Holly und der Playboy-Prinz
Kurven. Die Kette aus rosafarbenen Diamanten passte perfekt dazu.
Von den Spitzen ihrer schlichten Satin-Pumps bis zu dem nun geglätteten Haar war sie mit erstaunlicher Leichtigkeit in ihre neue Rolle als Prinzessin geschlüpft.
Irgendwie hatte die Presse von ihrem Besuch in Rom erfahren und die Limousine vor dem Opernhaus umlagert. Doch anstatt enttäuscht zu sein, dass ihr privater Abend nun doch zu einem öffentlichen Ereignis wurde, hatte sie gelächelt und kurz mit den Reportern und Fotografen geplaudert …
Er hatte sie falsch eingeschätzt, musste Casper sich eingestehen.
Er hatte geglaubt, ihr würde ihr neues Leben Schwierigkeiten bereiten.
Doch sie beschwerte sich nur, dass er nicht genug Zeit mit ihr verbrachte.
Unvermittelt stieg heißes Verlangen in ihm empor. Beinahe hätte er vorgeschlagen, in der Pause zu verschwinden und die gewonnene Zeit anderweitig zu nutzen. Er tat es nicht, weil sie die Oper so offensichtlich genoss.
Überhaupt begeisterte sie sich für so vieles. Menschen kennenzulernen, die Oper, ja, sogar Rugby.
Sie überraschte ihn immer und immer wieder. Casper erinnerte sich an ihre Bemerkung, dass sie sich einsam fühle. Er rief sich den Zeitungsartikel ins Gedächtnis, der ihre Schwangerschaft enthüllt hatte. Damals war er so wütend gewesen, dass er den anderen Details keine Beachtung geschenkt hatte.
Aber war da nicht auch von ihrem Vater die Rede gewesen?
„Also, dieser Palazzo gehört einem deiner Freunde?“ Holly schlenderte über die Dachterrasse, die ihr wie ein Stück vom Paradies inmitten einer geschäftigen Metropole vorkam. Üppig bepflanzte Terrakottagefäße standen die Balustrade entlang aufgereiht, der Duft exotischer Blumen erfüllte die Luft. Das Kolosseum lag in Sichtweite. „Du hast wirklich einflussreiche Freunde.“
Sie wollte mit ihm allein sein, aber nun, da sie es tatsächlich war, fühlte sie sich seltsam schüchtern.
„Ich liebe diese Kette“, murmelte sie und berührte die Diamanten um ihren Hals.
„Sie steht dir ausgezeichnet. Ich bin froh, dass du dich nicht umgezogen hast.“
Ihr war nicht entgangen, dass Casper sie im Opernhaus nicht aus den Augen gelassen hatte. „Du magst mein Kleid?“ In einer typisch weiblichen Geste fuhr sie mit den Händen über die Hüften und schaute an sich herunter. „Ist es nicht zu eng?“
„Du bist es, die ich mag“, murmelte er, „nicht das Kleid.“ Er legte eine Hand auf ihre Schulter.
„Okay, das fühlt sich jetzt wie ein richtiges Date an“, sagte sie und lachte nervös, als er ihr ein Glas Champagner reichte. „Das Wetter ist fantastisch. Dafür, dass es erst März ist, ist es schon recht warm.“
„Endlich hast du mich ganz für dich allein, und du willst über das Wetter plaudern?“ Aufreizend langsam ließ Casper seinen Blick über ihren Körper wandern. „Hat dich der Tag heute angestrengt?“
„Nein. Ich hatte viel Spaß.“
„Dein Arzt hat mir gesagt, dass viele Frauen in diesem Stadium der Schwangerschaft schnell ermüden … Solltest du dich nicht besser ausruhen?“
„Wenn ich dich nicht geheiratet hätte, würde ich als Kellnerin arbeiten“, erwiderte Holly. „Und Prinzessin zu sein ist nicht wirklich anstrengend. Jemand organisiert all meine Termine und sagt mir, wann ich wo sein muss. Jemand legt mir die Kleider zurecht. Jemand kümmert sich um meine Haare und das Make-up. Ich kreuze nur irgendwo auf und rede mit den Menschen.“
„Und reden ist deine Lieblingsbeschäftigung. Bist du hungrig?“ Lächelnd führte er sie zu dem gedeckten Tisch hinüber. Silbernes Besteck funkelte im sanften Kerzenschein. „Ich muss zugeben, ich hatte nicht erwartet, dass du mit der ganzen Aufmerksamkeit so gut zurechtkommen würdest. Bei unserer ersten Begegnung wirktest du eher unsicher. Mir war nicht klar, wie warmherzig und freundlich du bist. Du kannst wirklich gut mit Menschen umgehen.“
„Findest du?“ Das unerwartete Kompliment machte sie glücklich. Lächelnd bedankte sie sich bei einem der Angestellten, der ihr diskret eine Servierte auf dem Schoß platzierte.
„Warum hast du eigentlich als Kellnerin gearbeitet?“
„Was ist falsch daran, Kellnerin zu sein?“
Casper wartete, bis das Essen serviert war, dann schickte er alle dienstbaren Geister mit einem kurzen Nicken fort. „Nichts ist daran falsch. Aber du hättest mehr erreichen können. Schließlich bist du ziemlich intelligent … Auch wenn Mathematik nicht ‚dein Ding‘ ist.“
„Ich war nie sonderlich
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