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Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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und andererseits von der Oxygenbehandlung.
    »Dieser Blick! Ich hab mich gerade ein bisschen mit Benji amüsiert, da kommst du angestürmt und orderst mich an den Tisch zurück.«
    Benji war ein kleiner Asiate, Mitglied in einer Boygroup, den George immer unbedingt begrüßen musste, und er war auf jeder verdammten Party, zu der sie gingen.
    »Er drückt sich immer in unserer Nähe rum«, maulte Holly und wickelte eine Strähne ihres mit neuen Highlights getönten Haars um einen Finger. »Denkst du, er ist ein Stalker?«
    Bei Hollys Haus hatte es mal einen Regieassistenten gegeben, der aus lauter Angst vor Amber jedes Mal einen Ausschlag bekommen hatte, weil sie immer hinter ihm her war und von ihm Änderungen am Drehbuch verlangte oder Hollys Szenen noch mal proben wollte. Holly wusste nicht, warum er ihr plötzlich einfiel, vielleicht weil George sich genauso an der Brust kratzte.
    »Manchmal redest du totalen Mist«, meinte er nur verächtlich, aber der verkniffene Zug um seinen Mund war wie eine kaum sichtbare Blutspur im Wasser.
    Da wurde Holly zum Hai. »Ist er dein Freund?«, fragte sie ruhig und sah zu Benji hinüber, der sich angeregt mit einem Mädchen unterhielt, das einen Chloé- Rock aus der Vorjahrskollektion trug. Wenn er fünfzehn Zentimeter größer wäre, wäre er ein echter Herzensbrecher.
    Benji sah in ihre Richtung. Als er bemerkte, dass Holly ihn beobachtete, verschüttete er prompt seinen Drink. Sie drehte sich wieder zu George um, der jetzt nervös an seinem Kragen nestelte.
    »Na, ist er dein Freund? Dass du schwul bist, ist ja kein Thema für dich.«
    »Mein Gott, halt deine Scheißklappe!«, flüsterte er giftig. »Ich bin nicht... Warum sagst du das jetzt? Du bist zwar manchmal eine ziemliche Nervensäge, aber du warst nie gemein, Holly.«
    »Ich hab mit dem Schwulsein kein Problem. Mein Friseur, Derek und mein Teilzeit-Visagist sind alle schwul. Aber ich will sicher sein, dass du nichts tust, was unser Arrangement gefährdet.« George sah nicht aus, als hätte ihn das überzeugt. »Und mal ehrlich - ich bin nicht und war nie gemein. Das ist einer der Gründe, weshalb ich eine Rolle in Girls Club abgelehnt habe. Das, und dass ich eine Minirolle neben Lindsay Lohan spielen sollte, und da war ich, na ja, echt...«
    »Holly, ich bin nicht schwul und Benji ist auch nicht schwul. Wir sind auch nicht zusammen schwul. Ich meine, wir sind nicht zusammen...«
    Es war eine Ewigkeit her, dass sie George sich so vor Peinlichkeit krümmen sah, und es war eine süße Rache für all die fiesen Bemerkungen, die er in den letzten zwei Monaten in ihre Richtung abgelassen hatte.
    Solange es niemand erfuhr, war es Holly egal, ob er mit jedem hübschen Jungen in London knutschte. Aber was für einen Spaß hätte sie dann noch, wenn sie ihm das sagen würde?
    »Na guuut«, sagte sie zweifelnd. »Wie du meinst.«
    »Ich meine es wirklich so. Holly, du kannst nicht einfach solche Sachen sagen. Wenn Benjis Manager das hören würde... Sie dürfen nicht mal Freundinnen haben.« Er kniff die Augen zusammen, als ihm - Halleluja! - endlich ein Licht aufging. »Oh, ich verstehe. Das ist ein bezaubernder Versuch, mich zu erpressen. Na los, spuck’s schon aus!«
    Erpressung war so ein hässliches Wort. Und es stimmte auch gar nicht. Aber andererseits - verzweifelte Situationen erforderten verzweifelte Maßnahmen. »Eine Gastrolle in deiner Serie wäre eine wunderbare Art, deiner dich liebenden, treuen Freundin zu helfen«, sagte sie ganz langsam, weil George bei längeren Wörtern manchmal etwas Nachhilfe brauchte.
    »Ausgeschlossen«, keuchte er, das Entsetzen in seinem Gesicht wurde zu Panik und dann wieder zu Entsetzen. »Alles, nur das nicht. He, wir könnten ja unsere Verlobung bekannt geben! Das wär doch nett, oder? Das bringt dir möglicherweise acht Seiten im OK .«
    Acht Seiten im OK waren kleine Fische, verglichen mit einem Auftritt zur besten Sendezeit.
    »Vielleicht sollte ich Benji mal rüberbitten, damit ich ihn besser kennenlerne«, überlegte Holly und hob die Hand, um ihn herzuwinken.
    Sie hatte nicht gewusst, dass George so schnell reagieren konnte. Blitzschnell riss er ihre Hand runter, und zwar so brutal, dass Knochenverletzungen nicht ausgeschlossen werden konnten.
    »Ich könnte versuchen, dir eine Statistenrolle zu besorgen«, kapitulierte er widerwillig.
    »Nee-nee, Georgy.« Holly löste sanft seine Finger von ihrem Handgelenk. »Ich will eine Sprechrolle, mindestens zehn Minuten, und eine

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