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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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war einfach etwas besser drauf als noch kurz zuvor, weil er die nächsten Tage doch nicht auf der Bank im Wartebereich verbringen musste. Und warum registrierte sie seine Berührungen und seinen Atem an ihrer Haut plötzlich wieder? Sie hatte gedacht, sie war nach allem, was er ihr indirekt an den Kopf geworfen hatte, längst über ihn hinweg.
     
    „Wissen sie, früher haben meine Frau May und ich draußen in der Hütte gelebt. Als wir noch jung und verliebt waren. Damals war die Hütte natürlich noch nicht so modern wie heute. Ich erinnere mich, an einen Winter, der so bitter kalt war, dass wir mitten im Raum ein Lagerfeuer gemacht haben. Wir haben uns in Decken gewickelt und sind für einige Tage nicht von der Seite des Feuers gewichen. Vermutlich wären wir erfroren, hätten wir das Feuer nicht angemacht. Im darauffolgenden Frühling habe ich ein Stück Land gekauft und wir sind umgezogen. Die Hütte war auch nicht länger bewohnbar, das Feuer hatte ein Loch ins Dach gesengt, sodass es reinschneite und reinregnete!“ Bill lachte schrill auf.
    „Na großartig“, maulte Dylan.
    „Die Hütte haben wir behalten, über vierzig Jahre hat sie so mit ihrem Loch im Dach dagestanden, bis ich in den Ruhestand gegangen bin und mir von einem Tag auf den anderen langweilig war. Ich habe anfangs versucht, zu schnitzen und die Baseballmannschaft der Grundschule zu trainieren, aber das alles war irgendwie nicht das Richtige für mich. Bis ich dann eines Tages an meiner Hütte vorbeigefahren bin und mir gedacht habe, ich könnte sie ja renovieren. Anfangs wollte ich nur das Dach ausbessern und die Wände stabilisieren, ich wollte May damit überraschen. Dann habe ich angefangen und konnte nicht mehr aufhören. Ich habe die Hütte mit meinen eigenen Händen aus- und umgebaut und eine junge Architekturstudentin aus Dallas hat sie eingerichtet. Seither vermiete ich sie hin und wieder und sie ist ein richtiger Geheimtipp in der Stadt. Was meinen sie, wie viele Anfragen ich so bekomme. Aber ich gebe sie nicht jedem, hab meine zwei, drei Stammkunden, die jedes Jahr, ein- zweimal kommen. Ich brauche das Geld eigentlich nicht!“
    „Wow, dann ist es ja eine richtige Ehre, dort übernachten zu dürfen“, sagte Taylor und war gespannt auf die Hütte. Sie mochte alte, nostalgische Orte und die Hütte war bestimmt einer.

10
    Die Fahrt dauerte etwa dreißig Minuten, obwohl Taylor glaubte, dass die Strecke nicht mehr als fünf, höchstens acht Meilen lang war, doch Aufgrund des immer stärker werdenden Schneesturms konnten sie nur im Schritttempo fahren.
     
    Die Hütte selbst lag am Stadtrand, am Ende eines schmalen Weges und inmitten einer kleinen Baumgruppe, die wie ein kleines Wäldchen wirkte. Es gab einen kleinen, hölzernen Aufgang der auf eine Veranda führte, die um die ganze Hütte gebaut zu sein schien. Eine dicke Schneeschicht hatte sich auf dem Dach der Hütte niedergelassen und verlieh ihr ein heimeliges Aussehen. Rechts bäumte sich ein großer, steinerner Kamin auf.
     
    „Da wären wir“, sagte Bill und stellte den Motor ab. Er stieg aus dem Wagen und Dylan und Taylor folgten ihm.
    „Gib mir das“, sagte Dylan, als Taylor ihren Koffer und die Reisetasche aus dem Wagen in den Schnee hievte und ihn den zugeschneiten Weg hochziehen wollte. Taylor überließ ihm den Koffer gerne.
     
    Als sie sich der Hütte näherten, ging der Bewegungssensor an und ein Licht auf der Veranda begann zu leuchten. Es war ein wunderschönes Fleckchen Erde, fand Taylor. Die Bäume waren ebenso mit einer Schneedecke umhüllt wie die Hütte, der Schnee glitzerte und glänzte, es war ganz still hier draußen, bis auf die Schneeflocken, die lautlos vom Himmel tanzten und natürlich den Sturm, der um die Hausecke fegte.
     
    Bill war die Stufen auf die Veranda hoch gegangen und Dylan und Taylor folgten ihm.
    „So, das hier ist der Schlüssel“, sagte er und zog einen Schlüssel, der an einem Schlüsselanhänger in Form einer Bud-Light-Flasche hing. Er steckte ihn ins Schloss und drehte ihn um. Mit einer Leichtigkeit ließ die Tür sich öffnen. Als nächstes befanden sie sich in einem kleinen Windfang, an dessen rechter Seite eine Garderobe war. Dylan stellte die Koffer auf den Boden und Taylor und er legten ihre Mäntel ab.
    „Nur herein in die gute Stube“, meinte Bill und schloss die Tür hinter ihnen.
    „Also – hier hinten haben wir das Bad“, er zeigte nach links, wo es eine Tür am Ende des Flurs gab.
    „Dort hinten“, er

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