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Hokus Pokus Zuckerkuss

Hokus Pokus Zuckerkuss

Titel: Hokus Pokus Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Cabot
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gestorben, Lizzie«, hat Sharis Vater auf meine Frage geantwortet, wie es geschehen sei. Er ist vor einer Weile vorbeigekommen, um uns eine Platte mit Mrs. Dennis’ Heath-Bar-Crunch-Keksen zu bringen. »Sie war alt.«
    »Aber …« Ich wollte fragen, ob man eine Autopsie vornehmen würde. Daran hat mich ein warnender Blick meiner Mom gehindert. Sie möchte nicht, dass man vor meinem Dad erörtert, ob seine Mutter aufgeschnitten werden soll. Das verstehe ich.
    Okay, Gran war alt. Deshalb ist ihr Tod kein großes Mysterium.
    Und doch – warum jetzt? Wo ich sie so dringend
brauche? Wenn ich mich auch für diesen selbstsüchtigen Gedanken schäme – hätte sie nicht ein oder zwei Monate warten können, bis zu einem Zeitpunkt, wo ich mich nicht mehr so verwirrt fühlen würde?
    Anscheinend waren alle erleichtert, als Dr. Dennis mir ein kleines Tablettenröhrchen gab. »Shari bat mich, dir das zu verordnen, Lizzie«, sagte er unbehaglich. »Damit wirst du dich besser fühlen. Und denk dran, du darfst keinen Alkohol trinken, wenn du dieses Medikament nimmst.«
    Da lachten sie alle, als hätte er einen großartigen Witz gemacht. Erwartungsvoll schauten sie mich an. Bis ich den Eindruck vermittelte, ich würde eine Tablette schlucken. Nur damit sie mich in Ruhe lassen.
    Aber wenn sie glauben, die Tabletten würden mich von unangenehmen Fragen abhalten (zum Beispiel, ob man beim Begräbnis Grans Lieblingssong »Highway to Hell« spielen wird?), täuschen sie sich. So leicht gebe ich nicht klein bei. Vielleicht war Gran glücklich, weil sie im Alkoholnebel durchs Leben ging. Für mich gilt das nicht .
    Niemals.
    »Wirklich, du glaubst nicht, was für ein mieses Biest Rose geworden ist«, fährt Sarah fort. »Nun ja, das war sie eigentlich schon immer. Aber mit dem Alter wird sie noch schlimmer. Falls du glaubst, das Ding mit den Paparazzi, die sie auf deine Freundin gehetzt hat, war krass, dann warte nur ab, es wird bestimmt noch schlimmer mit ihr. Vermutlich ist sie schon in den Vor-Wechseljahren. Darüber habe ich
was bei Oprah Winfrey gesehen. Klar, Chuck und ich haben Probleme. Aber er hat mich nicht verlassen, er nimmt sich nur Zeit, um ein paar Dinge zu überdenken. Als wäre zwischen Rose und Angelo alles in Butter! Der hat nicht mal einen Job. Und sie muss nach wie vor beide ernähren.«
    »Hm …«, murmle ich. Unfassbar, meine eigene Schwester bildet sich ein, ich hätte meinen Verlobten erfunden. Als würde ich mir diese Mühe machen. Ihretwegen.
    Okay, Luke hat nicht einmal vorgeschlagen, er würde zurückfliegen und mich zum Begräbnis begleiten. Aber die Auszeit war meine Idee. Vielleicht dachte er, er wäre hier nicht willkommen. Eine nachvollziehbare Vermutung, nicht wahr? Also ist es meine Schuld. Womöglich glaubt der arme Junge, ich mag ihn nicht mehr.
    Außerdem hat er keine Großeltern. Die sind gestorben, als er noch klein war. Und deshalb weiß er nicht, wie sich ein erwachsener Mensch fühlt, wenn er eine Großmutter verliert – eine Großmutter, der man so nahe gestanden hat wie ich meiner Gran. Luke ahnt gar nicht, wie das ist.
    Und ich wusste es auch nicht. So etwas mache ich zum ersten Mal durch, ohne die Schulter meines Verlobten, an die ich mich lehnen könnte.
    »Und du solltest mal sehen, was sie ihren Kids antut«, ätzt Sarah. »Nie zuvor wurden Kinder dermaßen überfordert. Ballett, Stepptanz, Karate, Gymnastik, Französisch – um Himmels willen, Französisch ! Sie leben in Michigan. Wann müssen sie denn Französisch
sprechen? Höchstens bei deiner Hochzeit, falls die jemals stattfindet. Keine Minute haben sie für sich, nie dürfen sie einfach nur Kinder sein. Kein Wunder, dass sie sich so seltsam benehmen.«
    In diesem Moment wandert Maggie, Roses Älteste, zu uns, ein Reporternotizbuch und einen gezückten Bleistift in den Händen. »Entschuldigung, ich bringe eine Zeitung heraus. Habt ihr irgendwelche Neuigkeiten für mich?«
    Sarah und ich blinzeln sie an.
    »Was?«, frage ich.
    »Neuigkeiten!«, schreit Maggie. »Ich bringe meine eigene Zeitung heraus. Eine Kinderzeitung. Dafür brauche ich Neuigkeiten. Habt ihr welche?«
    »O Gott, soeben ist deine Urgroßmutter gestorben«, stöhnt Sarah. »Genügt dir das nicht?«
    Maggie wendet sich zu mir. »Wie fühlst du dich nach Grans Tod, Tante Lizzie?«
    Entschlossen bekämpfe ich meine Tränen. Vor den Augen meiner Nichte will ich nicht weinen. »Ich bin sehr traurig. Und ich werde sie schmerzlich vermissen.«
    »Darf ich das

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