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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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und sah flüchtig auf seine Armbanduhr. Joanna ließ sich nicht beirren und berichtete ihm noch einmal von den Bildern, die Max gemalt hatte und von ihrer Entdeckung.
    „Wieso sind Sie so sicher, dass es sich um ein Grab handelt?“ Er sah sie eindringlich an doch sie ließ sich nicht einschüchtern.
    „ Es war ein Erdhügel und Max hat sich darauf geworfen und geweint. Es war ein Grab .“
    Sein Blick war scharf und durchdringend .
    „ Überzeugen Sie sich selbst. Schicken Sie jemanden mit uns raus!“, Joanna nahm Max bei der Hand.
    „Wie stellen Sie sich das vor? Glauben Sie, ich hab’ hier unbegrenzt Leute zur Verfügung?“
    Sie konnte sich nicht mehr beherrschen. Die Spannung der letzten Stunden war zu stark.
    „Dann geben Sie mir einen Spaten! “
    „Reden Sie nicht in einem solchen Ton mit mir!“, herrschte er sie an . „Und wer hat Ihnen überhaupt erlaubt, das Kind mitzunehmen? Setzen Sie sich wieder hin .“
    Für einen Moment herrschte Stille bis Max anfing zu weinen. Sie erhob sich und baute sich vor ihm auf.
    „ Jetzt sage ich Ihnen mal was, Detective: Ich bin sicher, diese Geschichte ist für die Presse ein gefundenes Fressen. Wenn Sie nicht mit mir und Max zu dieser Stelle fahren, werde ich die Presse benachrichtigen, das schwöre ich Ihnen!“
    Pilmer schluckte nervös.
    „ Okay, k ommen Sie morgen früh um acht wieder her . Bis dahin hab ich alles organisiert. “

78

    Das erste Bier trank Shane ohne abzusetzen an der Theke des Hotel Chinchilla . Der Wirt bediente ihn wortlos. Die anderen Männer, es waren vier oder fünf, hatten ihn gar nicht beachtet als er hereinkam, denn ihre Aufmerksamkeit war auf das Kricketspiel im Fernsehen über der Theke gerichtet. Das kam ihm gelegen, denn er brauchte Ruhe zum Nachdenken.
    Er bestellte ein weiteres Bier und Steak und setzte sich an einen der etwa zehn dunklen, unbesetzten Ho lztische. Er wählte einen Platz mit dem Rücken zur Wand und der längsten Distanz zur Theke und zum Fernsehen. Der Wirt brachte sein Essen. Einen Teller mit einem über die Ränder hängenden dunkel gegrillten Fetzen Fleischs, und einem Berg gelber, matschiger Pommes. Shane redete sich ein, dass das Essen so jedem serviert wurde und nicht nur einem unbeliebten Detective aus Brisbane. Wenigstens war das Steak nicht zäh, dachte er beim Abschneiden. Und die Pommes schmeckten besser als er dachte .
    Die Männer an der Theke starrten noch immer gebannt zum Fernsehen. Ab und zu machte einer eine Bemerkung über das Spiel, die Shane jedoch von seinem Platz aus nicht verstand. Er hatte das Steak auf Tellergröße reduziert als ein schmächtiger Mann mit kurzen Hosen und Boots aus denen am Schaft dicke Strümpfe hervorsahen, hereinschlurfte.
    Er bestellte an der Theke und setzte sich dann zwei Tische weiter von Shane, grüßte ihn dabei mit einem Kopfnicken. Sein Gesicht sah aus wie gegerbtes Leder. Das erste Bier trank der Mann in einem Zug aus. Für das zweite brauchte er etwas länger und als er beim dritten angekommen war, drehte er sich zu Shane . „Von hier?“
    Shane schob seinen Teller von sich, auf dem er ein Viertel des Steaks und den halben Berg Pommes übriggelassen hatte, und schüttelte den Kopf.
    „Seien Sie froh, ich auch nicht.“ Der Mann prostete ihm zu. „Darauf hab’ ich mich schon den ganzen verdammten Tag gefreut. Jetzt fehlt bloß noch ne üppige Blondine. “
    Sie tranken beide aus und der Mann machte dem Wirt ein Zeichen, dass er noch zwei Bier bringen sollte.
    „George“, sagte er und Shane glaubte, sich verhört zu haben. Gab es einen solchen Zufall, oder sollte er es Fügung nennen? George - saß er da vielleicht gerade Romaines Mörder gegenüber?

    Der Wirt brachte die Biere und wieder prosteten sie sich zu. Und Shane beugte sich näher zu ihm und fragte vertraulich:
    „ Ich hab gehört, hier gäbe es eine Romaine , kennen Sie die? “
    „Romaine?“ George schüttelte den Kopf, „nee, kenn’ ich nicht!“ Er grinste , „aber das kann ja noch werden!“ Zu Shane gebeugt fügte er zwinkernd hinzu: „ist sie gut? Haben Sie Ihre Telefonnummer?“ Seine Zähne waren unnatürlich weiß und gleichmäßig.
    „Nein, hab’ ich zu Hause “, entgegnete Shane, „aber wenn Sie mir hier Ihren Namen und Ihre Telefonnummer draufschreiben, dann kann ich Sie ja anrufen.“ Ohne zu zögern griff George zu einer Papierserviette .
    „Ach ja und schreiben Sie doch noch Romaine drunter, damit ich mich erinnere“, sagte Shane und lächelte entschuldigend

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