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Hohle Köpfe

Hohle Köpfe

Titel: Hohle Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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sein. Für mich sieht’s nach einer Arsenvergiftung aus. Sieh dir nur seine Gesichtsfarbe an.«
    »Übles Zeug«, erwiderte Krapfen-Karl. »Hat er seine Lagerstreu gefressen? Äh… ich meine, hat er sein Bettzeug verspeist?«
    »Die Laken sind noch da, deshalb nehme ich an, die richtige Antwort lautet nein.«
    »Wie piß… harnt er?«
    »Äh… auf normale Weise, denke ich.«
    »Hm.« Krapfen-Karl kaute nachdenklich auf seiner Unterlippe, wodurch seine Zähne zu sehen waren. Sie waren bemerkenswert und hatten die gleiche Farbe wie das Innere einer Teekanne.
    »Laßt ihn ein wenig herumlaufen, mit lockeren Zügeln«, sagte er.
    Der Patrizier öffnete die Augen. »Du
bist
doch ein Doktor, oder?« fragte er.
    Krapfen-Karl bedachte ihn mit einem unsicheren Blick. Er war nicht an sprechende Kranke gewöhnt. »Äh… ja… Ich habe viele Patienten.«
    »Tatsächlich? Nun, ich möchte nicht zu ihnen gehören.« Der Patrizier wollte aufstehen, sank jedoch sofort wieder zurück.
    »Ich rühre einen Arzneitrank an.« Krapfen-Karl wich langsam zurück. »Ihr müßt seine Nase zuhalten und ihm das Zeug zweimal pro Tag in den Hals kippen, in Ordnung? Und kein Hafer.«
    Er eilte fort und ließ Grinsi allein beim Patrizier zurück.
    Korporal Kleinpo sah sich im Zimmer um. Mumm hatte seine Instruktionen auf folgende Worte beschränkt: »Ich bin sicher, daß die Vorkoster keine Schuld trifft. Die müßten damit rechnen, daß man von ihnen verlangt, den Rest zu essen. Trotzdem werde ich Detritus zu ihnen schicken. Du versuchst, das Wie zu klären. Um das Wer kümmere ich mich.«
    Wenn man kein Gift aß oder trank – was blieb dann übrig? Man konnte es einatmen. Es war auch denkbar, einem Schlafenden Gift in die Ohren zu tröpfeln. In Frage kamen außerdem Berührungen. Oder ein kleiner Pfeil… oder der Stich eines Insekts… oder…
    Der Patrizier bewegte sich und sah Grinsi aus trüben, blutunterlaufenen Augen an. »Bist du ein Polizist, junger Mann?«
    »Äh… ich habe gerade mit dem Dienst begonnen.«
    »Du scheinst aus dem Volk der Zwerge zu stammen.«
    Grinsi antwortete nicht. Er sah keinen Sinn darin, es zu leugnen. Aus irgendeinem Grund genügte ein Blick, um festzustellen, daß er ein Zwerg war.
    »Arsen ist ein sehr beliebtes Gift«, fuhr Lord Vetinari fort. »Es gibt Hunderte von Verwendungszwecken dafür. Einige Jahrhunderte lang waren zerriebene Diamanten äußerst beliebt, obwohl sie nie wirkten. Große Spinnen waren ebenso gefragt. Quecksilber eignet sich für die Geduldigen, Salpetersäure für diejenigen, denen es an Geduld fehlt. Kanthariden sind nie ganz aus der Mode geraten, und mit den Sekreten einiger Tiere läßt sich eine ganze Menge anstellen. Die Körperflüssigkeit der Raupe des Quantenwetterschmetterlings kann völlige Hilflosigkeit bewirken. Doch zu Arsen kehren wir zurück wie zu einem guten alten Freund.«
    Schläfrigkeit schwebte in der Stimme des Patriziers. »Ist es nicht so, junger Vetinari? Oh, ja, tatsächlich, Herr. Es stimmt haargenau. Aber wo sollen wir das Gift verstecken, wo wir doch wissen, daß alle danach suchen werden? An dem Ort, wo man zuletzt danach Ausschau hält, Herr. Unsinn. Falsch. Wir verstecken es dort, wo man es überhaupt nicht vermutet…«
    Der Rest verlor sich in unverständlichem Murmeln.
    Die Bettwäsche, dachte Grinsi. Oder die Kleidung. Und die Haut nimmt das Gift langsam auf…
    Er hämmerte gegen die Tür. Ein Wächter öffnete.
    »Hol ein neues Bett.«
    »Wie bitte?«
    »Wir brauchen ein neues Bett. Schnell. Und frische Bettwäsche.«
    Er senkte den Blick. Der Teppich war nicht besonders groß. Andererseits gingen manche Leute in einem Schlafzimmer barfuß…
    »Bring diesen Läufer fort und besorg einen anderen.«
    Was sonst noch?
    Detritus kam herein, nickte Grinsi zu und sah sich aufmerksam um. Schließlich nahm er einen alten Stuhl.
    »Dieser hier sicher genügt«, sagte er. »Wenn er will, ich kann abbrechen die Rückenlehne oder so.«
    »Wozu denn?« fragte Grinsi.
    »Der alte Krapfen meinte, daß er braucht Stuhlprobe«, antwortete der Troll und ging wieder.
    Grinsi öffnete den Mund, um Detritus aufzuhalten, doch dann zuckte er mit den Schultern. Schaden konnte es sicher nicht. Je weniger Möbel, desto besser.
    Damit schienen alle erforderlichen Maßnahmen getroffen zu sein. Kleinpo hielt es für übertrieben, auch die Tapeten abreißen zu lassen…
     
    Samuel Mumm starrte aus dem Fenster.
    Vetinari hatte nur selten die Dienste von Leibwächtern in

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