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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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den Krankenhäusern. Und in Brisbane soll man Kommilitonen der beiden ausfindig machen.“

    In den Krankenhäusern gab es kein Protokoll über eingehende Anrufe. Sie hätten also ausgesprochenes Glück haben müssen, wenn gerade derselbe Angestellte am Apparat gewesen wäre, der auch den Anruf eines besorgten Angehörigen oder Freundes entgegengenommen hätte. Auch in den Polizeistationen, konnte sich kein Kollege an einen solchen Anruf erinnern.
    „Was w ollen wir jetzt noch unternehmen?“, fragte Tamara entmutigt .
    Unruhig trommelte er auf die Schreibtischplatte. War es für eine Fahndung schon zu früh? Sie hatten lediglich ein Auto gefunden. Man dürfte den Fall Romaine Stavarakis nicht aus den Augen verlieren. Mike Paradabar hatte ihm mitgeteilt, dass er die Papierschnipsel, die Ed aus dem Mülleimer gefischt hatte, zwar zusammengefügt und auch Romaines Schrift eindeutig identifiziert hatte, doch seine Untersuchungen noch nicht ganz abgeschlossen seien.
    Bevor Shane Tamara eine Antwort geben musste, die er selbst noch nicht kannte, klopfte es, und Herb Kennedy machte die Tür auf. Er hatte sich von seinem nächtlichen Ausflug erholt, wirkte aber noch etwas verunsichert. Sein Lächeln war entschuldigend .
    „Ich bin wieder voll einsatzfähig.“ Er zuckte die Schultern, „ich weiß auch nicht, was da gestern mit mir durchgegangen ist. Danke, fürs Abschleppen.“ Herb räusperte sich, „Ja, dann – ich bin drüben in meinem Büro, wenn es was...“ Er ging wieder.
    „Was war eigentlich gestern los?“, fragte Tamara.
    „ Nichts, Herb kam auf einen Drink vorbei“ , erwiderte er knapp.
    „ Shane , w enn du mir hier irgendetwas vorenthältst, dann...“
    „Es hat nichts mit dem Fall zu tun “, fiel er ihr ins Wort.
    Bevor sie oder er selbst noch etwas sagen konnten, das sie später bereuen würden, ging er hinaus. Er musste unbedingt seine Gedanken sortier en: etwas essen – und ein Bier trinken. Es war halb sechs Montag a bend.

77

    Joanna wusste nicht mehr, wie sie den Weg zurück zum Wagen gefunden hatte n . Auf einmal standen sie auf der Straße. Wenige Sekunden später ließ sie den Motor an. Ihre Hände am Steuer zitterten. Die Bäume flogen rechts und links vorbei, sie hielt sich nicht mehr an die erlaubten einhundertzehn Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Max hockte apathisch auf dem Beifahrersitz. Sein Anblick, wie er auf dem Erdhügel lag und wein te, schockierte sie noch immer. Sie hatte ihn versucht zu beruhigen , ihm erklärt, dass sie die Polizei verständigen müssten. Und dann hatten sie irgendwie den Weg zurückgefunden.
    Sie verlangsamte das Tempo bei der Einfahrt nach Roma . Die Polizeistation müsste doch angezeigt sein! Sie folgte der Hauptstraße und entdeckte tatsächlich einen Wegweiser . W enige Minuten später standen sie vor der Polizeistation.
    „Max, hör zu, wir beide gehen jetzt da rein. Du musst keine Angst haben. “
    Max nickte langsam. Mit ihm an der Hand betrat sie die Polizeistation. Die uniformierte Frau am Empfang lächelte sie freundlich an.
    „Kann ich Ihnen helfen?“
    „Ich möchte einen Detective sprechen, es ist dringend , sehr dringend!“
    Das Lächeln verschwand. Prüfend sah sie erst Joanna, dann den Jungen an. „Moment.“ Sie stand auf und ging durch eine Tür, die sich nur auf Knopfdruck öffnete, und hinter der sich ein schmaler Flur anschloss. Auf einmal spürte Joanna, wie durstig sie war. In der Ecke stand ein Getränkeautomat. In ihrer Umhängetasche fand sie zwei Dollar. Sie warf sie in den Schlitz, drückte eine Taste für Mineralwasser. Die Münze fiel durch. Sie versuchte es noch einmal, wieder nichts.
    „ Ich bin Detective Pilmer . “
    Ein Mann im blauen Hemd stand vor ihr. Mit ihm hatte sie telefoniert... Am liebsten wäre sie wieder gegangen. Er war lang und schmächtig , hatte ein kantiges Kinn und eine Stupsnase, die ihn jungenhaft wirken ließ. Die eng zusammenstehenden Augen wirkten lauernd. In seinem Blick konnte sie ganz deutlich seine Frage erkennen: was hatte ein weißes Kind mit einer schwarzen Frau zu tun? Er ließ seine n Blick zuerst über sie und dann über Max gleiten.
    „Joanna O’Reilly, wir haben bereits miteinander telefoniert.“
    Ob er erleichtert war, konnte sie nicht feststellen.
    „Hier entlang“, sag te er jedenfalls, und sie folgten ihm durch den Gang in ein stickiges Büro. Er schob ihnen zwei Stühle hin.
    „Also“, er drehte sich auf seinem Sessel zu ihnen, schlug seine Beine übereinander

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