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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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das eingegipste Bein aus dem Bett und humpelte zur Tür. Leise schlüpfte sie hinaus. Als sie fertig war, wagte sie nicht, die Wasserspülung zu betätigen. Langsam und jedes Geräusch vermeidend humpelte sie in Richtung ihres Zimmers zurück. Da hörte sie eine Stimme. Sie kam ihr bekannt vor...
    Sich an der Wand a bstütz end humpelte sie so leise und so schnell sie konnte zu der Tür, aus der sie die Stimme vernommen hatte. Schon streckte sie die Hand zum Türknauf aus, als im selben Moment die Tür aufging und Archie vor ihr stand. Er fuhr zurück . Sekundenlang geschah nichts - aber Catherine sah, wenn auch verschwommen, aber doch deutlich genug, Sophie in einem Bett liegen und Archies offenen Gürtel. Was dann folgte, passierte so schnell, dass ihr Bewusstsein es erst im Nachhinein begreifen würde. Etwas streckte sie nieder, und alles versank im Nebel. Nur einmal noch drang wie ein entferntes Schiffshorn Sophies Rufen heran. „Catherine...!“ Dann wurde auch das von den dichter werdenden Nebelschwaden verschluckt.
    Sie lag wieder im Bett. In diesem scheußlichen rosafarbenen Bett.
    Mae stand vor ihr.
    „Ich habe Sophie gesehen und ..... “
    Mae unterbrach sie mit sanft er Stimme .
    „Aber Kindchen, du hast nur schlecht geträumt!“ Sie näherte sich dem Bett.
    „Nein!“, schrie Catherine auf, die Vorstellung einer körperlichen Berührung durch Mae verursachte ihre Übelkeit. „Ich will sofort nach Brisbane zurück! Und ich will meine Brille!“
    Mae brach in Lachen aus.
    „Du weißt wohl nicht, in welchem Zustand du bist, Kindchen.“ Ihre Brillengläser funkelten.
    „Nimm jetzt deine Medizin!“ Sie drückte eine Tablette in das Glas auf dem Nachttisch, goss Wasser darauf. Sprudelnd löste sich die Tablette auf. „Hier“, sie gab Catherine das Glas, „trink das!“
    „Ich will nicht!“ Catherine schmetterte das Glas an die Wand und sah Mae hasserfüllt an. Da zog sich Mae zurück, wie ein Hund, der plötzlich Angst vor seine n Gegner bekommen hatte.
    Als die Tür hinter Mae ins Schloss fiel, schossen Catherine Tränen in die Augen. Hatte sie tatsächlich Sophie gesehen? Ohne Brille konnte sie kaum etwas klar erkennen. Wenn es aber doch Sophie gewesen war, war d ann auch alles andere wahr ?
    Verzweifelt schlug sie den Gipsarm auf den Bettrand und hörte für einen Augenblick auf zu atmen . Konnte das auch wahr sein? Der Arm schmerzte nicht als er eben aufschlug. Sie betrachtete den Gips. Nein, das konnte nicht sein, sagte sie sich, das würden sie doch nicht tun, Dr. Tucker , eine Erfindung? Der Gips nur - nur eine Fessel, die verhindern sollte, dass sie weglief...? Wie lange lag sie wirklich schon hier? Auf einmal war sie sicher: sie hatte Sophie wirklich gesehen.

74

    Joanna wusste, es war gefährlich, was sie da tat. Vor drei Stunden waren sie in Brisbane aufgebrochen, nachdem sie einiges an Überzeugungskraft hatte aufwenden müssen, um Diane vom Mitkommen abzubringen. Das Radio lief, eine weibliche Stimme am Telefon erklärte gerade, wie sie Mango Chutney zubereitete. „Nehmen Sie auf jeden Fall braunen Zucker und keine Korinthen sondern Rosinen...“ Joanna schaltete ab.
    „Du schaust dir alles genau an , ja?“ Sie warf einen Seitenblick auf Max, der bewegungslos in einem rot en T-Shirt neben ihr saß.
    „Du musst keine Angst haben, es kann dir nichts passieren, verstehst du?“
    Wieder blickte sie zu ihm hinüber und glaubte ein leicht es Nicken zu erkennen. Plötzlich setzte sich Max aufrecht. Ließ seine Augen nicht mehr von der Straße. Sie waren vor einer ganzen Weile durch einen Ort namens Chinchilla gekommen, hatten Miles hinter sich und noch sechzig Kilometer bis Roma.
    „Max?“, fragte sie vorsichtig, „erkennst du etwas?“
    Sie hatte sich erkundigt, wusste, dass die Stelle, an der der Truckfahrer ihn gefunden hatte, hier irgendwo sein müsste. Bäume und Büsche flogen vorbei. Der Himmel war strahlend blau. Sie stellte sich vor, sie wäre der Truckfahrer. Rinder hinter sich, eine Strecke fahrend, die man schon hundertmal gefahren war. Vielleicht dachte er an zu Hause. Da fiel ihr Marc ein. Sie versuchte sich sein Gesicht vorzustellen, sich an seine Stimme zu erinnern. Wie klang es, wenn er lachte?
    Max’ Finger krallten sich plötzlich in ihren Obera r m. Sie schrak aus ihren Gedanken hoch, trat auf die Bremse, sah Max mit aufgerissenen Augen hinaus auf die Straße starren.
    „H ier !“, rief er, „h ier!“
    Joanna lenkte den Wagen an den linken Straßenrand,

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