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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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nach. „Die verdammte Dürre.“
    Sie überquerten ein steiniges Creekbett, durch das nur noch ein dünnes Rinnsal floss, folgten noch zehn Minuten einer Fahrrinne voller Schlaglöcher und Steinbrocken, fuhren durch ein Gatter, hinter dem die Erde rot wurde, und hielten schließlich vor einem verfallenen Bretterverschlag, dessen Blechdach dem nächsten Windstoß nicht standhalten würde.
    „Ich komm’ sonst kaum hier vorbei.“ Barry öffnete die Autotür.
    „Wo ist es?“, wandte sich Shane an Barry.
    „Hier entlang . “
    Er und Tamara folgten Barry hinter den Schuppen. Dort standen fünf verrostete und verbeulte Fahrzeuge. Zwei uralte Traktoren, ein ausgeschlachteter Pritschenwagen ohne Räder, ein Bus, sicher aus den fünfziger Jahren ohne Scheiben und Räder – und ein weißer Toyota Corolla Kombi – mit Rädern und Reifen.
    „Wie gesagt, ich komm’ so gut wie nie her. Und wenn ich nicht gewusst hätte, dass Romaines Auto verschwunden ist...“ Barry zuckte die Schultern , „hätte ich mir wahrscheinlich nichts dabei gedacht. Aber genau so einen fuhr sie.“
    Shane betrachtete den Wagen näher. Die Nummernschilder fehlten .
    „Haben Sie eine Erklärung, warum man Romaines Auto ausgerechnet hier verschwinden lassen wollte ? “
    Denham kratzte sich unter seiner Baseballmütze.
    „ Keine Ahnung. Irgendwo musste man es ja verschwinden lassen, oder?“
    Shane warf einen Blick in den Innenraum. K eine persönlichen Gegenstände , n ichts - weder auf den Sitzen, noch im Fußraum oder auf dem Armaturenbrett.
    „Der Wagen steht erst seit kurzem hier – sehen Sie!“ Barry deutete auf die Reifenspuren im Sand. „Die wären nach ein paar Tagen nicht mehr da.“
    Shane und Tamara bückten sich. Die Reifenabdrücke gehörten eindeutig zu dem Toyota und Barry hatte Recht, der Wind hätte sie längst verw eh t.
    „Aber dann wurde der Wagen fast zwei Wochen nach Romaines Tod hier her gebracht!“, sagte Tamara. „ Und wo stand er in diesen zwei Wochen?“
    Nachdenklich richtete sich Shane wieder auf.
    „Wohin führen die Reifenspuren?“
    Barry deute te in der Ferne auf einen Punkt, der für jeden anderen unsichtbar war.
    „Die enden dreihundert Meter weiter in einem Creek“, sagte er, „der ist ste inig und ohne Wasser. Er führt direkt zur Straße nach St. George.“
    „Und was ist mit Fußspuren?“ Tamara suchte den Boden ab. „Derjenige, der das Auto dahin gefahren hat, muss ja ausgestiegen und wieder weggekommen sein, oder?“
    „So genau hab’ ich nicht gesucht“, gab Barry zu.
    „Wer wusste von dem Platz hier?“, wollte Shane wissen.
    Barry setzte seine Baseballmütze ab.
    „Im Grunde jeder, der für mich Vieh gemustert hat. Da kommt man hin und wieder hier vorbei.“
    „Können Sie mir eine Liste mit den Namen machen?“
    Barry setzte die Kappe wieder auf und schob sie zurecht. „Wissen Sie, was da drauf stehen würde? Pete , Jack, Nick und Terry und Mike und Pat und...“
    „Okay, hab’ verstanden“, unterbrach ihn Shane.
    „Ist das Ihr Land, bis zur Straße?“, fragte Tamara und Barry nickte. In der Ferne leuchtete die Erde orange. Man hatte hier nicht ganz so unbarmherzig gerodet. Doch Rinder waren keine zu sehen. Was hätten sie auch fressen sollen?
    „Jeder kann hier her gefahren sein“, überlegte Tamara.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand einfach so mit dem Auto von `ner Toten in der Gegend rumgefahren ist , bis er endlich diesen Platz hier gefunden hat.“ Barry fächelte mit der Hand die Fliegen weg. Shane musste ihm Recht geben. Eine Weile standen sie da und sahen in die Weite. Die Erde war so trocken, dass sie aufriss.
    „Aber Mike kannte den Platz doch sicher.“ Shane verscheuchte die Fliegen aus seinem Gesicht. Doch sie setzten sich gleich wieder dorthin.
    „Warum haben Sie eigentlich den armen Carney da reingezogen? Er arbeitet seit vielen Jahren für m ich. Als Schafscherer und auch als Viehtreiber, er kümmert sich um meine Pferde, ist immer da, wenn ich ihn brauche.“ Barry schüttelte den Kopf, „ klar, er ist ein bisschen unterbelichtet, aber er ist kein Mörder !“
    Tamara warf Shane einen schnellen Blick zu, doch Shane ließ Barrys Bemerkung unkommentiert .

    S ie fuhren zurück während Tamara auf die Spurensicherung wartete.
    „Warum haben Sie Ihre Reifen wechseln lassen?“, fragte Shane auf der Fahrt.
    Barry schnaufte verächtlich .
    „Ach, verdammt, ich hab’ das nicht so ernst genommen, das mit der Verdächtigung! Wieso fragen Sie

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