Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Holly greift nach den Sternen

Titel: Holly greift nach den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
Vom Netzwerk:
unter seiner elegant geschwungenen Nase, dessen einzige Aufgabe darin bestand, den Weg zu einem küssenswerten Mund zu zeigen, mit dem er ein Vermögen in der Lippenbalsamwerbung hätte scheffeln können.
    Es kostete Holly einige Anstrengung, nicht zu sabbern. Sie begnügte sich mit dem winzigen Bibbern, das an ihrer Wirbelsäule entlanglief.
    »Bin ich so Furcht einflößend?«
    »Schöne Frauen sind immer Furcht einflößend«, behauptete Alain leidenschaftlich.
    Amber hatte sie vor solchen Jungen gewarnt: »Die mögen noch so hübsch sein und noch so viel Süßholz raspeln, Schätzchen«, pflegte sie zu sagen. »Aber kratz an einem von ihnen, und du findest darunter einen eiskalten Mistkerl.«
    Andererseits saß Amber auch nicht so dicht neben Alain, dass ihre Oberschenkel sich berührten. Holly wurde plötzlich von Gefühlen gebeutelt, die ihr Körper bisher nicht gekannt hatte. Aufregende Mädchengefühle, von denen ihr ganz kribbelig wurde. Irgendwie brachte sie ein cooles Lächeln zustande. Interessiert, aber nicht zu interessiert.
    »Und was machst du so, wenn du nicht gerade deine Anbaggerstrategien verfeinerst?«, fragte sie frech.
    Alains Wimpern senkten sich flatternd. Es war wirklich eine Schande, dass ein Junge Wimpern besaß, für die ein Mädchen mindestens drei Schichten Mascara brauchte.
    »Oh, ich bin Produzent. Ich arbeite gerade an diesem tollen Independentfilm.«
    Pling!
    Das war ja, als hätte sie Geld in einen Spielautomaten gesteckt und sähe jetzt zu, wie die bunten Bilder mit dem Geldtopf nebeneinander anhielten. Gleich fielen klirrend die Münzen heraus. Holly hatte den Jackpot geknackt.
    Was war schon ein Fernsehpilotfilm! Sie könnte bei echter Kunst mitmachen! Bei einer unabhängigen Produktion! Ohne die Hilfe eines gewissen Reed, der sich seit ihrem Geständnis in den frühen Morgenstunden nie mehr hatte blicken lassen.
    »Erzähl mir mehr«, hauchte sie mit verführerischem Timbre, und Alain tat sein Bestes: Er erzählte ihr von einem Film, der absolut perfekt für ein achtzehnjähriges, unschuldiges Mädchen mit amerikanischem Akzent und unendlich langen Beinen wäre.
    Aber sie hatte Schwierigkeiten, ihm aufmerksam zuzuhören. Der Champagner machte sie schläfrig, und als noch mehr Leute in den VIP-Raum strömten und sich um ihren Tisch drängelten, zog Alain Holly auf seinen Schoß, was noch verwirrender war, weil sie sich nun darauf konzentrieren musste, so leicht wie eine Feder zu sein (was immer auch eine Feder wog) und sich an seine strammen Brustmuskeln anzulehnen. Das war irgendwie echt der beste Abend, den sie je erlebt hatte.
    »Schläfst du auf mir ein?«, wollte Alain wissen, als die Lichter angingen und Holly protestierend maunzte.
    »Champagner macht mich immer total schwach«, murmelte sie und drückte ihr Gesicht an seiner Schulter, gerade noch wach genug, um zu hoffen, sie würde ihr Make-up nicht an sein T-Shirt schmieren. »Wahrscheinlich hab ich zu viel gearbeitet.«
    »Darf ich dich nach Hause bringen, bevor du den Aschenbrödelschuh verlierst?« Alain ließ sie sacht von seinem Schoß gleiten und half ihr auf die Füße.
    »Hey, Holly, wir gehen noch in einen Nachtklub, falls du mitkommen willst!«, rief Manda, aber Holly winkte schwach ab.
    »Ich bin total alle«, stöhnte sie. »Ich muss schlafen.«
    Ein allgemeiner Chor »Wo ist George?« erklang, während Holly gegen Alain sackte. Seine Arme waren nicht nur ein ästhetischer Genuss, sie schafften es auch super, sie in der Senkrechten zu halten.
    George erschien pflichtgemäß wie der miesepetrigste Geist, der je aus einer Lampe aufstieg. »Ich habe gedacht, du würdest keinen Alkohol mehr trinken«, meckerte er streitlustig, als Holly mit schwerer Zunge die beiden Jungs einander vorstellte: »Alain, George, George, Alain. Er hat hübschere Haare als du.«
    »Ich bringe Holly nach Hause.« Alain hörte sich an, als erwartete er von George Widerspruch. »Ist das okay für dich?«
    »Dann brauch ich ihr nicht die Haare hochzuhalten, wenn sie kotzt«, sagte George gleichgültig. »Übrigens, Holly - du bist absolut das Allerletzte. Ich mach endgültig Schluss mit dir.«
    Man hörte rundherum schockiertes Luftholen, aber Holly drohte George nur mit dem Finger, während Alain sie sehr behutsam zum Ausgang führte.
    »Ist mir doch egal«, nuschelte sie. »Ich hab Merv schon vor Stunden gesagt, dass ich mit dir Schluss mache, also bist nicht du der Schlussmacher, sondern ich. Sind wir uns da einig, George?«
    »Was

Weitere Kostenlose Bücher