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Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen

Titel: Hören was der Garten sagt - So bekommen Sie den grünen Daumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cadmos Verlag
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welchem Garten sie in welchen expandiert sind. Es müssen Zigtausende sein, die dort ein Zuhause gefunden haben. Man kann getrost sagen, dass diese Pflanzen zwar in der Natur selten geworden sind, aber dennoch als Art unter der Obhut des Menschen äußerst erfolgreich waren. Selbst an den Naturstandorten findet man nämlich selten so lückenlose und flächendeckende Bestände.
     

    Das Orangerote Habichtskraut und die Futterluzerne geben ein kontrastreiches Duo ab, das sich bestens für bunte Blumenwiesen im Garten eignet.
     
    Schlichte Schönheiten
    Wildblumen strahlen eine natürliche Schönheit aus, sind wichtig für das Ökosystem Garten und häufig auch erstaunlich unkompliziert in der Handhabung, wenn man nur ihren Lebenszyklus kennt. Besonders sympathisch sind mir solche Blumen, die durch Selbstaussaat für ihr Fortkommen sorgen: Fingerhut, Glockenblumen, Akelei, Vergissmeinnicht, Gelber Scheinmohn, Lerchensporn, Wiesensalbei und Lichtnelke haben etwa ein solch gauklerhaftes Wesen. Sie erscheinen Jahr für Jahr an immer neuen Stellen in den Beeten. Ganz von selbst schließen sie so auch entstandene Lücken. Sie malen die Gartenbilder jedes Jahr neu, und wenn man den Garten einmal vernachlässigt, sind sie die letzten, die sich beleidigt zurückziehen. Sollte sich eines dieser dankbaren Gewächse einmal zu stark ausbreiten und lästig werden, gibt es einen einfachen Trick, mit dem man das unterbinden kann: Sofort nach der Hauptblüte zurückschneiden, sodass keine Samen ausreifen können. Im Falle des Wiesensalbeis und der Glockenblumen sorgt das dann oft sogar für einen willkommenen zweiten Flor im Spätsommer.
     

    Scilla bifolia rosea ist die blassrosa blühende Form des heimischen Blaustems. Blausterne lassen sich gut in Rasenflächen und unter Gehölzen ansiedeln.
    Blütenwolken
    Wie unkompliziert der Einsatz von Wildblumen im Garten sein kann, zeigt folgendes Beispiel: Ein Freund legte vor einigen Jahren im hinteren Bereich seines Gartens einen kleinen Gartenteich an. Vorher befand sich dort eine Kleewiese. Das anfallende Aushubmaterial hatte er zu drei Hügeln hinter dem Teich aufgeschüttet, die ziemlich trostlos und unansehnlich wirkten. Ich brachte ihm deshalb bei einem Besuch Samen von Wiesensalbei, Roter Lichtnelke und Witwenblumen mit, um sie auf den Erdhäufen auszustreuen. Besonders die Lichtnelken (Silene dioica ) keimten und wuchsen sehr rasch. Sie hüllten schon im Mai des Folgejahres jene unscheinbaren Aufschüttungen in Blütenwolken aus verschiedenen Rosatönen, die sich über dem Meer aus Klee erhoben. Der Salbei und die Witwenblumen brauchten noch etwas länger, aber bereits im nächsten Jahr steuerten auch sie ihre Farben mit zu dem Spektakel bei, während die ersten Lichtnelken sich schon in die Kleewiese vorgewagt hatten. Heute ist dieser Bereich ein richtiges kleines Naturjuwel. Auch bei der Bepflanzung des Teichs wurden nämlich viele Wildblumen verwendet, die ebenfalls verwildern dürfen.
    Grünes Intermezzo
    Für biologisch denkende Gemüsegärtner können einige Wildblumen auf ganz andere Weise zu nützlichen Gehilfen werden. Schnellwüchsige Arten, die leicht aus Samen zu vermehren sind, eignen sich nämlich gut als hübsche Zwischenbegrünung für Brachflächen, damit der Boden sich erholen kann. Besonders unkompliziert funktioniert dies mit der schon erwähnten Roten Lichtnelke, der Wiesenglockenblume, dem Natternkopf und dem Waldvergissmeinnicht.
    Wird das betreffende Beet spätestens Ende Juli abgeerntet und dann sofort der Samen dieser Blumen darin ausgesät, wachsen die ersten Blattbüschel noch bis zum Herbst heran und schützen den Boden so vor Erosion. Im nächsten Frühling blühen die Wildblumen dann schon herrlich. Wenn sie verblühen, kann man sie auch schon wieder entfernen, um in dem Beet neues Gemüse anzusetzen. Ein paar Exemplare der Wildblumen sollte man jedoch stehen lassen, um im Sommer ihre frischen Samen ernten zu können. Mit diesen kann dann das nächste Gemüsebeet für eine Zeit lang auf Urlaub geschickt werden.
     

    Die Wiesenflockenblume eignet sich gut für karge Böden und lockt nicht zuletzt auch durch ihre lange Blütezeit unzählige Insekten in den Garten.
    Gern gesehene Gäste
    In meinem Garten gibt es keinen speziellen Bereich, der nur für Wildblumen reserviert ist. Sie wachsen vielmehr überall vermischt mit gezüchteten und nicht heimischen Gewächsen aller Art, und genau das gefällt mir. Sie tragen so enorm zur großen Artenvielfalt

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