Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
»Ich habe das Gefühl, dass ich im Moment gar nicht an dich herankomme. Ich bin aber wütend, denn ich habe den Eindruck, von dir herablassend behandelt zu werden.« So wagen Sie den Schritt von der Verstandesebene hin zum Gefühl. Denn nur auf dieser Ebene findet echte Begegnung und gleichwertiger Austausch statt. Und auch wenn Sie auf der Meinungsebene auf verschiedenen Standpunkten stehen, so können Sie auf der Gefühlsebene immer noch Freunde sein. Eine Sache, die unter Frauen meist selbstverständlich ist. Aber lassen Sie es auch Ihren Partner wissen.
Diese gefühlsmäßige Verbindung zweier Menschen auf partnerschaftlicher Ebene bildet auf jeden Fall die Basis einer jeden Beziehung. Es wäre viel zu viel verlangt, wenn zwei Menschen plötzlich immer alles gleich machen, das Gleiche denken und nur noch derselben Meinung sein sollten. Wichtig ist, dass Sie sich auf einer viel tieferen Ebene einig sind und sich verstehen. So lassen sich auch die schwierigsten Klippen in jeder Beziehung gemeinsam umschiffen. Und wenn es gerade gar nicht funktioniert, fragen Sie sich nicht nur, was sich hinter dem Benehmen und den Aussagen Ihres Partners versteckt, sondern hinterfragen Sie immer wieder Ihre eigenen Beweggründe. Warum sind Sie wirklich gerade sauer? Haben Sie klar gesagt, was Sie brauchen? Weiß Ihr Partner, wie es Ihnen gerade geht? Und vor allem: Habe ich mich verständlich ausgedrückt oder bin ich wieder in die Falle getappt und habe >in Rätseln< gesprochen?
Erkennen Sie die eigenen Wünsche und Bedürfnisse
Um zu klären, ob sie sich wirklich in den grundsätzlichen Belangen Ihrer Partnerschaft einig sind, müssen Sie zwangsläufig wissen, was Sie von dieser Beziehung erwarten und zu welchen Kompromissen Sie bereit sind. Am einfachsten ist es, Sie schreiben in einer ruhigen Minute auf einer Liste alles zusammen, was Ihnen spontan dazu einfällt, und ergänzen diese Aufstellung ein paar Tage lang. Es geht hier erst einmal nicht darum, was realistisch ist, sondern darum, alle Ihre Träume, Wünsche, Hoffnungen und Bedürfnisse zu Papier zu bringen.
Jetzt folgt der zweite Schritt. Fassen Sie alle Punkte in Gruppen zusammen, die halbwegs zueinander passen, und streichen nun innerhalb dieser Gruppen alles, auf das Sie ehrlichen Herzens verzichten können. Aber eines ist hier ganz wichtig: Sie sollen nichts opfern, sondern aufrichtig hinterfragen, was für Sie wirklich zählt! Nicht was Ihrem Partner wichtig sein könnte, auf was Ihre Mutter für Ihren Vater alles verzichtet hat oder was Ihre beste Freundin darüber denken würde. Das Einzige, was zählt, sind Ihre individuellen Bedürfnisse. Ihnen sind Kunst und Kultur wichtig? Dann bleibt es auf der Liste. Sie haben Spaß an Sex, aber auch Kuscheln spielt eine große Rolle? Streichen Sie es nicht! Ein gemeinsames Hobby wäre zwar schön, aber Sie wären auch in der Lage, allein zum Inlineskaten zu gehen? Also, »Gemeinsames Hobby« kann gestrichen werden...
Im nächsten Schritt geht es um Kompromisse. Auch hier gilt: Keine Opfer zu bringen, sondern Lösungen zu finden, mit denen Sie gut leben können. Bei welchen der noch übrigen Punkte gäbe es andere Wege?
Sind Sie beispielsweise ein Kinofan, Ihr Partner hat aber kein großes Interesse daran? Dann fragen Sie sich: Müssen Sie ihn immer dabeihaben oder könnten Sie sich vorstellen, in Ihrem Freundeskreis eine >Kinogruppe< zu gründen, die alle zwei Wochen regelmäßig zusammen die neuesten Filme anschaut? Oder können Sie mit Ihm folgenden »Deal« vereinbaren: Sie gehen allein oder mit Freunden ins Kino, aber einmal im Monat geht er mit?
Nun sind aber noch immer offene Punkte auf Ihrer Liste. Teilen Sie alles Übrige wieder in zwei Spalten und schreiben in die eine, was davon Ihr Partner für Sie bzw. mit Ihnen erfüllen soll, und in die andere, was Sie sich davon selbst erfüllen können. Sie werden mit Erstaunen feststellen, dass es eine Vielzahl von Bedürfnissen gibt, für deren Umsetzung Sie Ihren Partner gar nicht brauchen. Natürlich sind gemeinsame Interessen und auch eine gemeinsame Freizeitgestaltung wichtig. Es wäre auch ganz schön, wenn Sie das eine oder andere nicht allein erledigen müssten, aber überlegen Sie einmal, wie viel Freiheit sich im Gegenzug dahinter versteckt!
Am besten wäre es natürlich, Sie könnten Ihren Partner überzeugen, ebenfalls eine solche Liste anzulegen. Dann könnten Sie beide Listen Punkt für Punkt gemeinsam durchgehen und herausfinden, wo Sie
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