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Holly und der Playboy-Prinz

Holly und der Playboy-Prinz

Titel: Holly und der Playboy-Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Ich war so dumm, sie auf der Spitze des Berges, wo der Helikopter uns abgesetzt hatte, mit meiner Vermutung zu konfrontieren. Mein Bruder drehte sich kommentarlos um und fuhr den Berg hinunter, Antonia folgte. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich in Bewegung setzte. Sie bekamen die volle Wucht der Lawine ab. Es gab nichts, was ich hätte tun können. Ich wurde gegen einen Baum geschleudert und verlor sofort das Bewusstsein.“
    „Hast du es irgendjemand erzählt?“
    „Als ich aus dem Koma erwachte, stand Santallia vor einer Krise. Die Erinnerung an meinen Bruder zu entehren hätte niemandem genutzt.“
    „Vergiss doch mal dein Land. Was ist mit dir?“
    „Ich kann mein Land nicht vergessen. Ich trage die Verantwortung für mein Volk.“
    Holly schluckte den Kloß hinunter, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte. „Also hast du den Schmerz tief in deinem Inneren vergraben und weitergemacht.“
    „Natürlich.“
    Sie schlang die Arme um seinen Leib. „Jetzt verstehe ich, warum du nicht an die Liebe glaubst. Aber das war keine Liebe, Casper. Antonia hat dich nicht geliebt.“
    Casper legte die Hände auf ihre Schultern und schob Holly zärtlich, aber bestimmt von sich. „Du kannst dein Märchenbuch schließen, Holly. Dass du jetzt die Wahrheit kennst, ändert nichts.“
    „Für mich schon.“
    „Dann betrügst du dich selbst“, erwiderte er barsch. „In deinen Kleinmädchenträumen redest du dir ein, dass ich mich schon in dich verlieben werde. Doch das wird nie passieren.“
    „Weil du Angst hast, wieder verletzt zu werden?“
    „Nach dem Unfall habe ich meine Gefühle ausgeblendet, weil das die einzige Möglichkeit war, den Tag zu überstehen. Ich wollte nichts fühlen. Ich konnte es mir nicht leisten, irgendetwas zu empfinden. Wie hätte ich meine Pflichten erfüllen können, wenn ich mich meiner Trauer hingegen hätte?“
    „Aber das bedeutet nicht, dass …“
    „Hör auf damit!“ Er stieß einen leisen Fluch aus, dann umfasste er ihr Gesicht mit den Händen und zwang sie, ihn anzusehen. „Ich bin nicht fähig zu fühlen, und ich bin nicht fähig zu lieben. Ich will nicht, dass Liebe Teil meines Lebens ist. Wir haben großartigen Sex. Sei dankbar dafür.“
    Dieses düstere Geständnis ließ ihr das Herz schwer werden. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Wenn du mich wirklich nicht lieben kannst, werde ich versuchen, das zu akzeptieren. Aber ich muss dich eines fragen, Casper.“ Sie hatte so große Angst vor der Antwort, dass sie es fast nicht ertrug, die Frage zu stellen. Doch sie musste es wissen. „Glaubst du, du kannst unser Baby lieben?“
    Einen Moment hielt er noch ihrem Blick stand, dann ließ er die Hände sinken. „Das weiß ich nicht“, erwiderte er rau. „Das weiß ich wirklich nicht.“
    Ihre Hoffnungen zersplitterten in tausend Scherben.
    Und diesmal war es Holly, die aus dem Zimmer ging und die Tür zwischen ihnen schloss.
    „Ich mache mir Sorgen um sie, Euer Hoheit. Sie isst nicht richtig, und sie hat ihren Termin heute Nachmittag abgesagt.“ Auf Emilios normalerweise ausdrucksloser Miene zeichnete sich tiefe Besorgnis ab. „Das sieht ihr gar nicht ähnlich. Ich dachte, Sie sollten davon erfahren.“
    Casper blickte von dem Stapel Unterlagen auf seinem Schreibtisch auf. „Wahrscheinlich ist sie nur müde.“ Als er gestern zu ihr ins Bett geschlüpft war, hatte sie bereits geschlafen. Oder hat sie nur so getan, als ob? Er runzelte die Stirn. „Und schwangere Frauen sind oft sehr wählerisch, was das Essen angeht.“
    „Die Prinzessin ist nicht wählerisch, Sir. Sie liebt es zu essen. Selbst der hitzige Pietro hat nicht einen seiner berühmten Wutanfälle erlitten, wenn er für sie gekocht hat. Seit sie vor zwei Wochen aus Rom zurückgekehrt ist, hat sie so gut wie gar nichts mehr zu sich genommen. Und sie hat aufgehört zu singen.“
    Langsam ließ Casper das Dokument sinken, das er gerade las.
    Sie hatte auch aufgehört zu lächeln, mit ihm zu reden oder ihn zu berühren.
    Seit jener Nacht in Rom verhielt Holly sich steif und höflich, was überhaupt nicht zu ihrer quirligen und offenen Persönlichkeit passte. Sie beantwortete alle seine Fragen, stellte aber ihm keine mehr. Und sie schlief immer schon, wenn er sich zu ihr ins Bett legte.
    Casper knirschte mit den Zähnen. Es gab keinen Grund, sich schuldig zu fühlen.
    Es sollte ihm auch gleichgültig sein, dass sein Sicherheitschef die unausgesprochene Vermutung hegte, er habe etwas mit Hollys Veränderung

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