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Hoffnung ist Gift: Roman (German Edition)

Hoffnung ist Gift: Roman (German Edition)

Titel: Hoffnung ist Gift: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Levison
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plötzlich verbraucht, aufgezehrt von der Schreierei. Ich kehre zurück in das Zimmer, wo das Brennholz herumliegt, und lasse mich gegen die Wand fallen und zu Boden gleiten. Ich stütze meinen Kopf auf den Händen ab, als Terry zurückkommt und an mir vorüber zu den Schubladen geht, die ich herausgezogen habe, bevor ich mit meiner Zertrümmerungsarbeit begonnen habe. Er holt eine elektrische Haarschneidemaschine raus und zeigt sie mir im Vorbeigehen. »Der hat nur die gebraucht«, sagt er. »Hat morgen ein Vorstellungsgespräch.«
    Ich sage nichts, Terry geht wieder nach unten. Nach etwa drei Minuten kommt er zurück. Ich erwarte, dass ich wegen meines Anfalls gefeuert bin. Unmögliches Benehmen am Arbeitsplatz. Ich habe mir vorgenommen, die Entlassung gelassen hinzunehmen. Schwamm drüber. Hab einfach die Beherrschung verloren.
    Terry lässt sich neben mir zu Boden sinken. Beide betrachten wir das Chaos aus Tischteilen. »War ein Erbstück«, sagt Terry und steckt sich einen Joint an. Er nimmt einen langen Zug und bietet ihn mir an. Ich greife zu.
    »Er sagt, er konnte sich den Kran nicht noch einmal leisten, deshalb musste er ihn hierlassen. Er hatte gedacht, irgendjemand würde seinen Wert erkennen und sich mit viel Liebe drum kümmern.«
    Wir starren beide den Haufen zerschlagenes Holz an, während ich einen tiefen, langsamen Zug vom Joint nehme, einige Sekunden zurückhalte und dann den Rauch in einem feinen, langen Strom rauslasse. Ich fühle mich beinahe augenblicklich entspannt, meine Lider sind angenehm schwer und mein Mund ist mit einem Mal trocken. Trotz allem muss ich lachen.
    Terry lacht auch. Ich geb ihm den Joint zurück, und beide fangen wir zu lachen an angesichts der überall verteilten Holztrümmer. »Das Stück ist seit Generationen in seiner Familie, hat er gesagt«, prustet es aus Terry heraus, und wieder müssen wir loslachen. Das Lachen versiegt, und Terry reicht mir wieder den Joint rüber. Ich lehne ab, er nimmt seine Baseball-Kappe ab und fährt sich mit der Hand durch sein schütteres Haar. Ohne Kappe sieht er um Jahre älter aus.
    »Mal ganz im Ernst, Mann, genau deshalb können wir sie nicht zurückkommen lassen. Sie wollen immer zurück. Brauch nur meinen Haarschneider. Ein Fläschchen mit Pillen. Muss nur schnell meine Schuhe holen. In Wahrheit wollen sie nur noch einmal zurückkommen, und sei’s für ein paar Sekunden. Wollen wenigstens so tun, als hätten sie wieder ein eigenes Haus. Ein paar Minuten Scheinwelt.« Er gibt mir den Joint. »Von jetzt an werden wir die Türen zusperren, wenn wir arbeiten.«
    »Hey«, sage ich, als ob mir gerade eine grandiose Idee gekommen wäre. Das Gras war genau das Richtige, um meinen Zorn zu verblasen. »Sag dem Mann, dass es mir leid tut, machst du das für mich?«
    Terry steht auf und blickt aus dem Fenster. »Du kannst es ihm gleich selbst sagen. Er steht im Vorgarten und starrt zu uns rauf.«
    Ich stehe auf, steige über das Schreibtischdesaster und blicke aus dem eleganten Panoramafenster. Der Typ steht da drunten und blickt in einem Zustand der totalen Fassungslosigkeit zu mir rauf. Ich bin mir nicht sicher, ob er zu mir und Terry hochblickt oder zum Himmel. Niemals habe ich einen Menschen gesehen, der so dringend einer Entschuldigung bedurft hat.
    »Bin gleich zurück«, sage ich.
    Terry hält mich zurück. »Mach du lieber den Saustall hier fertig«, sagt er. »Bei solchen Typen weiß man nie. Die sind unberechenbar. Ich wurde schon mit Messern und Baseball-Schlägern attackiert.« Er zeigt mir seinen Unterarm mit zwei kleinen Narben. »Eine ältere Lady hat doch glatt ihre verdammten Frettchen auf mich und Omar angesetzt.«
    »Das sind Frettchenbisse?«
    »Aber ja.« Er lacht. »Vergiss den Komiker einfach und mach hier fertig. Wo immer seine Probleme liegen – du bist nicht dafür verantwortlich.«
    »Frettchen! Ohne Scheiß?«
    »Ohne Scheiß. Frettchen. Und wenn der Knabe da drunten im Garten eine Armee aus Frettchen hätte, würde die uns jetzt gerade das Gesicht runterknabbern.« Er lacht und geht aus dem Zimmer. »Machen wir hier fertig und krallen uns dann ein Bierchen«, ruft er noch über die Schulter zurück.

Kapitel fünfzehn
     
    Ich entschließe mich, an die Hotelbar zu gehen. Ich werde den Ratschlag Terrys und vielleicht auch den Rat Brocks befolgen und mich wie eine normale Person benehmen, anstatt wie ein verstörtes Trauma-Opfer zu agieren, das den sozialen Umgang meidet. Ich werde versuchen, mich wieder ins große

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