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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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ganze Herrenhaus, der Klang brach sich an den Wänden, vibrierte über die Böden und brachte das Fundament zum Beben. Mit „… das nicht“ beendete sie matt ihre Warnung.
    Offenbar interpretierte er ihr „Mach das nicht“ als „Mach das noch einmal“, was schon mal passieren konnte, wenn man einfach nicht zuhörte, denn er blies ein zweites Mal ins Horn.
    Victoria graute es regelrecht, gequält kniff sie sich in den Nasenrücken. Endlich verklang das Dröhnen und hinterließ eine seltsame, ohrenbetäubende Stille.
    „Das hättest du nicht tun sollen“, sagte sie.
    „Warum nicht?“
    Sie ließ die Hand sinken. „Weil ich es gesagt habe?“
    „Warum soll ich das Horn denn nicht benutzen, wenn es offen an der Wand hängt und nur darauf wartet, benutzt zu werden?“, fragte er.
    „Weil es nur für Notfälle gedacht ist.“
    „Das ist ein Notfall.“
    Ich werde ihn nicht anschreien. „Wieso das?“ Bissig, aber nicht geschrien. Gut.
    „Ich wollte nicht die Treppe hinauflaufen, anrufen, SMS oder Mails schreiben oder darauf warten, bis sich die Versammlung herumgesprochen hat.“
    Ich werde ihm keine knallen. Bestimmt nicht. „Weißt du, was du mit deiner Faulheit gerade angerichtet hast?“
    „Natürlich. Ich habe meine Vampire gerufen. Schnell und praktisch.“
    Eine kleine Ohrfeige könnte vielleicht nicht schaden. „Stimmt. Außerdem hast du deine Verbündeten gerufen und deinen Feinden verraten, dass du Hilfe brauchst. Warte, lass es mich anders sagen: Du hast die Verbündeten meines Vaters gerufen, und …“, jetzt flüsterte sie, falls jemand lauschte, „er will dich umbringen, falls du es vergessen hast. Jetzt bekommt er Hilfe. Wenn er herkommt, und er wird kommen, werden sie nämlich ihn unterstützen und nicht dich.“
    Was auch bedeutete: Ihr Bruder würde zurückkommen. Er würde zurückkommen und ihren Vater unterstützen.
    Was sollte sie tun, wenn ihr Bruder gegen ihren Freund kämpfte?
    Von Anfang an hatte sie den Beschluss gehasst, der sie von Sorin fernhielt, sie hatte immer gehofft, er würde irgendwann zu ihr kommen. Aber er hatte es nicht getan. Auch er hatte ihren Vater nicht erzürnen wollen. Allerdings hatte sie ihn ein paarmal heimlich dabei beobachtet, wie er mit Frauen geflirtet und später kaltblütig die Vampire getötet hatte, mit denen er trainierte.
    Sie hielt ihn für eine Mischung aus einem respektlosen Halbstarken und einem irren Mörder. Bis heute fragte sie sich, was er über sie dachte und ob sie ihn überhaupt interessierte. Sorin war immer Vlads treuester Anhänger gewesen.
    Schon gegen ihren Vater könnte Aden nur mit viel Glück gewinnen,aber gegen ihren Vater und ihren Bruder? Unmöglich. Sie würden ihn in Stücke reißen.
    Sie nahm sich vor, mit Sorin zu reden – zum ersten Mal überhaupt, schon bei dem Gedanken wurde ihr aus Nervosität speiübel – und ihn zu bitten, nicht zu kämpfen. Dann würde er … Sie hatte keine Ahnung, was er tun würde.
    „Wenn das stimmen würde, hätte sich dein Vater ins Haus geschlichen und das Horn selbst benutzt“, sagte Aden. „Das hat er nicht, also wollte er auch niemanden rufen.“
    „Ich …“ Dem konnte sie nicht widersprechen, er hatte vielleicht recht. Trotzdem!
    Aden zuckte mit den Schultern. „Soll er doch kommen, und alle anderen auch.“
    Was war nötig, um ihn aus dieser dumpfen Gefühllosigkeit wachzurütteln? „Einige werden sich in den Wald in der Nähe teleportieren, andere kommen auf normalen Wegen, so wie Menschen. Aber jeder, der kommt, will dir etwas tun.“
    „Ich weiß. Das ist gut so. Ich will meine Gegner auf einen Schlag loswerden.“
    Verbreitete er jetzt wieder Vlads – und ihre eigene – Philosophie? „Mein Bruder wird auch darunter sein.“
    „Ich weiß.“
    Er wusste das? Und es war ihm egal?
    „Er wird sterben, genau wie die anderen.“
    Ja, es war ihm egal. Sie starrte ihn sprachlos an, bis sie schließlich fragte: „Wer bist du nur?“ Ihr Aden hätte niemals etwas so Grausames geplant.
    „Ich bin dein König.“ Unter ihrem durchdringenden Blick legte er den Kopf schief. „Es sei denn, du schließt dich jetzt deinem Vater an.“
    „Wieso fragst du? Bringst du mich dann auch um?“
    Er verzog nachdenklich das Gesicht, als müsse er tatsächlich überlegen.
    „Schon gut“, knirschte sie. Dieses Gespräch machte sie immer wütender. „Aber mein Bruder …“
    „Ist nichts, worüber wir reden müssen. Unser kleiner Krieg kann erst anfangen, wenn Vlad sich aus seinem

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