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Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Hoffnung: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asa Anderberg Strollo
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Kopfhaut und spült es dann mit warmem Wasser aus. Sie wiederholt die Prozedur, denn es stimmt, es ist lange her, dass sie die Haare gewaschen hat. Danach holt sie sich eine Pflegespülung.
    »Was hättest du denn gern? Ich meine, in Sachen Kleidung?«
    Jonna zuckt stumm mit den Schultern, nimmt »ihr« Handtuch und geht in die Sauna, um die Spülung eine Weile in der Wärme einwirken zu lassen. Alex folgt ihr rasch.
    »Komm sag doch, Jeans oder eine andere Hose? Unterhosen natürlich, und Strümpfe. Und vielleicht ein Unterhemd und eine Strickjacke? Manchmal finde ich Strickjacken echt cool.«
    »Was soll das, bist du jetzt auch meine persönliche Einkaufsberaterin?«
    Jonnas Mundwinkel zucken ein wenig, und Alex jubiliert: »Yes! Ich habe ein Lächeln bekommen!«
    Jonna seufzt, merkt aber, dass sie sich wirklich nicht mehr so elend fühlt. Sie ist bedrückt und macht sich Sorgen um Elina, aber nach der warmen Dusche fühlt sie sich doch körperlich wenigstens besser.
    »Okay, wohin gehen wir? Du bräuchtest auch was Neues.«
    »Was sind deine Lieblingsmarken?«
    Marken sind Jonna scheißegal. Einmal hat sie bei der Kleiderkammer in Västerås ein Paar Mexx-Jeans entdeckt, die sie gekauft hat. Doch als sie damit zur Schule kam, war doch wieder irgendetwas an ihnen nicht richtig. Das erzählt sie jetzt, aber da sieht Alex sauer und enttäuscht aus. Sie steht auf, seufzt und schüttet so viel Wasser auf den Stein, dass sie einander vor lauter Dampf kaum mehr sehen.
    »Okay, dann schlage ich H&M vor?«
    Jonna versucht auch, sich anzustrengen. Aber Alex schüttelt den Kopf und sagt, sie solle ganz frei denken, die Stadt liegt ihnen zu Füßen. Sturegallerian, NK, Pub, Ahléns City – all die großen Kaufhäuser. Sie kann haben, was sie will, welche Marke auch immer.
    »Wir klauen die Sachen natürlich …«, fügt Alex hinzu.
    Sie statten sich bei JC im Ringen aus. Alex findet Jonna tierisch langweilig, aber das ist Jonna egal. Hier geht es einfach am schnellsten. Ein anderes Mal, wenn sie vielleicht in der richtigen Laune für Shopping im großen Stil ist, können sie ja woanders hingehen, aber heute erinnert sie das nur an all die Touren, die sie mit Elina durch die Läden unternommen hat, und das macht sie traurig.
    Die Verkäuferinnen haben alle Hände damit zu tun, die Schaufensterdekoration zu wechseln. Weihnachten muss weggeräumt werden, und Sektgläser und Luftschlangen müssen her. Daher können die Mädchen in ihrer Ecke ungestört arbeiten. Alex irrt herum und sucht eine Menge verschiedener Sachen zusammen, sie ist nicht so zielgerichtet wie Jonna, die ein Paar schwarze Jeans aussucht, die genauso aussehen wie die, die sie trägt, nur eben neu. Neben der Jeans liegen Kapuzenpullover in verschiedenen Farben, sie nimmt einen grünen und geht schnell zu einer leeren Ankleide.
    Nachdem sie in die neuen Jeans gestiegen ist, zieht sie sich den Pullover über den Kopf. Er ist zu lang und zu groß, hat aber auf der Innenseite eine ungewöhnlich weiche Schicht und passt auf interessante Art zu ihrer Haarfarbe. Sie nickt ihrem Spiegelbild zu. Das ist gut. Jetzt sieht sie sauber und viel normaler aus. Eigentlich bräuchte sie noch einen Schal, eine Mütze und eine neue Tasche, aber das ist nicht so dringend, das kann sie später angehen.
    Sie pfeift nach Alex, die in der Kabine neben ihr steht, und Alex kommt mit einem glänzenden Rock auf den Hüften angehüpft.
    »Wie findest du den hier? Oh nee, was hast du denn an?«
    Der Eifer in Alex’ Blick ist sofort verflogen, und sie schüttelt den Kopf über Jonnas Kleiderwahl.
    »Also, das geht echt nicht.«
    Jonna zieht eine ärgerliche Grimasse. »Sollst du die Sachen anziehen oder ich?«
    »Aber Jonna, komm, das geht wirklich nicht, du siehst aus wie das letzte Landei.«
    Na, und? Jonna zuckt mit den Schultern, zieht die Klei dungsstücke aus und bittet Alex, den Vorhang anstän dig zu zuziehen, damit sie die Diebstahlsicherung von Pulli und Jeans abschneiden kann. Sie will diese Sachen hier und keine anderen. Und außerdem liegt Kolsva schließlich auf dem Land. Sie ist also ein Landei.
    »Hallo, ich bin Jonna und eine Freundin von Elina.«
    Haben sie an der falschen Tür geklingelt?
    Die Frau, die ihnen öffnet, hat eine Brille an einem Band um den Hals hängen und einen silbergrauen Pagenkopf wie einen Fahrradhelm. Sie trägt ein kleines Kätzchen auf dem Arm, und im Hintergrund ist eine helle Wohnung zu sehen, aus der es nach Pfefferkuchen duftet.
    »Das ist ja

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