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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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vorbei.
    „Sorry, Archie “, sagte Catherine und ging los, „dass wir Ihr Auto ohne zu fragen genommen haben“, sie versuchte zu lachen, „aber jetzt haben Sie’s ja wieder.“
    Gleich war sie am Auto , gleich , ... nur noch ein paar wenige Schritte, doch im selben Augenblick packte Archie Sophie am Oberarm und riss sie herum. Sophie schrie auf, er lachte während Catherine den Türgriff erreichte. Sie müsste nur noch einsteigen, der Motor lief ja schon ....
    „Was treibt ihr für Spielchen!“, rief Archie noch immer lachend.
    „Catherine!“, schrie Sophie und wehrte sich gegen Archies Griff , „lass’ mich nicht allein! Catherine!“
    Catherine stand immer noch da, sie m ü sste nur einsteigen und aufs Gas treten, und losfahren, die Straße war doch jetzt frei .. .
    Archie zerrte die schreiende Sophie mit sich, während er einen Schritt auf Catherine zuging, und schon streckte er den freien Arm nach ihr au s. Nein, sie konnte nicht wieder zurück, sie konnte es nicht! Catherine dachte nicht mehr. Sie stürzte in ihr Auto und trat das Gaspedal durch. Der Wagen schlingerte und preschte voran. Archie warf sich mit Sophie zur Seite. Catherine passierte die Lücke zwischen den Resten des Baumstammes hindurch, schoss weiter geradeaus über die holprige Piste. Sophies Schrei gellte in ihren Ohren, füllte den Innenraum des Autos aus. Catherine! Lass’ mich nicht allein! Als könne sie damit den Schrei ersticken, trat sie noch fester aufs Gas. Sie sah nicht mehr in den Rückspiegel. Sie wollte nicht nachdenken. Sie wollte nur noch fort.
    Der Wagen flog über Steinbrocken, krachte in Furchen, doch sie krallte sich ans Lenkrad und raste weiter.

    Plötzlich: Das Lenkrad wird ihr aus der Hand gerissen, der Wagen hochgeschleudert. Bäume schießen auf sie zu. I hre Finger krallen sich wieder ins Hartplastik des Lenkrads. Dann Stille. Vor ihren Augen, viel zu nah, das Armaturenbrett, die Frontscheibe, die raue Rinde eines Baums .. .
    Das Auto sitzt im Graben fest.
    Sie bewegt sich vorsichtig, kann sich zum Außenspiegel drehen. Darin ein kleines Auto, das größer wird. Jetzt erst wird sie wirklich wach. Sie stemmt die Tür auf, stürzt auf die Erde, rappelt sich auf .
    Lauf, Lauf! Lauf um dein Leben !, hallt es in ihren Ohren . Zweige peitschen, reißen, Erdlöcher tun sich auf, si e strauchelt, stolpert, fällt, steht wieder auf, läuft weiter, weiter, immer weiter in den Busch .. .
    Erst als es dunkel ist, als sie nicht mehr die Hand vor ihren Augen erkennen kann, bleibt sie stehen. Fahl reflektiert die weiße Rinde eines Eukalyptusbaums das spärliche Mondlicht. Wie Fangarme und gierige Finger recken sich die Blätter und Äste nach ihr. Unter ihren Schritten gibt der Boden nach. Niedrige Büsche, Gräser und dürre Zweige kratzen und schaben an ihren Beinen wie Käfer. Es ist die Zeit der Schlangen, der giftigen Spinnen und Moskitos. In Australien gibt es die giftigsten Schlangen und Spinnen, ja das weiß sie alles. Doch ihre Angst ist erschöpft. Wie viele Stunden sie umhergeirrt ist, weiß sie nicht. Sie ist allein mitten im Busch. Niemand – außer ihrem Verfolger und Jäger – weiß, dass sie hier ist. Sie hat kein Wasser. Zuerst sackt sie in den Knien ein, dann im Nacken, ihre Arme ziehen zum Boden, als wäre er ein Magnet. Wie schön, wenn man vor nichts mehr Angst hat, denkt sie. In diesem Moment könnte sie sterben, und es wäre ein guter Tod. Als sie zwischen ihren Finger die trockenen Streifen Eukalyptusrinde reibt, schläft sie ein.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wünscht sie sich, nicht mehr aufzuwachen.

52

    Auf der Strecke von der Farm zurück in die Stadt redeten sie kaum miteinander. Shane grübelte. Was sollten sie jetzt gegen Carney unternehmen? Warten, dass er wiederkäme?
    „Wir müssen eine Fahndung nach ihm einleiten“, brach Tamara schließlich das Schweigen.
    „Geben wir ihm noch den Tag“, sagte er, „wenn er morgen nicht wieder da ist, lassen wir nach ihm fahnden.“
    Er wollte Carney nicht durch eine verfrühte Fahndung vertreiben.
    „Setz’ mich am Motel ab, ich komme dann später ins Büro“, sagte Tamar a als die ersten Häuser Chinchillas vor ihnen auftauchten.
    Shane öffnete den Mund um etwas zu sagen, tat es aber dann doch nicht .

    In einem Laden holte er sich ein Sandwich mit Roastbeef . Er parkte den Wagen vor der Polizeistation, grüßte Jodi am Empfang, ließ sich in seinem stickigen Büro auf seinen Sessel sinken und begann sein Sandwich zu essen. Durch das

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