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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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er den Türgriff fand. In dem Moment, als er daran zog, verriegelten sich die Türen, und das Auto wurde sichtbar.
    Durch die Heckscheibe konnte er Shannon sehen. Er hing seltsam schief auf dem Rücksitz. Überall war Blut, seine offenen Augen starrten ins Leere. Er rührte sich nicht, seine Kehle war zerfetzt.
    Shannon war tot.
    Nicht hinsehen, bitte nicht hinsehen. Caleb würgte. Scharfzahn brüllte so laut, dass Aden ihn kaum verstand. Das kann nicht sein … das ist nicht …
    Nein. Nein, nein, nein, stammelte Julian.
    Das war keine Illusion. Diesen Geruch von Blut konnte niemand vortäuschen. Außerdem gebärdete sich Junior noch heißhungriger als sonst, mit Klauen und Zähnen wollte er sich aus Adens Schädel befreien, um sich auf den köstlichen roten Saft zu stürzen.
    Aden stand so unter Schock, dass er die Kopfschmerzen, mit denen er gerechnet hatte, nicht spürte. Trotzdem hätte er sich beinahe übergeben, als er sah, wie Victoria die Zähne in Ryders Kehle stieß. Blut spritzte, tropfte und flog in alle Richtungen, als sie wie ein gieriger Hai den Kopf schüttelte.
    Warum hatte sie … Wie konnte sie nur …
    Entsetzt bemerkte Aden, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Ein Teil von ihm, der nichts mit Junior zu tun hatte, hätte am liebsten das Auto entzweigeschlagen, um sich selbst auf die Wunde zu stürzen.
    Ryder war nicht tot. Aus seinem offenen Mund drang ein stummer Schrei, er wehrte sich nur noch schwach.
    Aden spürte jemanden neben sich. Seth schnappte entsetzt nach Luft und hämmerte gegen das Fenster. „Hör auf! Was zum Teufel machst du da? Hör auf!“ Mit seinen Schlägen brachte Seth das ganze Auto zum Wackeln. Als er nichts erreichte, stieß er Adens Hand beiseite und zerrte an der verriegelten Hecktür.
    Der Aufruhr riss Victoria aus ihrem Rausch. Sie hielt inne und wandte langsam den Kopf, als hätte sie Angst vor dem, was sie sehen würde. Ihre Blicke trafen sich. Von ihrem Kinn tropfte Blut, sie keuchte. Aber in ihren Augen lag nicht die Blutgier, die erklärt hätte, warum sie sich auf seine Freunde gestützt hatte. Aden erkannte in ihnen Traurigkeit, Reue und Wut. Enttäuschung. Tränen.
    Ihr Blick huschte zum Beifahrersitz, bevor sie Aden bittend ansah. Er schnupperte und erkannte endlich Tuckers dumpfen Geruch.
    Obwohl Tucker sich nicht zeigte, wusste Aden, dass er im Auto saß. Und dass Victoria in großer Gefahr schwebte.
    Er lief zur Seite, packte die Tür und riss sie heraus, wie er es sich vorgestellt hatte. Sofort duftete es stärker nach Blut, aber darunter mischte sich der stechende Geruch von Tod.
    Aden warf sich in den Wagen und nahm Victoria in die Arme. Sie zitterte heftig. Als er sich aufrichtete, vergrub sie das Gesicht an seinem Hals, schlang die Arme um ihn und drückte sich fest an ihn. Sie schluchzte herzzerreißend.
    „Er … mein Vater … besessen …“
    Maxwell und Nathan kamen zu ihm gelaufen. Maxwell wollte nachsehen, ob Victoria verletzt war, doch er kam nicht weit, denn Aden wollte Victoria ebenso wenig loslassen wie sie ihn. Nathan streckte die Schnauze ins Auto und knurrte. Gift troff ihm von den Eckzähnen.
    „Pfeif deinen Köter zurück“, erklang Tuckers Stimme, obwohl er selbst immer noch nicht zu sehen war.
    „Friss ihn auf und sorg dafür, dass nichts übrig bleibt“, befahl Aden, aber als Nathan gerade gehorchen wollte, hielt er ihn am Nacken fest, denn Tucker sagte: „Du willst deine anderen Freunde doch bestimmt retten, oder? Ich bin der Einzige, der dir dabei helfen kann.“
    Victoria wand sich aus dem Auto, bis sie mit den Füßen auf den Boden gelangte, hielt aber immer noch den Arm um Aden geschlungen. „Er hat recht. Tu ihm nichts. Wir brauchen ihn.“
    Sie brauchten ihn? Seit wann das denn? Und was zum Teufel war hier passiert? „Rühr dich ja nicht vom Fleck, Tucker.“
    Kichernd machte Tucker sich sichtbar. Seelenruhig saß er auf dem Beifahrersitz. Das blonde Haar klebte ihm am Kopf, sein Gesicht war blutverschmiert. „Als könntest du mich davon abhalten.“
    Seth schüttelte den Kopf, er zitterte immer noch am ganzen Körper.
    „Victoria“, sagte Aden sanft. „Ich lasse dich jetzt los, in Ordnung?“ Ihr Schluchzen wurde panisch. „Nein! Bitte nicht!“
    „Nur für einen Moment“, beruhigte er sie, während er sich von ihr löste. Er achtete darauf, dass sie sicher stand, bevor er die Arme sinken ließ. „Ich werde jetzt Ryder helfen, okay?“
    „Tu’s nicht.“ Mit zittriger Hand wischte sie sich die Tränen

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