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Höllenstadt

Höllenstadt

Titel: Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber er verließ sich da auf sein Gefühl.
    Mich hatte er überzeugen können, und so war ich in die Staaten geflogen. In Omaha hatte mich Abe Douglas abgeholt, danach waren wir durch die Prärie gefahren, um an dieser Raststätte noch eine kurze Pause einzulegen. Bis Omaha waren es noch knapp fünfzig Kilometer, die rissen wir auf einer Backe ab.
    Und noch etwas schier Unglaubliches war für amerikanische Verhältnisse passiert. Es gab keinen Presserummel wegen der verschwundenen Babys. Da hatte die Geheimhaltung geklappt, auch die Eltern hatten sich nicht an die Presse gewandt. Selbst die Nachbarn hielten dicht, und mit Fremden wurde erst gar nicht gesprochen.
    Von Abe Douglas hatte ich mehr über Benson City erfahren und wußte nun, daß dieser Ort eine irische Enklave war. Es gab ihn schon sehr lange. Irische Auswanderer hatten ihn nach dem Bau der großen transkontinentalen Eisenbahnstrecken gegründet und so eine irische Siedlung geschaffen, die die Zeiten überdauert hatte. Jeder in Benson City konnte auf irische Vorfahren zurückblicken. Irgendwo war man den Gründervätern auch treu geblieben, denn Benson City war gleichzeitig Bahnstation. In der Nähe lag ein Rangierbahnhof mit großen Lagerhallen, wo Frachtgut umgeschlagen wurde.
    Informationen, die wichtig sein konnten, es aber nicht mußten. Jetzt wartete ich auch auf meinen amerikanischen Freund und Kollegen, der sich nur mal frisch machen wollte. Ich mußte lächeln, denn ähnliche Szenen wie diese erlebte ich nicht zum erstenmal. Highway Stops kannte ich seit den Fällen, die Abe und mich zusammengeführt hatten. Zum Beispiel damals, als es gegen Sheriff Tod ging.
    Die Raststätte war großzügig angelegt worden und sauber. An den Buffets herrschte Selbstbedienung, und ich hatte bereits einen knackigen Salat gegessen. Jetzt saß ich vor meinem Kaffee, der im Vergleich mit Glendas Kaffee jedoch sehr schlecht abschnitt.
    Ich saß am Fenster, hatte die Beine ausgestreckt und schaute auf den Chevrolet, mit dem wir unterwegs waren. Ein weißer Wagen mit getönten Scheiben und einer Klimaanlage, die ausgezeichnet arbeitete.
    Abe Douglas kehrte zurück. Der blonde FBI-Mann sah wieder besser aus. Er hatte sich erfrischt und würde die letzten Meilen locker schaffen. Abe trug eine helle Hose und ein lachsfarbenes Hemd. Sein dünnes Jackett hatte er übergestreift, damit es die Waffe verdeckte.
    Er setzte sich und deutete auf die große Tasse. »Schmeckt der Kaffee, John?«
    Beinahe böse schaute ich ihn an.
    »Ja, ja, schon gut. War nur eine Frage.«
    »Man kann ihn trinken«, antwortete ich dann doch.
    »Nicht jeder hat eine Glenda Perkins.«
    »Das stimmt.«
    Douglas verschränkte die Arme vor seiner Brust. »Ich habe noch mal mit dem Sheriff von Benson City telefoniert. O’Brien sagte mir, daß es noch ruhig ist.«
    »Also ist es bei den fünf Kindern geblieben?«
    »Ja«, bestätigte der G-man.
    »Bisher wurde kein sechstes geraubt. Worauf wir uns allerdings nicht verlassen sollten.«
    »Das versteht sich von selbst.«
    »Man hat aber’ auch keine Spur von ihnen gefunden. Wer immer die Babys geholt hat, er muß sie gut versteckt halten.« Abe senkte den Blick. »An etwas anderes will ich gar nicht denken.«
    Das wollte ich auch nicht. Fünf tote Babys, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen, aber ich durfte es nicht ausschließen, so schlimm es sich auch anhörte.
    Keiner von uns wußte, wer dahintersteckte. Und genau das störte uns gewaltig. An Aliens wollte ich nicht glauben, obwohl das gut zu der allgemeinen Hysterie gepaßt hätte.
    Wir hatten die Beschreibung der oder des Räubers. Kleine, kompakte Wesen, fast wie Babys, nur viel schrecklicher aussehend. Mit großen Köpfen und ebenso überdimensionalen Ohren, mit breiten Mäulern und einer braungrünen, faltigen Haut. Einfach kleine und gefährliche Widerlinge.
    Lange hatten Abe und ich über diese Wesen diskutiert, ohne sie dabei zu Gesicht bekommen zu haben. Aus den Beschreibungen heraus versuchten wir, einen Erfolg zu erreichen, und gerade von mir erwartete das ein Mann wie Abe Douglas, denn ich war jemand, der sich auf der anderen Seite auskannte.
    Er hatte mich mit Fragen gelöchert, und ich war auch bereit gewesen, nach Antworten zu suchen, aber es fiel mir schon schwer. Der Vergleich mit dieser weltbekannten Filmfigur E.T. war aufgekommen, doch dem wollte ich nicht zustimmen.
    Erstens waren diese Räuber echt und keine Kunstgeschöpfe, und zweitens konnten sie durchaus bei der

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