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Hollywood & Buecherwurm

Hollywood & Buecherwurm

Titel: Hollywood & Buecherwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Felbermayr
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mit Taylor in Hickabee aufgestanden war, um nach Hause zu fliegen, kein Auge mehr zu getan. Und der war, berücksichtigte man die Zeitverschiebung, eine kleine Ewigkeit her. Der vergangene Morgen mit Taylor, als sie sich noch einmal geliebt hatten, als sie gemeinsam gefrühstückt hatten und dann nach Colorado geflogen waren, schien Millionen Jahre her zu sein und obendrein in einem parallel verlaufenden Universum stattgefunden zu haben. Den ganzen Flug über hatte er wie verrückt gehofft, dass die Maschine bald landen würde und er Taylor anrufen konnte. Bei all dem Trubel um die kurzfristig angesetzte Promotour und  Larrys Wutausbruch  hatte er auch noch sein Handy in dessen Büro vergessen und einer der Agenturmitarbeiter musste es ihm auf den Flughafen nachbringen. Leider kam der Mitarbeiter erst, als Dylan schon im Flugzeug saß, sodass ihm das Handy in ausgeschaltetem Zustand von einer Stewardess übergeben wurde, welche ihn bat, es bis zur Landung nicht mehr einzuschalten. Er hatte Taylor versprochen, sie nach dem Meeting mit Larry anzurufen und hatte dieses Versprechen gleich um  mehrere Stunden gebrochen. Obendrein hatte sie ihn noch nicht einmal selbst erreichen können, wenn sie es versucht hatte und musste jetzt Gott weiß was von ihm denken. Erst verbrachte er mit ihr eine wunderbare Woche im Paradies, holte ihr die Sterne vom Himmel und fragte sie, ob sie mit ihm zusammen leben wollte, und dann war er plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.
     
    Und jetzt musste er ihr auch noch sagen, dass dieses verdammte Sparkle einen Artikel über sie beide gebracht hatte UND dass er nicht mit zu der Verlobungsparty ihrer Freundin kommen konnte. Kein allzu guter Start für eine Beziehung. Er überlegte kurz, wie spät es in L.A. sein musste, und stellte dann fest, dass dort vermutlich gerade mitten in der Nacht war. Zumindest eine kurze SMS konnte er Taylor senden, während sein schlechtes Gewissen an ihm nagte. Die Frauen, mit denen er bislang zusammen gewesen war, hätten ihm die Hölle heiß gemacht, wäre er „einfach so“ nach Korea abgehauen. Doch dann erinnerte er sich an Taylors Warmherzigkeit, an ihr verständnisvolles Wesen und an ihre Herzlichkeit. Sie würde ihm bestimmt nicht böse sein. Er konnte weder etwas für den Sparkle-Artikel, noch für die Promo-Tour. Bestimmt war sie geknickt, genauso wie er, weil er sich nichts sehnlicher gewünscht hatte, als sie so schnell wie möglich wieder bei sich zu haben, doch die Tour sollte nur fünf Tage dauern. Mittwoch sollte er zurück in den Staaten – und dann sofort in New York  – sein.
     
    Dylan schaltete sein Handy an, doch es wurde weder ein Netz gefunden, noch kam die obligatorische Roaming-SMS. Er schüttelte das Gerät, als hoffte er, dass es sich doch noch ins Netz einwählte, doch nichts passierte.
    „Don, funktioniert dein Handy“, fragte er seinen Kollegen.
    „Das funktioniert echt großartig“, erwiderte Don, „in den Vereinigten Staaten und in Europa zumindestens. Hier in Korea haben sie Großteils noch dieses CDMA-Netz, das mit den Netzen der westlichen Welt  nicht kompatibel ist. Wenn du telefonieren möchtest, musst du wohl oder übel das Zimmertelefon benutzen!“
    Im nächsten Moment gab Dylans Telefon drei piepsende Laute von sich, bevor das Display dunkel wurde.
    „Verdammte Scheiße“, rief er und einige der anderen Gäste, großteils Koreaner, sahen ihn seltsam an.
    „Dringender Anruf“, fragte Don.
    „Kannst du wohl sagen. Ich muss versuchen, meine Freundin zu erreichen, die davon ausgeht, dass ich sie heute Abend zu einer Party begleite. Ich habe jetzt so gut wie keine Möglichkeit, sie zu kontaktieren. Ich weiß ihre Nummer nicht auswendig und habe kein Ladekabel dabei. Es sei denn...hast du ein Ladekabel?“
    „Nein, hab ich nicht, ich hab mein Handy noch nicht einmal dabei, ich wusste ja, dass es hier nicht funktioniert“, antwortete Don entschuldigend.
    „Mein Gott...sie wird denken, ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben. Und dann noch dieser Artikel im Sparkle...“
    „Ja, ich hab davon gehört. Obwohl, so schlimm war der Sparkle-Artikel doch gar nicht. Larry hat eben getobt, doch der tobt doch fast ständig. Schick ihr eine E-Mail, dort drüben gibt’s Computerterminals“, sagte Don und deutete auf eine lange Reihe mit Notebooks und einem Plakat, dass in Englisch die günstigsten Internettarife Seouls offerierte.
    „Ich habe auch ihre Mailadresse nicht“, sagte Dylan geknickt. „Genau sowenig,

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