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Höllensog

Höllensog

Titel: Höllensog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mal, von wem sprichst du?«
    »Von Doktor Gerry Giesen, der sich selbst auch Doktor Horror nannte. Nur von ihm, Wladimir.«
    »Den kenne ich nicht. Ich habe auch nie etwa von ihm gehört. Was ist das denn für ein Kerl?«
    »Jedenfalls keiner, den ich gern als Verwandten hätte.«
    »Ich wohl auch nicht.«
    »Genau.« Der Inspektor räusperte sich. »Es war in New York, wo wir Giesen erlebten. Ihn und sein Lachen. Er war der eigentliche Regisseur des Grusicals, und er hatte die Verbindung zu Aibon gehalten. Er hat dafür gesorgt, daß aus Menschen Zwerge wurden. Er hat sie in den dämonischen Teil des Landes Aibon geschickt. Als Weg diente eine Bühnendekoration, ein großer Totenschädel.«
    »Gut, das habe ich gehört. Muß ich noch mehr wissen?« fragte Wladimir Golenkow.
    »Wohl nicht.«
    »Da bin ich aber froh, denn mich würde mal interessieren, wo sich dieser verdammte Lacher verborgen hält. Oder glaubst du, daß er uns seine Lache aus einem fernen Reich geschickt hat, aus einer anderen Welt. Ich jedenfalls glaube es nicht.«
    »Damit wirst du richtig liegen.«
    »Du meinst also, daß er sich hier aufhält?«
    »Ja.«
    »Das wäre nicht schlecht, Suko, dann können wir ihn packen. Er ist allein, wir sind zu zweit und…«
    »So einfach ist das nicht. Du darfst diesen Doktor Horror auf keinen Fall unterschätzen. Er ist dämonisch, irre und größenwahnsinnig. Er ist ein… nun ja, wir werden versuchen, ihn zu stellen, und er wird uns einiges erklären können. Schließlich ist er derjenige, der hinter diesen Dingen steht.«
    »Das sehe ich jetzt auch so.«
    Auch das letzte Lachen des Doktor Horror war längst verstummt. Wieder lastete die Stille über dem Ort, und beide Männer empfanden sie noch deutlicher als sonst. Nichts zerstörte sie. Nichts bewegte sich. Zwischen den Häusern stand die Luft.
    »Sollen wir uns trennen und nach ihm von zwei verschiedenen Seiten suchen?« schlug Wladimir vor.
    »Nein, wir bleiben zusammen. Giesen ist zu gefährlich. Ich weiß auch nicht, welche Erfahrungen er in den letzten Jahren dazugewonnen hat, aber er ist derjenige, der diesen Kometen samt Schweif beherrscht, das darfst du nicht vergessen.«
    »Und wie ist so etwas möglich?«
    Suko hob die Schultern. »Wenn ich dir von einer gewissen Aibon-Kraft erzähle, wird dir das nicht viel sagen.«
    »Stimmt.«
    Suko schwieg, und er versuchte, sich in Giesens Lage zu versetzen.
    Doktor Horror hatte sich gezeigt und klargestellt, wer hier das Sagen hatte. Daß er aus seinem Versteck herausgekrochen war, ließ darauf schließen, wie sicher er sich fühlte. Er stand schon auf dem Podest des Siegers und mußte nun letzte Schwierigkeiten aus dem Weg räumen.
    Suko konnte sich vorstellen, daß er mit John Sinclair begonnen hatte, nun waren sie an der Reihe. Vielleicht würden auch sie in die andere Welt geschafft werden, denn alles war möglich.
    Die beiden bewegten sich noch immer auf der breiteren Straße. Rechts und links standen die Häuser. Nie in einer Reihe, immer etwas versetzt.
    Mal mit Vorgärten, mal ohne. Der Staub lag überall, vermischt mit feinem Sand.
    Es war eine menschenfeindliche Umgebung. Suko konnte sich nur schlecht vorstellen, daß hier jemand lebte, aber einer wie Giesen hatte hier genau den richtigen Spielplatz für seine Magie gefunden.
    Kein Lachen mehr, auch keine anderen Geräusche. Nur die bedrückende Stille.
    »Da ist er!«
    Nicht Suko hatte ihn entdeckt, sondern Wladimir. Er war stehengeblieben und wies zu einem Hausdach hin, auf dessen First sich eine Gestalt abmalte.
    »Ja«, flüsterte Suko, »das ist er.«
    »Soll ich lachen?«
    »Warum?«
    »Schau dir mal an, wie er aussieht!« Suko warnte. »Laß dich von seiner Gestalt nicht täuschen. Dieser Mann ist gefährlich.«
    »Ja, ja, ich glaube dir.«
    Gerry Giesen fühlte sich auf dem Dach wie ein kleiner König, der aus exponierter Lage hinunter in sein Reich blickte. Er hatte die Arme angewinkelt und seine Hände in die Hüften gedrückt. Er war wirklich klein, allerdings nicht so groß wie ein Liliputaner. Man konnte ihn als einen kleinwüchsigen Menschen ansehen, der sich in einen grauen Anzug gezwängt hatte und einen Kopf hatte, der so gar nicht zu seiner übrigen Körpergröße passen wollte. Er war viel zu groß. Nur wenige Haare waren wie blasse Streifen auf dem Schädel nach hinten gekämmt worden. Ein breiter Mund, eine große Nase, schmale Lippen, aber übergroße Ohren, die stark auffielen.
    Seine Augen waren aus dieser Entfernung nicht

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