Hollywood & Buecherwurm
Agentur unter Vertrag stehst, bist du verpflichtet, sämtliche Promotiontermine wahrzunehmen, die wir vorgeben. Vielleicht schlägst du dir die Märchentante ja bei dem Angebot an Nutten dort aus dem Kopf!“
Er grinste Dylan verschlagen an.
16
Im Vergleich zu den Temperaturen in Hickabee fühlte es sich wie ein warmer Frühlingstag an, als Taylor aus dem Flughafengebäude trat und auf die Reihe an Taxis zuging, die sich davor aufgestellt hatten. Die Sonne war etwas hervorgekommen und schickte warme Strahlen herunter.
Taylor ging auf das erste Taxi in der Reihe zu und stieg ein.
„Hallo Ma'am wohin soll's gehen?“
„42. Straße, das Whitecrest-Appartementhaus“, sagte Taylor ihre Adresse auf. Sie ließ sich gegen die Lehne sinken, legte ihren Kopf gegen das Seitenfenster des Taxis, schloss die Augen und genoss die Sonne, die sich ihren Weg durch die Fensterscheibe bahnte. Sie fühlte sich zum ersten Mal seit langer Zeit glücklich und leicht. Dieses Gefühl des Frisch-Verliebtseins, vermischt mit dem Wissen, dass es dieses Mal richtig war, dass sie nicht irgendwelchen Hoffnungen nachhing, die sich letztlich doch in Nichts auflösten, sondern dass sie auf dem richtigen Weg war, breitete sich in ihr aus und schenkte ihr eine Euphorie, als würde sie die ganze Welt umarmen können.
„Gerne Ma'am!“ Der Taxifahrer startete den Wagen und fuhr auf die Straße.
Taylor fischte ihr Handy aus der Handtasche und schaltete es ein. Sie hatte es, seit sie vor über einer Woche in La Guardia nach Colorado abgeflogen waren, nicht mehr in der Hand gehabt und es nicht im Geringsten vermisst. In Hickabee hatte sie ohnehin kein Netz und während ihres Rückfluges hatte sie es ebenfalls nicht angemacht. Kurz, nachdem das Handy zum Leben erwacht war, begann es, mehrere entgangene Anrufe, SMS und E-Mails anzukündigen. Es waren genau jene, die Taylor erwartet hatte. Eine Menge Anrufe waren von ihrer Mutter und ihrer Großmutter, die vor einer Woche noch mit dem Schlimmsten gerechnet hatten, als sie sie plötzlich nicht mehr erreicht hatten. Weitere, unzählige Anrufe und SMS waren von Shannon, die sie auch nicht erreichen konnte, als sie mit Dylan vom Rest der Welt abgeschnitten war. Taylor seufzte und wünschte sich, in der Zeit um eine Woche zurückreisen zu können. Eine Woche zuvor waren sie und Dylan gerade dabei gewesen, das Thanksgivingdinner vorzubereiten, nicht ahnend, wie sehr dieser Tag ihr Leben verändern sollte.
Ihr nächster Blick fiel auf eine SMS von Dylan. Er musste sie ihr geschrieben haben, kurz nachdem sie in die Maschine nach New York gestiegen war.
„Hey meine Süße, du bist zwar gerade erst durch das Gate entwischt, aber ich vermisse dich jetzt schon. Ich kann es kaum abwarten, dich morgen endlich wieder zu sehen. Kuss, D.“
Sie begann, vor sich hin zu lächeln und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie und Dylan waren zusammen. Und es war nicht nur eine dieser kindischen Bekanntschaften, an denen einer der beiden bald das Interesse verlor, sondern etwas Großartiges. Sie hatte diese Verbundenheit zwischen ihnen Beiden schon gefühlt, als sie sich im Sommer das erste Mal gesehen hatten. Die ganze Zeit über, die sie versucht hatte, ihn zu vergessen, war er ihr dennoch nie ganz aus dem Kopf gegangen. Wenn man die ganze Geschichte einmal von außen betrachtete, dann schien es beinahe, als hätte das Schicksal sie wieder zusammengeführt. Sie in Hickabee stranden lassen und ihnen eine zweite Chance gegeben, die Chance, die sie im Sommer versiebt hatten. Und obwohl Taylor jemand war, der sich in Sachen Liebe und falschen Hoffnungen niemals zu weit aus dem Fenster lehnte und die Euphorie nur selten von sich Besitz ergreifen ließ, so war sie sich bei Dylan sicher, dass etwas Ernsthaftes zwischen ihnen war. Dylan würde sie morgen Abend auf die Verlobungsparty von Sadie Branson begleiten, und, sie würde lügen, wenn sie sich nicht ein klein bisschen darauf freute, dort mit IHM aufzutauchen. Wer hätte ihr schon jemals zugetraut, sich einen Hollywood-Star zu angeln?
Sie Simste Dylan zurück, dass sie ihn ebenfalls vermisste und es kaum abwarten konnte, ihn wieder zu sehen. Und von ihrem Gedanken, die Zeit zurückzudrehen und die vergangene Woche noch einmal durchleben zu können. Dann wählte sie Shannons Nummer.
„Na, wieder in der Zivilisation“, meldete diese sich nach dem zweiten Klingeln. Taylor freute sich, die muntere, gut gelaunte Stimme ihrer besten Freundin zu
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