Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
ist — machen Sie sich diese Tatsache zunutze, anstatt damit zu hadern. Sie werden unglaublich davon profitieren und können einen ganzen Berg von Frustrationen und Missverständnissen ein für alle Mal ad acta legen. Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen!
Aber mein Partner könnte doch auch...
Ja, natürlich könnte >Mann< sich ebenfalls ändern und anfangen, ein Ohr für Sie und Ihre Bedürfnisse zu haben. Und auch wenn es hart klingt, stellen Sie sich die Frage, wie wichtig Ihnen diese Beziehung ist. Es geht nicht um Macht oder darum, wer Recht hat. Sie können zum Gelingen Ihrer Partnerschaft beitragen, wenn Ihnen an Ihrem Partner gelegen ist. Sie müssen nicht, Sie haben die Wahl. Aber auf jeden Fall haben Sie einen >Kriegsschauplatz< weniger, wenn Sie sich auf dieses Experiment einlassen. Und wer weiß, vielleicht ist damit der Startschuss gefallen, dass auch Ihr Partner beginnt, mehr auf Sie einzugehen? Die stressfreie Zeit bietet auf jeden Fall genug Raum dazu und von schönen, entspannten Stunden haben auch Sie mehr als von Wut und Tränen.
Aber setzen Sie sich nicht unter Druck! Natürlich ist es schwer, plötzlich eine klare Frage formulieren zu müssen, wo bisher eine verklausulierte Formulierung die Taktik war. Sagen Sie Ihrem Partner ruhig, wie schwer Ihnen das fällt. Oder wenn Sie merken, dass Sie wieder in Ihr altes Muster zurückgefallen sind und jetzt die ersehnte Antwort ausbleibt, weil Er »wieder einmal« nicht mitbekommen hat, was Sie meinen. Sagen Sie ihm offen: »Du, als ich gerade gesagt habe, dass noch deine Haare im Waschbecken schwimmen, hatte ich eigentlich erwartet, du würdest das Waschbecken sauber machen. Ich hätte es wohl deutlicher sagen sollen, aber du weißt ja, wie schwer mir das fällt. Also probiere ich es jetzt noch einmal: Würdest du bitte das Waschbecken sauber machen und deine Haare rausfischen?« Wenn er es jetzt noch nicht tut, dann können Sie zu Recht daraufhinweisen, nicht seine persönliche Putzfrau zu sein. Vorher aber werden Sie damit wahrscheinlich nur Streit provozieren. Und einen weiteren Vorteil hat dieser zweite Versuch ebenfalls: Ihr Partner lernt Ihre »indirekte Bitte« kennen und erfährt nach und nach, was sich bei Ihnen hinter Ihren Botschaften versteckt. So kann er das eine oder andere Mal, wenn es Ihnen halt doch wieder passiert, vielleicht sogar anders damit umgehen.
Ehrlichkeit sich selbst und dem Partner gegenüber
Wie bereits beschrieben, steckt hinter dem, was Frauen sagen, und dem, was sie damit meinen, oft ein eklatanter Unterschied. Auslöser für die Angst, sich klar zu äußern, ist meist mangelndes Selbstwertgefühl. Doch eine aufrichtige Kommunikation braucht Partner, die gleichberechtigt sind. Respekt, Achtung und Verständnis für die Wünsche, Bedürfnisse und Ängste des anderen schaffen die Basis für ein wirkliches Verstehen, aber auch Verstandenwerden. Wer sich über den anderen stellt, sein Gegenüber bevormundet oder nur über die eigenen Taten und Meinungen doziert, macht seinen Gesprächspartner klein und zeigt ihm deutlich: Nur ich bin wichtig! Nur ich habe Recht! Mag sich der >Dozent< damit auch überlegen und mächtig fühlen, so führt diese Taktik schnell in eine Einbahnstraße. Entweder lässt sich der Partner diese unfaire Behandlung gefallen und resigniert irgendwann, oder er rebelliert und die Beziehung geht gleich in die Brüche.
Natürlich ist auch diese »Großmannssucht« oft nur eine Strategie, seine eigenen Minderwertigkeitsgefühle und Ängste zu kaschieren, die vor allem von Männern angewendet wird. Aber wenn Ihnen an Ihrem Partner liegt und Sie genau spüren, dass kein eiskalter Egoist, sondern eigentlich ein schüchterner Mann dahinter steckt, dann lohnt sich für Sie die Mühe, ihm ehrlich entgegenzutreten. Auch Sie tragen Verantwortung, in der das Wort »Antwort« schon enthalten ist. Nur wer aufrichtig Antwort gibt auf das, was er empfängt, kann hinter die Kulissen blicken. Lassen Sie ihn einfach stehen, klären die Konfrontation oder Herausforderung nicht, dann lassen Sie diesen Aufruf oder gar Hilferuf ungehört verstreichen.
Aber was tun? Steigen Sie gar nicht erst auf diese verstandesmäßige Taktik ein, sondern sagen Sie Ihrem Partner offen, wie es Ihnen geht, wenn er Sie so von oben herab behandelt. Und vergessen Sie besonders hier die Technik der Ich-Botschaften nicht! Ein aufrichtiges: »Wenn du mir auf diese Weise begegnest, dann fühle ich mich klein.« Oder:
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