Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
Vom Netzwerk:
sagte Mae vorwurfsvoll . „ Sie ist doch völlig fertig. Jetzt ruh t euch erst mal richtig aus, und i nzwischen erledigt Archie das mit dem Baum.“
    Catherine zögerte . War sie die Paranoide? War alles eigentlich ganz harmlos?
    „Ich muss mich wirklich hin leg en!“, Sophies Stimme war ganz schwach geworden und als sie sich auf Catherine stützte, gab diese auf . Sie waren mal wieder hysterisch geworden. Es konnte doch durchaus passieren, dass ein Baum eine Straße versperrte.
    „Na also !“, Mae lächelte zufrieden , „ i ch hab’ schon gedacht, i hr lasst euch gar nicht mehr zur Vernunft bringen.“ Mit diesen Worten legte sie sich Sophie s Arm um den Hals , „kommen Sie, Kindchen, das wird schon wieder . Sie müssen sich einfach ausruhen.“ Zu Catherine gewandt fügte sie hinzu: „Und Sie auch! Sie müssen sich auch ausruhen. “ Wie fürsorglich Mae war, dachte Catherine, wie konnte sie ihr nur irgendeine böse Absicht unterstellen! Und das mit der Motorsäge vorhin, das war einfach .... einfach total durchgeknallt. E rschöpft trottete Catherine hinter Mae und Sophie her.
    Als sie wieder in d em Zimmer waren und sich Maes Schritte entfernt hatten, begann Sophie zu weinen .
    „Catherine, ich kann doch nicht hier bleiben. Ich will hier auf der Stelle weg!“ Heftige Schluchzer erschütter ten ihren ganzen Körper. „Jetzt! Sofort! Bitte!“, drängte Sophie, „wir müssen es probieren, ich hab’ solche Angst vor der Nacht.“
    „Aber du bist doch eben mit Mae mitgegangen!“ protestierte Catherine. Sie wurde jetzt wütend auf Sophie.
    „Ich weiß auch nicht, sie hat so eine Art, einen einzuwickeln ... bitte, Catherine, wir müssen hier wieder raus! Ich ... ich sterbe sonst! Bitte, Catherine, ich flehe dich an, bring uns hier raus!“
    Sophie brauchte sie. Sophie bat sie um etwas. Sophie flehte sie an. Catherine nahm all ihre Kraft zusammen und sagte:
    „Okay , vertrau mir. Ich bring uns hier raus !“ Und e ntschlossen öffnete sie die Tür.

50

    Stimmen und Musik drangen ih nen entgegen. Der Fernseher stand im Wohnzimmer, daran erinnerte sich Catherine . Sie hörte Mae und Archie gedämpft miteinander reden.
    Sie schlichen geduckt durch den Flur und am Wohnzimmer vorbei , zogen die Haustür einen schmalen Spalt auf und schlüpften dann ins Freie. Fast l autlos schloss Catherine die Tür hinter ihnen. In Archies Pick-Up steckte der Schlüssel. Catherine sprang hinein, während Sophie den Schlüssel aus ihrem eigenen Wagen abzog und einsteckte. Hoffentlich hörten Archie und Mae den Motor nicht, betete Catherine. Wenn sie Glück hatten, waren die beiden viel zu sehr in die Fernsehsendung vertieft.
    Catherine holte tief Luft und startete den Motor. Mein Gott, wie laut, erschrak sie, das mussten die beiden hören! Sie stieß rückwärts aus der Garage, Sophie zog die Tür auf und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen, Catherine rangierte in zwei Zügen um ihren Wagen herum und startete durch. Im selben Augenblick stürzte Archie aus der Haustür .
    „Schneller!“, brüllte Sophie , „schneller! Er darf uns nicht einholen!“
    „Wir haben Maes Auto vergessen!“, rief Catherine.
    Sophie schüttelte den Kopf.
    „Ich hab’ ke in anderes Auto gesehen! Sie haben nur eins!“
    Catherine gab Gas . Der Wagen krachte in Schlaglöcher und Furchen, donnerte über Steinbrocken und Äste. Sophie klammerte sich mit beiden Händen am Griff über der Tür fest.
    „Wie lang werden wir mit dieser verdammten Motorsäge brauchen?“, schrie Sophie gegen das Gedröhn des Motors an.
    „Keine Ahnung“, gab Catherine zurück. Sie hoffte nur, dass Archie nicht vorher auftauchte.

    Nach fünfzehn Minuten endete ihre Fahrt vor dem Baumstamm. Catherine nahm die Motorsäge von der Ladefläche und riss am Anlasser. Beim vierten Versuch sprang sie kreischend an. Catherine setzte das Blatt auf. Die Maschine war schwer, sie musste ihre ganze Kraft einsetzen, um sie zu halten. Aber dann flogen Späne und das Blatt fraß sich ins Holz, immer tiefer, bis es plötzlich stecken blieb.
    „Mist!“, fluchte Catherine.
    „Catherine!“, Sophie sah hektisch zu Catherine und dann zurück zur Straße. „Beeil dich!“
    In Catherine überstürzten sich die Gedanken. Sie durfte jetzt nicht versagen, sie musste diesen Baumstamm durchsägen. Sie musste dieses Sägeblatt wieder aus dem Stamm herausbringen. Auf einmal erinnerte sie sich an einen Film über die Rodung des Regenwaldes. Man sägte Keile aus einem Stamm, wenn man ihn

Weitere Kostenlose Bücher