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Hollisch verliebt

Hollisch verliebt

Titel: Hollisch verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Showalter Gena
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einen Geist.

14. KAPITEL
    Nachdem Victoria wie versprochen eine Blutsklavin zu Aden geschickt hatte, schloss sie sich in Rileys Zimmer ein. Niemand würde es ungefragt betreten, und sie würde dort so lange Ruhe haben, wie sie wollte.
    Sie hatte Aden nicht angelogen. Riley hatte ihr wirklich eine SMS geschickt. Haben rausgefunden, wer J war. Werden von HG & EB verfolgt. Bis auf Eiterbeule alles okay. KK?
    J stand für Julian, HG für Hexengesindel und EB für Elfenbrut. Die Eiterbeule musste Tucker sein. Erstaunlich, dass Riley ihn nicht längst umgebracht hatte. Vielleicht auch nicht. Mary Ann hatte wahrscheinlich mit ihrem zarten Fäustchen auf den Tisch gehauen, und der liebeskranke Trottel Riley war eingeknickt.
    Genau wie Aden früher bei Victoria nachgegeben hatte. Seinen Blicken im Bad nach zu urteilen, würde er das bald wieder tun.
    KK geht’s gut , schrieb sie. Sei vorsichtig.
    Es ging dem jungen König tatsächlich gut. Endlich wurde er wieder wie früher. Allerdings stand wieder eine große Veränderung an, die ihn tief verletzen würde. Denn sobald Riley und Mary Ann herausgefunden hatten, wer Julian war, würde Aden sich bald darauf von der Seele verabschieden müssen.
    Sie würde ihm nichts davon erzählen. Noch nicht. Er hatte schon genug andere Sorgen. Das brachte sie zu der zweiten SMS, die sie bekommen, aber nicht erwähnt hatte.
    Ich bin im Wald. Komm zu mir. Sorin.
    Ihr Bruder wollte mit ihr reden. Ihr Bruder. Darüber, wie es mit ihrer geschwisterlichen Beziehung weitergehen sollte, oder über Aden? Über beides? Auf jeden Fall ging sie ein großes Risiko ein, wenn sie sich mit ihm traf.
    Sie könnte versuchen, ihm den Kampf auszureden, auch wenn sie kaum Aussicht auf Erfolg hatte. Andererseits könnte er sie seinerseits benutzen wollen, um Aden zum Aufgeben zu zwingen. Nachdem sie gesehen hatte, wie gnadenlos er mit dem Schwert zugeschlagen hatte, war das wohl wahrscheinlicher. Aber …
    Der Wunsch, ihn zu sehen, war überwältigend.
    Ich gehe zu ihm, beschloss sie, aber ich passe auf. Sie würde nicht allein gehen und auch nicht lange bleiben. Ein großer Schutz ist beides nicht, grübelte sie. Es war egal. Ihre Hoffnungen waren albern, aber sie ließen sich nicht einfach wegwischen.
    Mit ihren Schwestern als Unterstützung machte sie sich auf den Weg. Unterwegs bemühte sie sich, nicht zu zeigen, wie sehr sie in der Kälte fror.
    „Ich will ihn gar nicht sehen“, sagte Lauren entschieden. „Ich komme nur mit, damit ich ihn umbringen kann, falls er dich bedroht.“ Sie war groß, schlank und ebenso blond wie Sorin. Zu einer hautengen schwarzen Lederhose trug sie ein schulterfreies Oberteil aus dem gleichen Material. Beide Handgelenke waren mit Stacheldraht umwickelt. Sie war von klein auf als Kriegerin ausgebildet worden und hatte mehr Hexen und Elfen getötet als der Anführer von Vlads Armee. Nur weil sie eine Frau war, war sie nicht in der Hierarchie aufgestiegen. „Sorin hatte jahrzehntelang Zeit, Vlad zu überreden, dass er uns sehen darf. Er hätte uns schon längst besuchen können, aber er hat es nicht getan.“
    „Halt mal lieber die Klappe“, meinte Stephanie, nachdem sie eine Kaugummiblase zum Platzen gebracht hatte. Sie war kleiner als Lauren und Victoria, hatte langes blondes Haar und moosgrüne Augen. Statt traditioneller Vampirkleidung trug sie ein blaues Trägertop und einen winzigen schwarzen Minirock. Das lange Haar hatte sie geflochten und zu kleinen Dutts hochgesteckt. „Sonst merkt man noch, wie dumm du bist.“
    „Dumm! Ich bin nicht dumm, das weißt du genau.“
    „Ha! Ich habe schon Steine gesehen, die klüger waren als du.“
    „Soll ich dich auch umbringen? Gar kein Problem!“
    Die beiden hatten sich gern, aber sie zickten sich auch zu gern an.
    Victoria war neidisch. Ihre Schwestern hatten immer den Mut besessen, zu sein, wer und was sie sein wollten. Allerdings war Lauren auch immer Vlads Liebling gewesen, und Stephanies Mutter war unter allen Ehefrauen seine Favoritin. Ihnen hatte er das Leben nicht schwer gemacht. Dagegen hatte Victoria nicht zu seinen Lieblingen gehört, und für ihre Mutter hatte Vlad nur Abscheu übrig gehabt, weswegen sie ständig seinen Zorn zu spüren bekommen hatte.
    Sie hatte versucht, ihm und auch ihrer Mutter alles recht zu machen, aber die beiden hatten so unterschiedliche Ansichten, dass Victoria am Ende keinen von ihnen zufriedenstellen konnte. Vlad hatte eine furchtlose Soldatin gewollt, die sich in jeden Kampf stürzte,

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