Hör!Mir!Zu! 10 Gespräche von Frau zu Mann
gut. Wird schon wieder werden«, bohren Sie nicht sofort nach. Bessert sich seine Laune auch nach dem nächsten Arbeitstag nicht, so können Sie ja fragen: »Du siehst ganz unglücklich aus. Läuft es immer noch nicht so, wie du es dir wünschst?« So können Sie Stück für Stück erfahren, was gerade los ist. Dass er um seinen Job fürchtet, ihn sein Kollege nervt oder dass er Angst hat, eine Aufgabe nicht so zu lösen, wie es von ihm erwartet wird.
Wenn er durch Ihr Verhalten wieder und wieder erfährt, dass Sie auch zuhören können und dass Sie ihn annehmen, ohne seine Probleme lächerlich zu machen oder, schlimmer noch, ihm vorschreiben zu wollen, wie er diese Angelegenheit zu lösen hat, sind die Chancen, dass er Ihnen mehr und mehr von den Dingen erzählt, die ihn bewegen, sehr groß. Fragen Sie ihn, ob er Ihre Meinung dazu hören will, und überschütten Sie ihn nicht mit wohlmeinenden Ratschlägen. Finden Sie langsam heraus, wie weit Sie gehen können und wo er Ihnen Grenzen setzt. Auch wenn es manchmal happig wird, es Ihnen zu langsam geht oder Sie »ganz genau wissen, was jetzt gut und richtig wäre<. Gehen Sie sein Tempo mit und tasten Sie sich vorsichtig heran.
Hüten Sie sich aber davor, die Schwächen — denn jedes Problem ist für einen Mann eine Schwäche — jemals auszunutzen! Wenn Sie ihm beim nächsten Streit beispielsweise um die Ohren hauen, dass er doch sowieso nichts auf die Reihe bringt, was man ja bei seinem Ärger in der Firma deutlich sieht, haben Sie jeglichen Bonus verspielt. Ihr Mann wird verschlossener sein denn je, weil seine allerschlimmsten Befürchtungen Wahrheit geworden sind: Er hat Schwäche gezeigt und sie wurde ausgenutzt, um ihn zu verletzen.
Setzen Sie aber Ihre Erwartungen nicht zu hoch: Über Probleme zu sprechen ist eine Sache, über Gefühle jedoch eine ganz andere.
II. Vorsicht Falle! — oder: Was wirklich dahinter steckt!
Um etwas zu bitten fällt mir einfach schwer
Vor allem Frauen haben selten gelernt, um etwas zu bitten. Sie wurden erzogen, sich um andere zu sorgen, aufmerksam durch ihren Alltag zu gehen und sofort zur Stelle zu sein, wenn ein anderer Hilfe braucht. Schon seit grauer Vorzeit kümmern sie sich um die Sorgen und Nöte von Kindern, Kranken und Bedürftigen. Sie pflegen und hegen und vergessen in all dem Trubel oft das Allerwichtigste: sich selbst.
Männer hingegen sind es meist gewohnt, in der Rolle des Anführers und damit auch in der des »Befehlenden« zu sein. Und ob er nun Angriffspläne schmiedet, um Rom zu erobern, die halbe Welt regiert oder seine Socken nicht findet — in aller Regel sind es weibliche Helfer, die ihm den Kaffee bringen oder zum hundertsten Mal die Schublade zeigen, in der seit zehn Jahren seine Strümpfe liegen.
Egal, ob dies nun gerecht oder sinnvoll ist. Tatsache ist, dass Männer meistens ganz klar sagen, was sie brauchen: Kaffee und Socken. Wäre die Situation umgekehrt, dann würde mit großer Wahrscheinlichkeit Frau selbst ihren Kaffee holen; wo die Socken liegen, weiß sie sowieso.
Doch Spaß beiseite! Auch Frauen haben Bedürfnisse und Wünsche. Aber ob sie nun ein Glas Wasser oder einen Diamantring haben wollen, es stellt viele vor ein fast unlösbares Problem, wenn sie direkt darum bitten müssten. Aus diesem Grund haben sie eine andere Strategie entwickelt, um sich ihre Wünsche zu erfüllen: Die indirekte Bitte. Diese stellt aber wiederum die meisten Männer vor eine schier unlösbare Aufgabe, denn leider haben wir Frauen es bis heute versäumt, ein entsprechendes »Fremdwörterbuch« zu schreiben, das den so am einzelnen Wort klebenden Mann auch nur ansatzweise die wahren Botschaften indirekter Bitten entschlüsselt.
So bedeutet »Nie gehst du mit mir ins Kino!« keinesfalls, dass er noch nie mit ihr im Kino war. Es heißt vielmehr: »Ich möchte unbedingt ins Kino. Wie wäre es mit heute Abend?« Mann, in völliger Unkenntnis der Sachlage, stolpert natürlich prompt in die Falle, kramt in seiner Erinnerung und zählt ihr auf, welche Filme sie schon gemeinsam angesehen haben. Im Kino, wohlgemerkt! Daraufhin wirft sie ihm zwei Teller um die Ohren und schreit: »So, du willst mir die paar Mal, die du je mit mir im Kino warst, also auch noch vorrechnen?« Dieser Kinobesuch hat sich auf jeden Fall erledigt!
Die Liste von indirekten Bitten, wenn es um die Wünsche von Frauen geht, ließe sich beliebig lange fortsetzen:
• Ich habe Durst = Holst du mir etwas zu Trinken?
• Unsere Wohnung
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