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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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schräg gestellte Rollo blickte er auf die Straße. Träge Ruhe herrschte – so stellte man sich das Anhalten der Zeit vor ...
    Ein leis es Klopfen an der Tür weckte ihn aus seinen Betrachtungen. H erb . Er sah blass aus und niedergeschlagen – oder auch nur übermüdet. Er setzte sich Shane gegenüber.
    „Und , wie läuft es?“
    Shane hatte das Gefühl , dass es Herb selbst war, der gefragt werden wollte. Er tat ihm den Gefallen.
    „Gut, wäre gelogen, und wie läuft’s bei Ihnen?“
    Herbs faltete die Hände, wie er es so oft tat, drehte sie nach außen und ließ die Gelenke knacken.
    „Darf ich Ihnen eine sehr persönliche Frage stellen, Shane?“
    „Fragen Sie schon .“
    „Als Sie noch verheiratet waren...“ , e r räusperte sich , „ h atte ihre Frau da mal eine Affäre?“
    Diese Frage hatte Shane sich auch schon selbst gestellt, immer wieder, nachdem ihm Kim gesagt hatte, sie wolle sich scheiden lassen.
    „Ehrlich gesagt, Herb, weiß ich es nicht. Sie hat es mir nie gesagt, und ich habe nichts gemerkt.“
    Herb nickte langsam.
    „Ich hab’ immer gedacht, mir und Becky passiert so was nicht. Ich hab’ mir vorgestellt, wir werden zusammen alt.“ Sein Blick verlor sich im Raum . „Wie keinem anderen M enschen hab’ ich ihr vertraut . “ Er stützte die Arme auf die Oberschenkel und stand langsam auf . „Bis Morgen dann.“ Er rang sich noch ein Lächeln ab und ging hinaus.
    Shane blickte ein paar Sekunden durch die Zwischenräume der Lamellen hinaus auf die Zellen , dann streckte er die Hand zu dem braunen Umschlag aus, nahm die Fotos heraus und sah sie sich alle noch einmal genau an . Jemand hatte Mike Carney die Fotos gestohlen – oder aber ... er sprang auf und rief in den Flur:
    „ Jodi ?“
    Die Sekretärin war sofort zur Stelle.
    „Wo lässt man hier Fotos entwickeln?“
    „ Ich bin früher immer in den News Agent Shop gegangen, die haben immer ganz gute Qu a lität abgeliefert .“
    „Danke“, rief er ihr noch zu als er an ihr vorbeihastete.
    „Der Shop hat aber jetzt geschlossen!“, rief sie ihm hinterher.
    Er blieb stehen. Was für ein Tag! Er fühlte sich, als ob er mit Gummibändern angebunden wäre und jeweils kurz vor dem Ziel zurückgezogen wurde. Durch die geschlossene Tür seines Büros hörte er Telefonklingeln. In wenigen Schritten war er am Schreibtisch.
    „Ja?“
    „Dad? Ich bin’s Pam. He, w ar gar nicht so leicht, deine Telefonnummer raus zu kriegen!“
    „Pam, ich wollte dich schon längst ...“
    „Ja, du hast viel zu tun, ich weiß ... ich wollte dir nur sagen, m ir ist es jetzt egal, ob Mum heiratet, ich ziehe zu dir , mein altes Z immer ist doch noch frei , oder? U nd außerdem kriege ich ja dann auch viel mehr von deiner Arbeit mit, beim Einstellungstest hab’ ich dann die besseren Chancen.“
    Seine Tochter redete so schnell und hastig , so dass er ihr kaum folgen konnte.
    „Welchem Einstellungstest?“ , fragte er.
    „Dad?!“ Sie klang vorwurfsvoll.
    „Du meinst den bei der Polizei?“
    „Was denn sonst? Ach ja, ich würde gern noch viel mehr wissen, vor allem über...“
    „Pam?“
    „Ja, Dad?“
    „Pam, jetzt mal langsam ! Erst musst du die Schule fertig machen, okay? Dann kommt der nächste Schritt.“
    „Aber Dad! Die Schule ist doch voll langweilig. Natürlich mach’ ich sie fertig, aber ich will doch eine Perspektive haben! Ich könnte aber doch wirklich bei dir wohnen.“
    „Pam, ich lebe ein völlig anderes Leben als du.“
    „ Ist doch cool , ich versprech’ dir, ich misch’ mich nicht ein, bestimmt nicht! Ich würde sogar manchmal für dich kochen und dann könnten wir über deine Fälle sprechen und...“
    „Pam, das geht nicht!“
    „Aber warum denn nicht?“
    „Weil ich – weil ich abends kaum da bin und ...“
    „Ich hab’ morgen frei, ich könnte doch nach Chinchilla...“
    „Kommt überhaupt nicht in Frage, Pam.“
    „Dad! Du willst mich also nicht! Stimmt’s? Mum störe ich und dich störe ich auch! Ich bin nur ein Störfaktor! Einfach nur lästig! Sag’s ruhig, dass...“
    „Pam! Hör’ auf damit!“, sagte er schroff .
    Sie verstummte.
    „Hör zu, Liebes, wir sehen uns, sobald ich zurück bin. Und dann reden wir über alles , okay?“
    „Dann kommt bestimmt wieder was dazwischen, ich weiß es“, sagte sie leise. Ihr Seufzen tat ihm weh.
    „Ich versprech’s dir.“
    „Wirklich?“
    „Ja. Ganz sicher.“
    Sie antwortete nicht.
    „Pam? Ist alles okay?“
    Wieder ein Seufzen .
    „Pammy?“ So hatte

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