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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm
Autoren: Daniela Felbermayr
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und wissen will, wann wir heiraten.“
    „Dann sitzen wir im selben Boot, meine Mutter wird mich genauso löchern. Sie ist übrigens schwer begeistert von ihnen. Die ganze Zeit über hat sie vorhin von ihnen geschwärmt!“
    „Wirklich?“
    „Wirklich! Was mich aber auch gar nicht wundert!“ Verschmitzt lächelte er sie an.
    Taylor fühlte sich etwas unbehaglich und blickte an Dylan vorbei zur Veranda, wo Ava und ihre Eltern immer noch standen und gespannt zum Auto herüber sahen. Mit Komplimenten war sie schon in ihrer Jugend nicht wirklich klar gekommen. Anstatt sich geschmeichelt zu fühlen, fühlte sie sich unbehaglich und so, als müsste sie ihrem Gegenüber ebenso eines machen.
    „Sie sehen immer noch her“, sagte sie, um vom Thema abzulenken.
    Dylan drehte sich kurz um.
    „Sie wissen doch genau, worauf die da draußen warten, oder“, fragte er.
    „Naja, ich…“
    Im nächsten Moment küsste Dylan sie sanft auf die Lippen. Sein Atem schmeckte frisch und vermischte sich mit dem Geruch des Parfums, das er trug. Seine rechte Hand fuhr durch Taylors Haar, seine linke wanderte ihren Rücken hinauf. Taylor war im ersten Moment schockiert und kam sich wie in einem Traum vor. Vor nicht einmal drei Tagen war sie zu Hause in New York in ihrem Appartement gesessen und die Decke war ihr auf den Kopf gefallen. Jetzt saß sie mit einem Hollywoodstar in dessen Auto und wurde vor ihren Eltern von ihm geküsst. Dann ließ sie sich auf den Kuss ein und erwiderte ihn. Ihr fiel auf, wie sehr sie sich in den vergangenen Jahren nach so einem Kuss gesehnt hatte. Am liebsten hätte sie Dylan ewig weitergeküsst. Nach einigen Sekunden versiegte der Kuss. Dylan strahlte sie an. Dann ließ er den Motor an, hupte den Frauen auf der Veranda zu, die immer noch zum Wagen starrten und vermutlich gar nicht glauben konnten, was sie soeben gesehen hatten und fuhr in Richtung Stadt davon.
     
    „Ist das Hollywood-Manier“, fragte Taylor nach einer Weile, nachdem Dylan kein Wort gesagt hatte.
    „Eigentlich nicht. Es ist „Küss die süße Frau in deinem Wagen“-Manier“, grinste er. „Weißt du Taylor, ich habe bei dir das Gefühl, dass du anders bist, als all die Frauen, die ich sonst kennen lerne!“
    „Darauf kannst du Gift nehmen. Ich bin weder Model noch Schauspielerin“, lachte Taylor und fragte sich, wie oft er den „Du-bist-anders-als-die-anderen“-Spruch schon gebracht hatte. War das nicht grundsätzlich der Satz, mit dem man Frauen schmeichelte? Indem man sie von der Masse abhob?
    „Das meine ich nicht. Seit ich meinen Durchbruch mit Blackout hatte, werfen die Frauen sich mir an den Hals, als wäre ich mit Gold behängt. Das ist Anfangs ja ganz nett gewesen, aber irgendwann fragst du dich dann, ob die Frauen dich deinetwegen mögen, oder weil du Dylan Knight bist. Bei dir hatte ich gleich von Anfang an ein besonderes Gefühl. Ich meine, du hast keinen einzigen Film von mir gesehen. Das beeindruckt mich schon!“
    „Naja, ich muss gestehen, ich habe mir vorgenommen, mir deine Filme anzusehen“, lachte Taylor.
    „Das könnten wir doch auch gemeinsam machen“, sagte Dylan und sah auf die Straße.
    „So?“
    „Ja, ich werde meine Mum zwar ganz schön bearbeiten müssen, um ein Mädchen mit auf mein Zimmer nehmen zu dürfen, aber ich schätze, das schaffe ich schon“, lachte er. Er sah sie wieder an und legte seine rechte Hand auf ihre linke.
     
    Als sie vor dem Brentwood (dem Restaurant) aus dem Wagen gestiegen waren und Dylan die Schlüssel dem Parkboy gegeben hatte, gingen sie gemeinsam die Stufen zum Restaurant hinauf. Dylan hatte seinen linken Arm um Taylor gelegt und sie sanft an sich gedrückt. Taylor war immer noch verwirrt. Sie wusste nicht, ob er das alles machte, weil er wirklich an ihr interessiert war, oder ob er sich ein Spielchen mit ihr erlaubte. Immerhin war er Schauspieler und kannte sie gerade mal einige Stunden. Außerdem war sie nicht im geringsten der Typ Frau, mit denen er sich für gewöhnlich umgab. Sie hatte, als sie geduscht und sich umgezogen hatte, kurz nach Dylan und seinen ehemaligen Freundinnen gegoogelt und war dahintergekommen, dass er  seit Jahren nur mit Schauspielerinnen und Models ausging. Sollte er jemals eine „Bürgerliche“ gedatet haben, so fanden das die hiesigen Klatschmagazine und -websites vermutlich nicht spannend genug, um etwas darüber zu schreiben.  Vielleicht war er also einfach versucht, herauszufinden, wie lange er brauchte, sie herum zu bekommen.
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