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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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, „ bin manchmal vergesslich ...“
    Der Mann lachte rau und schrieb Romaine . Shane steckte d ie Serviette ein.
    „W as machen Sie hier eigentlich?“, fragte George.
    Shane zog den Ausweis aus seiner Hosentasche.
    „Ein Bulle! Warum haben Sie mir das nicht gleich gesagt? Ich hab’ keine Probleme mit den Bullen.“
    „Ich hätte gern Ihren Ausweis gesehen, George“, sagte Shane.
    „Hat das mit dem Mordfall hier zu tun? Hab’ in der Zeitung davon gelesen.“
    Er nahm aus seiner Brusttasche den Ausweis .
    „Ich bin Truckie, da hat man immer seine Papiere parat.“
    Shane notierte die Personalien. George McComas, geboren am zehnten Oktober neunzehnhundertachtundfünfzig in Ballarat.
    „Als Truckfahrer wissen Sie ja dann sicher auch, wo Sie am vorletzten Wochenende waren.“
    Über Georges ledriges Gesicht breitete sich wieder ein Grinsen . Er wirkte nicht im Geringsten verunsichert. „Klar, weiß ich das. Ich war bei meiner Schwester in Bongaree in der Moreton Bay. Ihre Zwillinge hatten am Samstag Geburtstag. Hab dort übernachtet. Am Sonntag war ich mit meinem Schwager beim Fischen. Am Montag um fünf Uhr morgens bin ich dann wieder auf Tour. Was abholen in Bris si ... “
    Shane ließ sich noch den Namen seiner Schwester und seines Schwagers geben.
    „Danke, vielleicht brauchen wir Sie noch.“ Shane stand auf.
    „Könnte mir nicht vorstellen, wofür.“
    „Ach ja, wo übernachten Sie?“
    „In meinem verdammten Truck, steht gleich hier vor der Tür. Nicht zu übersehen.“
    „Gute Nacht noch.“ Shane zahlte an der Theke.

79

    Inzwischen war es fast dunkel und das Licht der Straßenlaternen hatte die Sonne abgelöst. Vor der Tür parkte ein schwarz lackierter Road Train. Im Auto gab er per Funk die Kennzeichen und Georges Personalien durch.
    I m Büro zog er den Zettel aus der Tasche und betrachtete die Wörter, die in krakeliger Schreibschrift darauf geschrieben waren. Romaine, George, und die Telefonnummer, verglich dies mit den Kopien der beiden anderen Nachrichtenzetteln: Sorry Romaine und Romaines Nachricht, mit George zu verreisen. Man musste kein Experte sein, um die Unterschiede zu erkennen. George schrieb im Gegensatz zu Romaine steil und eng und trennte die Wörter kaum voneinander ab. Dennoch schickte er die Schriftprobe ein.
    „Glaubst du wirklich, dass es so einen Zufall gibt?“, begann Tamara, die ihn wortlos beobachtet hatte, „a usgerechnet in der Kneipe triffst du den gesuchten Mörder?“ Sie schüttelte den Kopf. „Die Wahrscheinlichkeit ist gleich null. Außerdem hat er ein ziemlich wasserdicht es Alibi.“
    „Ob es wirklich wasserdicht ist, müssen wir erst mal überprüfen .“ Shane füllte Pulver in die Maschine . E r brauchte jetzt einen starken Kaffee. Müde blickte er auf seinen Schreibtisch, auf dem sich die Notizen und Formulare häuften. Er würde noch mindestens zwei Stunden mit der Abfassung des SITREPS benötigen. Mühsame Schreibarbeit, die sie der Lösung des Falls nicht näherbrachten.
    Auf einmal konnte er die stickige Luft nicht mehr ertragen. Es war dunkel geworden und etwas kühler. Auf der Holztreppe der Polizeistation ließ er sich nieder und starrte in die Dunkelheit. Hieß der Mann zufällig George und hatte nichts mit jenem George zu tun, den sie alle suchten und den es offenbar gar nicht gab? Seine Reaktion als er den Namen Romaine nannte, wirkte echt. Hatte der Fund des Wagen s eine Bedeutung? Stand das Verschwinden der Studentinnen mit dem von Patricia Henderson in Verbindung? Waren die Nachrichtenzettel echt oder Fälschungen? Er fühlte sich in diesem Fall, der mit der Entdeckung der toten Romaine begonnen hatte, wie ein Archäologe, der inmitten eines Feldes voller Millionen von Tonscherben einen ganz bestimmten Tonkrug zusammensetzen sollte.
    „Shane“, das war Tamara, „dein Kaffee.“ Er sah auf, Tamara brachte ihm tatsächlich eine Tasse hier heraus.
    „Danke.“
    Er erwartete, dass sie wieder ging, doch sie setzte sich neben ihn auf die Stufen und starrte wie er in die Dunkelheit .

80

    Sie und Sophie waren Gefangene, das wurde Catherine nun vollkommen klar. Allmählich setzten sich die Ereignisse der letzten Tage wie ein Puzzle zusammen. Die Begegnung an der Tankstelle, das unangenehme Gefühl, das sie Archie u nd Mae gegenüber empfand, ihren Ärger über Sophie und deren Eitelkeit, der Moment im Café, als sie so stark den Drang verspürte, in den Bus nach Brisbane zu steigen, und es schließlich doch nicht tat, die Panne, Archie

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