es?«
    »Um die Menschen eines Dorfes, die innerhalb kürzester Zeit im Schweif eines Kometen verschwunden sind oder von einem Höllensog entführt wurden.«
    Das war zuviel auf einmal. Es wurde deshalb ein längeres Gespräch, und ich hatte das Gefühl, als wären die Worte dabei, sich in eine kalte Dusche zu verwandeln. Je länger mein Freund Wladimir sprach, um so mehr kam mir zu Bewußtsein, daß irgendwo in Rußland etwas vorgefallen war, um das wir uns kümmern mußten.
    »Wir, hast du gesagt?«
    »Ja, das denke ich.«
    »Dann wirst du Suko mitbringen?«
    »Ich glaube schon.«
    Wladimir atmete stöhnend. »Das hatte ich gehofft.«
    »Noch ist es nicht sicher. Auch wir haben einen Chef, der erst seine Zustimmung geben muß.«
    »Soll ich mit ihm reden?«
    »Nein, nein, laß mal, das übernehmen wir. Ich gebe dir jedenfalls Bescheid.«
    »Hast du den Flugplan im Kopf?«
    »Nein, aber ich kann lesen.«
    »Dann bis später, alter Geisterkiller.«
    »Ja, bis später – vielleicht«, murmelte ich, wobei ich schon sicher war, daß das vielleicht nicht stimmte. Ich würde fliegen, das stand für mich fest.
    Ich blieb auf der Bettkante hocken. Den Hörer hatte ich bereits aufgelegt, die Stirn in Falten gelegt, und ich fragte mich, ob ich das Telefongespräch nur geträumt hatte.
    Nein, nein, es war schon geschehen. Auf dem Hörer zeichneten sich noch die Schweißflecken meiner Finger ab.
    Es war einfach nicht zu fassen. Noch vor einer halben Stunde hatte ich tief schlafend im Bett gelegen, und nun befand ich mich bereits gedanklich auf der Reise ins ferne Rußland. Das Leben schlug manchmal Kapriolen, an die ich mich nie würde gewöhnen können…
    ***
    Zwei Tage später!
    Ein anderes Land, eine andere Temperatur, eine andere Zeit! Nein, die nun nicht, denn es kam mir nur so vor, als wir uns auf dem Weg zu einem Dorf befanden, das menschenleer war und in einer Gegend lag, die ich als eine riesige, staubige Schüssel ansah, auch wenn hin und wieder, oasengleich, kleine Gewässer in der Landschaft verteilt lagen, in deren Umgebung es Ansiedlungen gab und Menschen ihre Felder bestellten.
    Suko war mitgekommen. In Moskau hatten wir uns erst gar nicht lange aufgehalten. Wir hatten einen Jungen namens Gregor kennengelernt und von ihm noch einmal haarklein erfahren, was da tatsächlich geschehen war. Das alles auf dem Flug in den Süden und in einem holprigen Englisch, gespickt mit russischen Vokabeln, aber durchaus verständlich, denn einige Brocken dieser Sprache kannte ich auch.
    Gregor war stolz darauf, sich Englisch selbst beigebracht zu haben.
    Vom Himmel schien eine Sonne, die ich schnell verfluchte. Wir waren nach der Landung in Moskau in eine Maschine geklettert, zu der wir wirklich viel Vertrauen haben mußten, aber Wladimir hatte uns erzählt, daß die Mühle ebenso okay war wie deren Pilot, und wir hatten uns letztendlich auf sein Wort verlassen.
    Auf einer sandigen Flughafenpiste waren wir gelandet, und Wladimir freute sich darüber, daß seine Organisation geklappt hatte, denn für uns stand ein alter Militärwagen bereit, in dem auch noch Wasser und Ersatzbenzin in Kanistern mitgeführt wurden.
    Wladimir checkte den Wagen durch, er schaute sich auch die Reifen an und war zufrieden.
    »Schafft er es?«
    »John, du bist ein zu großer Zweifler. Die nächsten hundert Meilen bestimmt.«
    »Auch zurück?«
    »Aber klar doch.«
    Wir stiegen ein. Ich hatte mir eine Mütze besorgt. Die Sonne war einfach zu stark, und der Staub schmeckte auch nicht, so daß ich schon über einen Mundschutz nachdachte.
    Das Land schluckte uns.
    Berge in der Ferne, weite Ebenen, Täler, die sich ausbreiteten und als staubige Schüsseln vor uns lagen. Menschen sahen wir nur wenige.
    Fahrzeuge kamen uns hin und wieder entgegen, zweimal eine Militär-Patrouille, denn wir befanden uns in einer Grenzregion zur Ukraine hin, und dann ging es weiter nach Osten.
    Wladimir fuhr.
    Ich hatte den Platz neben ihm eingenommen. Die Monotonie der Landschaft war kaum zu

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