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Höllenstadt

Höllenstadt

Titel: Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erschaffung des E.T. Pate gestanden haben.
    Abe schaute mich skeptisch an. »Du denkst mal wieder über unsere Freunde nach – oder?«
    »In der Tat.«
    »Und?«
    Ich hob die Schultern. »Wir haben schon oft darüber geredet, aber mit Fakten kann ich leider nicht dienen, so leid es mir tut. Ich habe da nur Vermutungen.«
    Der G-man wies mit dem Finger auf mich. »In denen auch Aibon eine Rolle spielte.«
    »Stimmt.« Ich hatte wirklich an das Paradies der Druiden gedacht, denn dort hatte ich eine Abart dieser Wesen erlebt. Es konnte durchaus sein, daß sie eine Brücke von Aibon her in die normale Welt geschlagen hatten.
    Warum aber nach Benson City, in dieses verdammte, sonnendurchglühte Nest im tiefsten Nebraska? Das war die Frage, auf die es eine Antwort zu finden galt, wobei Abe Douglas und ich glaubten, auf dem richtigen Weg zu sein.
    Es mußte unserer Meinung nach mit der Bevölkerung Zusammenhängen. Mit der Abstammung, mit den Iren, die sich damals hier niedergelassen hatten. Sie hatten viel aus ihrer Heimat mitgebracht. Nicht nur ihre Sitten und Gebräuche, auch ihre alten Geschichten, Sagen und Legenden. In all diesen Mythen tauchten die unterschiedlichsten Gestalten auf, zum Beispiel auch Wesen wie die, die uns beschrieben worden waren.
    Kleine, bösartige Kobolde, auch Trolle genannt, die laut Sage und Legende nach bestimmten Regeln lebten und Menschen nicht unbedingt mochten.
    Diese Gestalten wollten mir einfach nicht aus dem Kopf, und so war ich zu dem Entschluß gekommen, daß es in Benson City ein Stück Irland gab, mit all seinen Vor- und Nachteilen.
    Abe lächelte mich an. »Über was denkst du nach?«
    »Bestimmt nicht über Aliens.«
    »Kann ich mir denken. Kobolde? Trolle?«
    »Das schon eher, wenn deine Beschreibung stimmt.«
    »Ich habe sie auch nur aus zweiter Hand, das weißt du.«
    »Natürlich.«
    »Nachvollziehen kann ich es trotzdem nicht. Das kann wohl niemand in Benson City. Auch nicht Sheriff O’Brien. Er steht vor einem Rätsel. Er ist frustriert, denn er hat alles versucht – und verloren. Er konnte das Versteck der fünf geraubten Kleinkinder ebensowenig finden wie diesen verletzten Wechselbalg, der durch das Fenster der Familie Caine gesprungen ist. Morton Caine war der erste, den sich die anderen geholt haben. Er ist ebensowenig zurückgekehrt wie die anderen vier Babys. Das Rätsel bleibt, und niemand kann sich vorstellen, wohin diese Kinder gebracht wurden. Man hat die Gegend abgesucht, ich hatte mich selbst einem Suchtrupp angeschlossen, aber wir fanden nichts.« Er hob die Schultern. »Du wirst es nachher selbst sehen. Es gibt auch keine dichten Wälder in der Umgebung von Benson City, in denen man sich verstecken konnte. Nein, gar nichts. Flachland und ein paar Meilen entfernt eine Hügelkette.«
    »Wenn es Trolle oder Kobolde sind, dann müßten sie in dichten Wäldern und Höhlen hausen«, sagte ich. »Eine andere Möglichkeit kenne ich nicht. Darüber habe ich auch noch nichts gelesen, wenn ich ehrlich sein soll. Aber bei euch ist ja sowieso alles anders.«
    Er winkte ab, schaute auf seine Uhr und fragte mich, ob wir starten könnten.
    »Meinetwegen immer.«
    »Das ist doch ein Wort.«
    Wir hatten längst bezahlt. Den Ausgang bildete eine große Glastür, die sich auseinanderschob, wenn ein Kontakt berührt wurde, ln der Nähe gab es eine Spielecke für Kinder und einen Zeitungs- sowie Informationsstand. Wir ließen noch eine Familie durch, bevor wir selbst ins Freie traten und ich wieder den Eindruck bekam, einen Hitzeschlag zu bekommen.
    Abe grinste, als ich die Augen verdrehte. »Unser Land ist eben vielfältig«, kommentierte er. »Du brauchst nur in die Rockies zu fahren, dort liegt noch Schnee.«
    »Würde ich auch gern.«
    Auch unser Fahrzeug hatte sich aufgeheizt und konnte schon mit einer Sauna verglichen werden. Die Sonne stand als Glutball am Himmel. Sie brannte gnadenlos auf das Land und seine Bewohner nieder, als wollte sie ihnen den Atem rauben und ihnen auch noch den letzten Rest an Flüssigkeit nehmen.
    »Dann wollen wir mal«, sagte Abe, bevor er startete. »Es ist nicht mehr weit.«
    »Bleibt es dabei, daß wir zuerst den Sheriff besuchen?«
    »Ja.«
    »Und wie ist er?«
    Abe grinste. »Wie ein Ire so ist.«
    »Aha, darunter kann ich mir viel vorstellen.«
    »Laß dich überraschen.«
    Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich schloß die Augen und gab mich dem kühlen Strom der Klimaanlage hin. Noch konnten wir die Ruhe genießen. Das aber würde bald

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