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Hoellentrip

Hoellentrip

Titel: Hoellentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Martini
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von hier wieder zum Auto zu bringen. Sie hatte vollkommen die Orientierung verloren. Wie war sie auch nur auf so einen Gedanken gekommen? Sie hatte verantwortungslos gehandelt. Was sollte sie Diane sagen? Sie MUSSTE Max finden. Sie MUSSTE!
    Die Erde unter ihr war sandig und kühl als sie sich dorthin setzte. Sie lehnte sich mit dem Rücken an den Felsen. Langsam beruhigte sich ihr Atem. Auch ihr Herz schlug wieder gleichmäßiger. Wie ihre Augenlider schwerer wurden, spürte sie noch, doch dann riss etwas in ihr... der Faden, der sich stetig von Moment zu Moment weiterwob...

    Wilde Massen, gewalttätig brüllend, sich zusammenballend zu Felsen und Bergen, zerfließen in breite Wasserströme, die sich über das Land ergießen, Blitze schießen grell aus einem sternenglitzernden Himmel, spalten einen mächtigen, schwarzen Baum, Flammen lodern, Funken sprühen, die Erde brennt und raucht. Als die blutrote Sonne aufgeht, blüht die Wüste und Wallabys tanzen und Wasser sprudelt aus den roten Felsen auf denen bunte Vögel hüpfen und singen...

    Es waren die Voge lstimmen, die sie zuerst wieder wahrnahm, dann die Geräusche des Windes in den Blättern, knackende Äste, knisternde Rinde, zirpende Zikaden, und die brummenden Fliegen. Der Faden war wieder da, spann sich weiter - sie hob die Augenlider. Max kauerte neben ihr auf dem Boden.
    „Max!“ Sie konnte es kaum fassen.
    „Es ist da“, sagte er kaum hörbar.
    „Max, was?“
    Ganz langsam zog er seinen Blick aus der Ferne zurück.
    „Was?“, f rag te sie noch einmal. Panische Angst sprach aus seinem Blick. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. Er klammerte sich an sie. Als sie aufstand , fiel ihr Blick auf die Felswand. Sie wich zurück . Die Felswand, unter der sie gesessen hatten, war mit Händen bemalt, so, wie Max sie gezeichnet hatte ! Zwei Meter vor ihr wölbte sich ein mächtiger Stein aus dem Gras, in dessen Oberfläche feine Rillen eingegraben waren. Max war damals hier , genau hier, an dieser Stelle gewesen! Sie erinnerte sich ! Hier gab es einen alten Meeting-Platz, dort waren die Songs gesungen, die alten Geschichten erzählt worden. Barbara besaß eine Landkarte, auf der diese Plätze eingetragen waren.
    Sollte ihr kurzer Tagtraum mit diesem Platz zu tun gehabt haben?
    Max nahm ihre Hand und zog sie mit sich. Wenige Minuten später blieb er stehen. Vor ihnen erhob sich ein flacher, länglicher Erdhügel, auf dem wie zur Tarnung Steine, Äste und Blätter lagen.
    „Da“, flüsterte er.

76

    Die Nachricht aus Brisbane traf erst am Abend ein. In der Wohnung, in der außer Sophie Grangé ihre gleichaltrige Kommilitonin Catherine Bonnaire lebte, hatte niemand den Polizisten geöffnet. Nachbarn hatten die beiden Studentinnen seit ein paar Tagen nicht mehr gesehen,.
    „Ich verstehe nur nicht“, sagte Tamara und betrachtete die vom Immigration Office gesendeten Bilder der beiden Französin n en, „was wir mit der Sache zu tun haben sollen? Die beiden wollten vielleicht einfach ein neues Leben anfangen, haben ihre Spuren verwischt und sind mit jemandem weitergefahren.“
    Shane starrte zum Hinterhof hinaus. Es war Nachmittag, diesmal waren die Magpies zur richtigen Zeit auf dem Rasen , um Würmer und Insekten herauszupicken.
    „Beim Busunternehmen McCafferty gab’s übrigens keinen Hinweis auf eine Mitfahrt Eds. Vielleicht hat sich Emily Bosch doch geirrt und einen anderen Wagen vor dem CWA parken sehen. Es gibt auch noch keine weiteren Zeugen“ , sagte Tamara. „Möglicherweise hat Emily Bosch sich über Ed geärgert und will ihm etwas heimzahlen? Zwischen Nachbarn ist so etwas ja nicht gerade selten. Warum fordern wir nicht noch Verstärkung an?“
    „Weil wir noch gar keinen weiteren Fall haben, Tamara. Es gibt weder eine Vermisstenmeldung noch irgendetwas anderes, lediglich ein gestohlenes Auto, das dem von der toten Romaine gleicht und zwei Studentinnen, die seit ein paar Tagen nicht zu Hause waren.“
    Auf einmal kam es ihm vor als hätten sie gar nichts in der Hand, als wäre er einfach hier und vertrödelte seine Zeit.
    „ I ch werde einfach das Gefühl nicht los, dass da was nicht stimmt “, s agte Tamara grübelnd.
    Er raffte sich auf.
    „ Ich will alle Vermisstenmeldungen im Umkreis von fünfhundert Kilometern , dann checken wir die Polizeistationen, ob Anrufe von Angehörigen eingetroffen sind, die sich vielleicht nur erkundigen wollten, ob ein Unfall passiert ist. Vielleicht wurden ja die Personalien aufgenommen. Dasselbe tun wir mit

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