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Holly und der Playboy-Prinz

Holly und der Playboy-Prinz

Titel: Holly und der Playboy-Prinz
Autoren: Sarah Morgan
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ehrgeizig.“ Holly nippte an ihrem Glas und fragte sich, ob zu viel Ehrlichkeit die entspannte Atmosphäre zerstören würde. „Ich weiß nicht, ob es cool oder politisch korrekt ist, es zuzugeben, aber alles, was ich immer wollte, war ein Baby. Wenn die anderen Mädchen Ärztin oder Anwältin werden wollte, verspürte ich immer nur den Wunsch, Mutter zu sein. Und bevor du jetzt irgendetwas sagst, ja, ich bin sicher, ein Psychologe hätte leichtes Spiel mit mir und würde diagnostizieren, ich möchte die Defizite meines eigenen Elternhauses ausgleichen. Allerdings bin ich der Meinung, dass das gar nichts damit zu tun hat. Vielmehr glaube ich, ich verfüge über einen ausgeprägten Mutterinstinkt.“
    „Du hast völlig recht. Das zuzugeben ist politisch absolut nicht korrekt.“ Er blickte ihr tief in die Augen. „Die meisten Frauen, die ich kenne, halten Babys für etwas, das man auf sehr viel später verschieben kann, wenn man alles andere im Leben erreicht hat.“
    Holly wollte nicht an die Frauen denken, die er vor ihr gekannt hatte und wandte den Kopf ab. „Ich habe Kinder immer als Anfang, nie als Ende gesehen.“ Hinter der Glastür standen die Angestellten und warteten auf den nächsten Wink von Casper. „Meinst du, sie könnten einfach den nächsten Gang servieren und uns dann allein lassen?“
    Sie sah nicht einmal, dass er ihnen ein Zeichen gab, da waren sie auch schon gegangen.
    „Ich liebe es, wenn du das tust.“ Holly grinste. „Diese ganze Prinzen-Nummer. ‚Hinfort mit euch!‘ Isst du jemals in Restaurants?“
    „Manchmal, doch mein Sicherheitsteam sieht es nicht gerne.
    Hat dir die Oper gefallen?“
    „Oh ja. Es war fantastisch. Die Musik, die Kostüme.“ Sie seufzte. „Können wir das irgendwann wiederholen?“
    „Hast du dir vorher nie eine angesehen? London ist doch eine Kulturhauptstadt.“
    „Wenn man Geld besitzt. Doch selbst dann kann London ein sehr einsamer Ort sein. Ohne nach rechts und links zu blicken, gehen die Menschen ihren Beschäftigungen nach. Ich mag die Anonymität nicht. Niemand kümmert sich um den anderen. Ich wollte immer in einem kleinen Dorf leben, in dem jeder jeden kennt.“
    „Du magst es nicht, allein zu sein, oder?“
    Holly griff nach ihrer Gabel. „Nein. Als Kind war ich oft allein, und ich habe jede Minute davon gehasst. Nachdem mein Dad uns verlassen hat, musste meine Mum sich einen Job suchen. Eine Betreuung konnte sie sich nicht leisten, also blieb ich mir selbst überlassen. Dann ist sie gestorben, und ich …“ Sie stocherte lustlos in ihrem Essen. „Sagen wir einfach, ich verbinde allein zu sein nicht mit glücklichen Gefühlen. Die verkorkste Holly.“
    „Auf mich wirkst du sehr ausgeglichen.“ Er lächelte. „Vielleicht ein bisschen verträumt und naiv. Hast du als Kind Märchen gelesen?“
    „Was willst du damit andeuten? Ich glaube nicht an Märchen, wenn du das meinst.“
    „Aber du glaubst an die Liebe.“
    „Liebe ist auch kein Märchen.“
    „Nicht?“ Das flackernde Kerzenlicht betonte den harten Ausdruck auf seinem Gesicht.
    „Weißt du, wie verrückt das klingt? Immerhin bist du der Prinz mit dem Palast, und du erzählst mir, dass du nicht an Märchen glaubst.“ Holly lachte. „Du hast im Märchen gelebt, was haben deine Nannys dir vorgelesen? Geschichten über normale Menschen?“
    „Ich wurde mit Literatur überschüttet, in der Verantwortung und Pflichtgefühl hervorgehoben wurden.“
    Nachdenklich schaute sie ihn an. „Also ging es immer darum, was dein Land braucht. Nicht um dich als Person. Wie war deine Kindheit? Fandest du es nicht seltsam, ein Prinz zu sein?“
    „Ich war nie etwas anderes, deshalb kann ich das nicht beantworten. Aber meine Kindheit ist sehr durchschnittlich verlaufen.“ Er beugte sich vor und schenkte ihr Glas nach. „Ich wurde zu Hause unterrichtet, bin dann ins Internat nach England gegangen, anschließend folgte die Universität in den Staaten. Danach bin ich zurückgekommen und habe angefangen, Santallia für Touristen zu erschließen.“
    „Alle sagen, du hättest einen großartigen Job gemacht. Vermisst du das?“
    „Ich habe immer noch ein Auge auf alle meine Projekte. Vielleicht bin involvierter, als ich sein sollte.“
    Er verhielt sich außergewöhnlich gesprächig. Auch wenn sie, dessen war Holly sich bewusst, sich nicht über sonderlich schwierige Themen unterhielten. Sie entschied, dass das keine Rolle spielte. Immerhin sprachen sie überhaupt miteinander. Und wenigstens
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